Vertraute Gefahr
mir.«
Autumn schüttelte den Kopf. »Ich möchte dir nicht wehtun.«
Shane ergriff ihre Hand und zog sanft daran. »Unsinn. Das Bett ist breit genug für uns beide.« Als sie erneut ablehnen wollte, blickte er sie mit flehendem Blick an. »Bitte, ich fühle mich so einsam.«
Damit hatte er sie, denn mit Einsamkeit kannte sie sich aus. Außerdem musste sie ihn spüren, sich vergewissern, dass er noch da war. Schnell schlüpfte sie aus ihren Schuhen und legte sich neben ihn, vorsichtig darauf bedacht, möglichst keine Erschütterungen zu verursachen.
Shane drehte seinen Kopf in ihre Richtung und lächelte. »Na, war das so schwer?« Er schloss die Augen, seufzte zufrieden und schlief wieder ein. Ihre Hand hielt er fest umklammert.
Autumn legte sich auf die Seite, um ihn beim Schlafen betrachten zu können. Kurze Zeit später fielen auch ihr die Augen zu und sie gab sich dem Schlaf hin.
Shane erwachte von dem Gefühl zu ersticken. Ein schwerer Druck lastete auf seiner Brust. Keuchend setzte er sich auf, schaffte es aber nur bis auf seine Ellbogen, bevor er wieder zurücksank. Während er nach Luft rang, stieß sich Coco mit ihren Krallen von seinem Oberkörper ab, wo sie sich gemütlich niedergelassen hatte.
»Autsch!« Shane rieb über seine schmerzende Brust.
Autumn regte sich neben ihm. »Was hast du? Tut dir etwas weh?« Ihre vom Schlaf heisere Stimme brach. Mit den Fingern strich sie suchend über seinen Körper.
Shane holte einmal tief Luft und zuckte zusammen, als seine Rippe erneut zu schmerzen begann. »Mir geht’s gut. Coco meinte bloß, sie müsste auf mir liegen. Schlaf weiter.« Autumns sanfte Hände hatten den Schmerz bereits beseitigt. Um genau zu sein, hatten sie sogar noch viel mehr bewirkt. Gewisse Körperteile von ihm schienen sich nicht daran zu stören, dass er verletzt war. Sie reagierten wie immer, wenn Autumn in seiner Nähe war. Bevor ihre Finger in gefährliches Gebiet eintauchen konnten, ergriff er ihre Hand und führte sie zu seinem Mund. Er drückte einen leichten Kuss auf ihre Handfläche und legte sie dann auf seine Brust.
Autumn rückte enger an ihn heran. Sie schlief immer noch halb, aber als ihre Finger seinen Verband streiften, setzte sie sich ruckartig auf. »Oh Gott, geht es dir schlechter? Soll ich einen Arzt rufen?« Sie war schon halb aus dem Bett, bevor er sie an der Hand erwischte und zurückzog.
»Ich sagte doch, es geht mir gut. Komm wieder hierher und lass uns weiterschlafen.«
Widerwillig ließ Autumn sich auf die Matratze zurücksinken. »Wie spät ist es eigentlich?« Noch während sie sprach, lehnte sie sich zur Seite, um auf den Wecker zu schauen: halb neun. Sie hatte nur etwas über zwei Stunden geschlafen. Ihr kam es wie eine Ewigkeit vor. So tief und traumlos hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen, bis auf letzte Nacht, musste sie sich eingestehen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass seit diesem einschneidenden Erlebnis noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden vergangen waren.
»Du bist so still. Woran denkst du?« Seine Finger glitten ihren Arm hinauf.
Shane hatte ihretwegen Schmerzen und sie dachte darüber nach, wie sich sein Körper an ihrem angefühlt hatte. Verlegen drehte Autumn sich von ihm weg und schwang ihre Beine aus dem Bett.
»Hey, bleib doch hier. Wo willst du denn so plötzlich hin?«
Das wusste sie selbst nicht so genau, sie musste sich nur von ihm entfernen, damit sie nicht über ihn herfiel. Sie sollte lieber ihre Aufgabe als Krankenschwester wahrnehmen. Sie knipste die Nachttischlampe an und beugte sich über ihn. »Kann ich dir etwas besorgen?«
Shane blickte sie schweigend an, während sich langsam Lachfältchen um seine Augen bildeten. Da erst wurde ihr bewusst, was sie gesagt hatte. Sie errötete und wandte ihr Gesicht ab. »Nahrung, ich rede von Essen und Trinken.«
Shane ließ seine Hand ihren Rücken hinaufwandern. »Ich weiß. Entschuldige, ich konnte einfach nicht widerstehen.« Seine Stimme klang heiser. »Immer, wenn ich dich berühre, deine Stimme höre oder dich nur ansehe, kann ich nur noch an eine Sache denken. Und die hat nichts mit Essen zu tun, dafür aber sehr viel mit Genuss.«
Autumn blickte ihn mit großen Augen an. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass es jemanden gab, in dem sie solche Leidenschaft weckte.
Shane lächelte reumütig. »Jetzt habe ich dich erschreckt. Wie gut, dass ich ordentlich bedeckt bin, sonst würdest du wahrscheinlich schreiend davonlaufen.«
Autumns Mund verzog
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