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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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schnell wieder, und kurz darauf entdeckte er auch Alice selbst, die mit einer Frau im Schlepptau aus einem Motel gerannt kam. Zuerst dachte er, sie würde vor jemandem fliehen, und machte sich bereit, um ihr zu Hilfe zu eilen. Dann sah er allerdings, dass sie sich die Zeit nahm, um den Reifen des Pick-ups zu sabotieren, und schloss daraus, dass ihnen niemand auf den Fersen sein konnte.
    Er verfolgte, wie sie über ein verwildertes Grundstück rannte, auf dem es wahrscheinlich von Ratten, Schlangen und unzähligen Insekten nur so wimmelte.
    Er beobachtete das Geschehen weiter. Alice kurvte kurz durch das Viertel, umrundete es dann und steuerte den Highway an. Er glaubte bereits, dass sie nun endlich mit ihrem Passagier an Bord zu ihrer Wohnung fahren würde, doch dann bog sie zum Busbahnhof ab.
    Verwirrend.
    Zwanzig Minuten später kam sie alleine wieder heraus. Ihr braunes Haar glänzte im Sonnenschein – hatte sie etwas an ihrer Frisur verändert? Irgendwie sah sie anders aus. Rowdy rieb sich das Kinn und war noch immer beunruhigt.
    Sie lächelte, als sie eine Sonnenbrille aufsetzte, das Auto aufschloss, nachdem sie einen prüfenden Blick auf den Rücksitz geworfen hatte, und einstieg.
    Rowdy zögerte nur eine Sekunde, ehe er sein Handy zur Hand nahm und eilig ihre Nummer wählte, bevor sie den Parkplatz verlassen konnte.
    »Hallo?«
    Sie klang atemlos. Das lag wahrscheinlich am Adrenalin. Er schüttelte den Kopf über sie. »Ich bin’s. Rowdy.«
    »Rowdy?« Und natürlich – so war Alice eben – fragte sie sofort: »Geht es dir gut? Stimmt etwas nicht?«
    Sogar eine ganze Menge stimmte nicht, aber das würde er sich für ein Gespräch unter vier Augen aufheben. »Geh wieder zurück in den Busbahnhof und warte dort auf mich.«
    »Ich soll …« Sie fuhr auf dem Sitz herum. »Wo bist du?«
    »An einer Stelle, von der aus ich ein Auge auf dich haben kann. Und jetzt beweg deinen Hintern wieder ins Gebäude, und dann rühr dich nicht vom Fleck. Ich bin in einer knappen halben Stunde bei dir.«
    Schweigen. Alice stieg aus und blickte sich um. Dabei musste sie ihre Augen mit der Hand vor der Sonne abschirmen. »Hast du mich auch schon beobachtet, als ich mit deiner Schwester einkaufen war?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich habe gespürt, dass mich jemand observiert.«
    Mist. Da kannte er sie erst seit so kurzer Zeit, und schon zum zweiten Mal beschlichen ihn ihretwegen Zweifel an seinen Fähigkeiten.
    »Rowdy, warum beschattest du mich?«
    »Wir reden drinnen weiter, Schätzchen. Dann erkläre ich dir alles.«
    Selbst von seinem Beobachtungsposten aus konnte Rowdy durchs Fernglas deutlich ihre missmutige Miene erkennen. »Mir gefällt nicht, wie du mich herumkommandierst.«
    »Wäre es dir lieber, wenn ich das der Polizei überlasse?« Er sah, wie sie in der Bewegung verharrte. »Vielleicht Detective Reese Bareden?«
    »Das ist Erpressung!«
    »Du lässt mir keine andere Wahl.« Außerdem hatten er und Reese eine Vereinbarung getroffen, und er würde ihn am Ende sowieso über alles in Kenntnis setzen, was vor sich gegangen war. Ob Alice das klar war? Doch das war nebensächlich. Ihr Verhalten ließ ihm, wie er bereits gesagt hatte, keine andere Wahl.
    Alice hatte den Kopf eingezogen und ging angespannt im Kreis herum.
    »Entscheide dich, Alice.«
    »Na gut!« Sie schloss das Auto wieder ab und marschierte steif auf den Eingang des Busbahnhofs zu. »Ich warte drinnen.«
    »Schön«, antwortete er und musste sich das Grinsen verkneifen. »Bis gleich.« Rowdy beendete die Verbindung, beobachtete Alice jedoch weiter, bis sie das Gebäude betreten hatte. Er wartete noch einige Sekunden länger, ob sie möglicherweise sofort wieder herauskam, doch sie rührte sich offenbar wirklich nicht mehr vom Fleck.
    Hervorragend. Ihr Gehorsam kam ihm sehr gelegen, denn sein Bauchgefühl riet ihm, noch einmal das Motel unter die Lupe zu nehmen. Er folgte seinem Instinkt, stieg wieder ins Auto und bezog, genau wie eben bei Alice, einen Beobachtungsposten in sicherer Entfernung. Diesmal diente ihm der zweite Stock eines abrissreifen Hauses als Versteck.
    Der Boden wankte unter seinen Füßen, als stünde das Gebäude kurz davor, in sich zusammenzufallen, aber er hatte schon schlimmere Orte gesehen.
    Zum Teufel, er hatte schon an schlimmeren Orten gehaust.
    Er würde ein paar Minuten abwarten, ob sich etwas tat, aber nicht allzu lange, schließlich war Alice derzeit ohne Schutz. Aber wenn jemand bei dem Motel auftauchte, wollte er es

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