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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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auch nicht verpassen.
    Hin und wieder überprüfte er die Umgebung. In was hatte sie sich da nur wieder hineingeritten? Er wollte sich keinesfalls beim Herumspionieren erwischen lassen – von wem auch immer. Immer schön wachsam bleiben.
    Er war schon drauf und dran, aufzubrechen, als sich plötzlich ein schwarzer SUV dem baufälligen Gebäude näherte. Zwei durchschnittliche, zwielichtige Typen stiegen aus und gingen hinein.
    Beide trugen Jeans und bedruckte T-Shirts – und waren bewaffnet.
    Einer von ihnen stürzte augenblicklich wieder nach draußen. Er hielt ein Handy in der Hand und telefonierte eifrig. Rowdy konnte von seinem Standpunkt aus zwar nicht verstehen, was er sagte, doch es war auch überhaupt nicht nötig, ihm die exakten Worte von den Lippen abzulesen, denn sein Zorn war auch so unübersehbar.
    Kurze Zeit später gesellten sich zwei weitere Kerle zu ihm. Der Mann, den er jetzt zum ersten Mal sah, rieb sich die Handgelenke. Er schwankte beim Gehen und sah gequält und bleich aus.
    Was hatte Alice mit ihm angestellt?
    Der angeschlagene Typ bemerkte den platten Reifen an seinem Truck und begann, wie wild zu fluchen – bis ihn einer der anderen am Kragen packte, ihn gegen die Ziegelmauer drückte und offenbar ordentlich zusammenstauchte.
    In gedrückter Stimmung, jedoch noch immer fraglos hochgefährlich, stiegen die drei wieder in den SUV . Rowdy las das Kennzeichen, prägte es sich ein und senkte das Fernglas.
    Was immer hier auch vorgefallen war, es war ganz und gar nicht gut.
    Alice, Alice, Alice.
    Fräulein Gutmensch hatte sich zielsicher in die Gefahrenzone manövriert.
    Und was jetzt?
    Das Handy krachte gegen die Wand und zerbarst in seine Einzelteile. Die umstehenden Männer zuckten erschrocken zusammen. Ihre Schwäche widerte ihn an. »Raus.«
    Sie hetzten zur Tür und flüchteten wie ängstliche Mäuse. Idioten.
    Er schlenderte zu einem der Fenster und blickte hinaus. Gott, wie er es hasste, wenn seine Leute Mist bauten, denn dann konnte er seine wertvolle Zeit nicht darauf verwenden, Geld zu verdienen, sondern war gezwungen, sie mit Disziplinarmaßnahmen – oder auch Vergeltung – zu verschwenden. Wäre Hickson in anderer Hinsicht nicht ein durchaus kompetenter Mann, er hätte ihn totprügeln und im Fluss versenken lassen.
    Doch nun musste er sich etwas anderes einfallen lassen, um ihm einzubläuen, dass er es ernst meinte, und um sicherzustellen, dass ihm nie wieder ein derartiger Schnitzer unterlaufen würde.
    Und er musste diese Weltverbesserin finden. Ihre Einmischung durfte auf keinen Fall ungesühnt bleiben. Er zeigte keine Schwäche. Niemals. Er war ein mächtiger Mann, und genau diese unerbittliche Macht war es, die sie alle auf Linie hielt – und den Rubel am Rollen.
    Oh ja, die Schlampe würde bezahlen.
    Und vielleicht, aber nur vielleicht, konnte er so auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

11
    Reese verließ das Zimmer mit steifem Genick und war dankbar, dass die Befragung endlich vorbei war – zumindest fürs Erste. Dies war bereits die Anschlussbefragung, und es würde ihn nicht überraschen, wenn sie ihn auch noch ein drittes Mal in die Mangel nehmen würden.
    Es kam aber auch nicht alle Tage vor, dass zwei Detectives, ihre Vorgesetzte, ein vermeintlicher Zeuge und einige mordlüsterne Kriminelle sich in der Wohnung eines der Polizeibeamten eine Schießerei lieferten.
    Einen Schlamassel dieser Größenordnung restlos aufzuklären, konnte durchaus Monate dauern.
    Es war sowieso schon immer eine Riesensache, wenn ein Beamter in einen Schusswechsel verwickelt wurde. Dazu kamen nun noch die aktuellen Probleme mit korrupten Cops in den eigenen Reihen, die für just den widerlichen Typen gearbeitet hatten, der in seiner Wohnung gestorben war. Kein Wunder also, dass Staatsanwaltschaft und Innere in diesem Fall ganz genau hinsahen.
    Logan und Lieutenant Peterson waren sauber, das wusste Reese mit hundertprozentiger Sicherheit. Gut, anfangs hatte er Peterson misstraut, aber damit war er gehörig auf dem Holzweg gewesen.
    »Ich habe einiges rausgefunden«, raunte Logan Reese zu.
    »Über die Entführung?«
    »Ja.« Er warf Lieutenant Peterson einen Blick zu, die vor ihnen herlief. »Alices Rückkehr nach so langer Zeit machte damals Schlagzeilen. Die Presse hat sich auf sie gestürzt, doch sie behauptete, kaum etwas zu wissen – weder, wer sie entführt hatte, noch, wo man sie hingebracht hatte. Laut ihrer Aussage hatte ein namenloser Mann sie befreit, ihr Geld

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