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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Talent dafür, Männer, die versuchten, sie zu beschützen, in den Wahnsinn zu treiben.
    Nachdem er seinen Bericht beendet hatte, fragte er Reese: »Wirst du sie jetzt aufwecken und mit ihr einen kleinen Plausch halten?«
    »Ja, sobald Cash eine Stelle gefunden hat, die seinen Ansprüchen genügt.«
    Die Vorstellung erheiterte ihn wieder ein wenig. »Ja, dein Hund liebt es, jeden einzelnen Grashalm zu beschnuppern.«
    »Allerdings.«
    Seine unüberhörbare Ungeduld war
fast
schon amüsant. »Viel Glück, Reese. Ich glaube, du wirst es brauchen.«
    »Spar dir die Sprüche.« Dann entsann sich Reese aber doch seiner guten Manieren. »Ich weiß zu schätzen, was du getan hast. Wirklich. Wenn sie alleine gewesen wäre und ihr etwas zugestoßen wäre …«
    »Sie ist aber mit dem Schreck davongekommen.« Wie sie das angestellt hatte, konnte er sich immer noch nicht erklären. Glück – oder Berechnung? »Alice stammt übrigens aus dieser Gegend. Vor ihrer Entführung hat sie hier gewohnt, und nach ihrer Flucht ist sie wieder hierhergezogen. Viel konnte ich sonst nicht herausfinden. Nur, dass sie wohl von einem geheimnisvollen Fremden mit vorzüglichen Verbindungen zu den Behörden gerettet wurde. Die Presse bezeichnete ihn als ›Das Phantom‹.«
    »Das wird ja immer besser«, knurrte Reese.
    »Mehr gibt es augenblicklich nicht zu berichten, aber sobald ich wieder etwas rausfinde, bist du der Erste, der es erfährt.« Er legte auf und drehte sich nach der Brünetten um. Sie wartete noch immer auf ihn.
    Er würde leichtes Spiel mit ihr haben.
    Sie war nicht Avery.
    Aber sie war eine Frau, und alles war besser, als diese Nacht allein mit seinen aufgewühlten Gedanken verbringen zu müssen.
    Reese kochte vor Wut. Die abendliche Brise, die über seine bloße Brust strich, konnte kaum etwas gegen seinen brennenden Zorn ausrichten.
    Was zum Teufel hatte sie sich nur dabei gedacht?
    Was wusste er eigentlich wirklich über Alice? Wozu war sie imstande? Wie weit war sie bereit zu gehen?
    Was, wenn sie jemanden erschossen hätte? Rowdys Bericht zufolge hatte sie eine Waffe bei sich gehabt, gegen diesen Gangster aber angeblich nur den Taser eingesetzt.
    Gegen einen
Gangster
, der auch noch eine Frau gegen ihren Willen festgehalten hatte. Und Alice hatte die Frau »gerettet«.
    Reeses Augen brannten, und sein Herz hämmerte wie wild gegen seine Rippen.
    Was, wenn es der Kerl geschafft hätte, sie zu überwältigen? Sie hätte irgendwo gefangen sein können, auf Gedeih und Verderb der Gnade eines brutalen Verbrechers ausgeliefert. Wie hätte er sie jemals finden sollen?
    Und er war tatsächlich so dumm gewesen, zu glauben, dass sie einen Einkaufsbummel gemacht hatte, so naiv, sich wegen Peppers schlechtem Einfluss auf sie Sorgen zu machen!
    Cash kam endlich schwanzwedelnd und mit hängender Zunge zurückgetrabt. Reese beschloss, sofort wieder hinaufzugehen. Er musste unverzüglich mit Alice reden. Nur, was sollte er zu ihr sagen? Er hatte keine Ahnung. Irgendwie würde er schon die Wahrheit aus ihr herausbekommen. Sie würde ihm jede noch so nichtige Kleinigkeit über ihre Vergangenheit verraten und ihn außerdem minutiös über ihre zukünftigen Vorhaben ins Bild setzen.
    Er drehte sich abrupt um – und rannte beinahe Nikki um.
    »Hallo, Reese.« Sie hatte sich schick zurechtgemacht, trug hohe Schuhe, einen engen Minirock und ein Trägertop. Sie lächelte und warf das blonde Haar zurück.
    »Guten Abend«, grüßte er zurück und versuchte, an ihr vorbeizugehen, doch sie verstellte ihm den Weg. »Ich habe dich schon eine ganze Weile nicht mehr joggen sehen.« Sie starrte seine Hose an. Oder eher den Hosenschlitz.
    »Ich hatte keine Zeit.« Genauso wie jetzt.
    Sie kam näher und berührte seinen rechten Bizeps. »Ein schöner Abend, nicht wahr?«, raunte sie ihm zu. Ihr Atem roch nach Alkohol.
    Von wegen. Dieser Abend versprach, hundsmiserabel zu werden. »Ja, ganz nett«, erwiderte Reese zähneknirschend und versuchte, an ihr vorbeizuschlüpfen.
    Cash gesellte sich zu ihm und schnupperte interessiert am Saum von Nikkis Rock. Sie riss die Augen auf, als hinge ihr ein Stinktier am Bein. »Oh mein Gott! Kusch, geh da weg!«, kreischte sie und schlug nach Cashs Schnauze. Cash jaulte auf und kauerte sich verängstigt zusammen.
    Reese sah Nikki wutentbrannt an und kniete sich hastig neben Cash. »Schon gut, Kumpel. Keine Angst, sie tut dir nichts.« Cash drückte sich verschüchtert an sein Herrchen. Er hatte sich zu einer kleinen Kugel

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