Vertraute der Sehnsucht (German Edition)
Männer auf Anordnung von Opus Nostrum einen unbewaffneten zivilen Stammesvampir in Boston getötet hatten, ihn grundlos auf offener Straße erschossen hatten, als Praxistest für Jeremys für Waffen adaptierte UV -Technologie.
»Wir sind in unserem Ziel vereint, wahren, dauerhaften Frieden herbeizuführen«, sagte die Stimme von Opus Nostrum. »Unser Ziel ist, eine Neue Morgendämmerung herbeizuführen – was nicht möglich ist, solange der Orden existiert. Mit ihm gehen wir das Risiko ein, dass Lucan Thorne und seine ständig wachsende Kriegerarmee alles im Keim erstickt, was Opus Nostrum in Bewegung bringt. Ich bin sicher, keiner von uns braucht daran erinnert zu werden, wie Lucan nach dem Unfall in Russland vor knapp zehn Jahren eigenmächtig alle Chemie- und Nuklearanlagen des Planeten vernichtet hat.«
»Unfall«, schnaubte ein anderes Mitglied der Bruderschaft. »Ich frage mich, ob wir je erfahren werden, wer dafür verantwortlich war, dieses riesige Gebiet in die Deadlands zu verwandeln.«
»Ob Menschen oder Stamm, es ist nicht von Belang«, sagte der Vorsitzende. »Die Lektion für uns ist, dass Lucan Thorne diese Art von Macht nie wieder ausüben darf. Was denken Sie, wie lange er sich damit zufrieden geben wird, sich unter dem politischen Joch des GN zu plagen? Wie lange, bevor er und seine Krieger beschließen, dass die Zeit für Diplomatie und Verhandlungen vorüber ist? Will jemand hier im Raum die Zukunft unserer gemeinsamen Welt auf diese Weise riskieren?«
Es erhob sich zustimmendes Gemurmel aller dreizehn Mitglieder, und Benson stimmte eifrig ein, weil ihm klar war, dass er mit einem Widerspruch nur Martha und den Rest seiner geliebten Familie in Gefahr bringen würde. Die Fangarme seiner Taten der Vergangenheit fesselten ihn jetzt an dieses Bündnis, und er hatte keine andere Wahl, als mitzuspielen.
Nachdem die Gruppe sich wieder beruhigt hatte, ergriff der Vorsitzende erneut das Wort. »Der Orden muss eliminiert werden. Und welche bessere Gelegenheit für eine Machtdemonstration von Opus Nostrum kann es geben, als sie heute Abend auf der Festveranstaltung alle auf einen Schlag auszulöschen, live übertragen für die ganze Weltöffentlichkeit?«
Benson machte sich nicht die Mühe, ihn darauf hinzuweisen, dass der Plan, Lucan und den Rest des Ordens zu töten, auch den Tod aller anwesenden Stammesdiplomaten und -zivilisten bedeutete. Darüber mussten sich auch die dreizehn Mitglieder von Opus Nostrum, Menschen und Stammesvampire, im Klaren sein.
Zweifellos war ihnen auch klar, dass ein solcher Vernichtungsschlag sehr wohl einen globalen Krieg zwischen dem Stamm und der Menschheit provozieren konnte.
Ein Krieg, der Jahrzehnte dauern konnte. Oder noch länger.
»Kein Opfer ist zu groß für das höchste Ziel, dauerhaften Frieden zu schaffen«, erinnerte sie der Anführer der Verschwörer. »Wahren Frieden, der nur zu erreichen ist, wenn wir den Orden aus dem Weg geschafft haben.«
Die Gruppe antwortete mit einhelliger Zustimmung. Dann begann jemand das Motto der Bruderschaft zu skandieren: » Pax opus nostrum.«
Nacheinander fielen alle Mitglieder ein, bis die Parole so laut aus dem Computer dröhnte, dass Benson sich Sorgen machte, Martha könnte sie durch die Kellerwände ihres unrechtmäßig erworbenen Domizils hören. Aber weil er wusste, dass alle Augen auf ihn gerichtet waren, fiel auch er ein und murmelte den lateinischen Satz, der behauptete: »Frieden ist unsere Arbeit.«
»Dann bis heute Abend, meine Brüder«, sagte die unmenschliche Computerstimme, die Benson wahrscheinlich für den Rest seines Lebens in seinen Albträumen hören würde. »Und noch ein Rat an Sie, Herr Direktor. Die Augen von Opus Nostrum sind überall. Denken Sie nicht einmal daran, unser Vertrauen noch einmal zu missbrauchen.«
Benson nickte. Er wartete, bis die Gruppe sich ausgeloggt hatte, dann schaltete er seinen Computer ab, stieß einen schweren Seufzer aus und sank kraftlos auf seinem Schreibtisch zusammen. »Was habe ich getan?«, stöhnte er in seine Armbeuge. »Gott vergebe mir. Was habe ich getan?«
24
Mira hatte eben die Dusche angestellt, als an ihrer Schlafzimmertür im Anwesen des Ordens ein Klopfen ertönte. Immer noch in den Kleidern, in denen sie vor einigen Stunden angekommen war, drehte sie den Wasserhahn im Badezimmer ab und ging hinaus, um zu sehen, wer es war.
»Nathan.«
Grimmig und ohne zu lächeln, stand er draußen im Gang, eine Gestalt in Schwarz mit seinem kurzen dunklen
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