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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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riss die Tür auf, zerrte Rooster herein und ließ die Türverriegelung zuschnappen – all das in der Zeit, die der Mensch gebraucht hätte, um auch nur eine weitere Silbe von sich zu geben.
    »He Scheiße, was soll das?«, brüllte er und fiel rücklings aufs Sofa, wo Nathan ihn fallen gelassen hatte. Seine geröteten Augen unter der lächerlichen scharlachroten Irokesenfrisur waren geweitet, und er versuchte hastig aufzustehen und sich in der dunklen Wohnung zu orientieren. Schließlich fiel sein verwirrter, suchender Blick auf Nathan, der im Schatten vor ihm stand. »Ach du Scheiße … das gibt’s doch nicht! Billy, was zum Henker hast du mit dem Orden zu tun, Mann?«
    Nathan starrte auf ihn hinunter. »Ich muss mit dir reden, Rooster. Hab’s zuerst bei dir zu Hause versucht, aber du warst nicht da.«
    »Mit mir reden? Ich hab nichts mit dir zu schaffen, Mann. Hab keine Geschäfte mit dem verdammten Orden!« Roosters Augen wurden noch etwas größer, das Weiße wurde sichtbar, als er um Nathan herumspähte, zweifellos erwartete er Unterstützung von seinem Freund. Dass er keine bekommen würde, erkannte er einen Augenblick später, als sein panischer Blick auf die reglosen Glieder und die gebrochenen Augen des Körpers fiel, der nur etwa einen Meter neben ihm lag. »Scheiße! Ist das Billy? Glaub ich einfach nicht! Scheiße, ich hab doch noch vor fünf Minuten mit ihm geredet.«
    Nathan zuckte mit den Schultern. »Billy hat dich angerufen, weil ich ihn darum gebeten habe. Dann machte Billy Dummheiten, und jetzt ist er tot.«
    »Oh Gott!«, heulte Rooster und vergrub das Gesicht in den Händen. »Scheiße, Mann … was soll das? Was zur Hölle willst du von mir?«
    »Informationen, für den Anfang«, sagte Nathan. Nachdem Lucan ihn mit dieser Solomission beauftragt hatte, hatte er tagsüber, solange er noch im Orden festsaß, diskrete Nachforschungen angestellt. Sie hatten ergeben, dass das Bostoner Gesindel nichts von der Entführung eines Zivilisten wusste, also hielten die Täter sich offenbar bedeckt. Aber zum Thema Rebellensplittergruppen und -aktivitäten im Großraum Boston waren sich alle einig gewesen, dass er sich den Loser mit dem roten Haarkamm vornehmen musste, der jetzt vor ihm auf dem Sofa nervös vor sich hinfaselte.
    »Ich hab keine Informationen«, jammerte Rooster. »Du hast den Falschen am Wickel, Mann.«
    Nathan machte die Augen schmal. »Ich weiß, dass du Geschäfte am Laufen hast, die für mich potenziell von Interesse sind, und du bist nicht so dumm, das zu leugnen. Ich rede nicht von dealenden Zuhältern wie Billy dem Arschloch da drüben, sondern anderen Kontaktleuten, die etwas über eine Sache in den Berkshires wissen könnten, vor ein paar Tagen.«
    Roosters Oberlippe zuckte. »Was für eine Sache soll das sein?«
    »Entführung«, antwortete Nathan. »Hochkarätiges Opfer.«
    Der Informant holte scharf Atem, zappelte herum, verschränkte die Arme und öffnete sie wieder. Jetzt wusste er, worum es ging. Und er würde reden, das war nur eine Frage der Zeit. Nur dumm für Rooster, dass Nathan auf dieser Mission keine hatte.
    »Bei dieser Entführung gab es auch eine weitere Geisel«, sagte er zu dem Mann. »Eine von besonderem Interesse für den Orden und auch für mich persönlich.«
    Rooster stieß eine saure Atemwolke aus. »Über die Frau weiß ich gar nichts, ich schwör’s.«
    »Du hast mir gerade gesagt, dass dem nicht so ist.« Nathans tödliche Instinkte prickelten voller Aufmerksamkeit, aber äußerlich blieb er so ruhig, wie seine jahrelange gnadenlose Ausbildung zum Killer ihn gelehrt hatte.
    Er packte Rooster am Bizeps, drückte auf die Verletzungen, die Mira ihm erst vor einigen Nächten mit ihren Dolchen im LaNotte zugefügt hatte. Er drückte zu und ignorierte Roosters scharfen Schmerzensschrei. »Schau dir deinen Freund an. Weißt du noch, wie ich eben sagte, Billy machte Dummheiten, und dann war er tot?« Die rote Irokesenfrisur schwankte, ihr Eigentümer nickte ruckartig. »Keine Dummheiten, Rooster. Sag mir, wohin sie Mira und Jeremy Ackmeyer gebracht haben.«
    Als Nathan durch das gequälte Stöhnen, das aus Roosters Mund kam, keine Antwort hörte, verstärkte er den Druck. »Weiß ich nicht«, heulte der Mensch. »Ich hab keine Ahnung! Zuletzt hatte Vince Ackmeyer. Den solltest du suchen, Mann, nicht mich!«
    »Vince, und wie weiter?«, fragte Nathan.
    »Ich weiß seinen Nachnamen nicht, nur, dass er bei Bowman und seinem Team ist. Oder war, bis

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