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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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gewesen wäre, hätte Robert endlich freie Bahn gehabt. Aber gut, wenigstens hatte er dem Ranger so für ein paar Tage den Spaß an Autumn verdorben. Vielleicht würde sie sogar fliehen, wenn sie erkannte, dass es kein Unfall war, sondern er hinter der Sache steckte. Es wäre doch nett, wenn sie den Park verlassen würde und er sie weiter jagen konnte. Seit er sie hier wiedergefunden hatte, bereitete es ihm ungeahnten Spaß, sie zu beobachten und zu planen, was er mit ihr tun würde, wenn er sie schließlich in seine Gewalt brachte. Oh ja, Autumn würde sich noch wünschen, ihm nie entkommen zu sein. Denn das, was er in New York mit ihr gemacht hatte, würde ihr dann wie ein Kinderspiel vorkommen.
    Es erregte Robert, sich auszumalen, wie er Autumn fesseln und ihr ganz langsam mit dem Messer die Kleidung vom Körper schälen würde. Sie würde versuchen, sich zu wehren, doch diesmal würde er ihr keine Gelegenheit dazu geben. Egal wie viel sie auch schrie, niemand würde sie hören. Er würde dafür sorgen, dass kein anderer Mann sie jemals mehr mit etwas anderem als Abscheu oder Mitleid anblickte. Wenn er sie nicht sowieso beseitigte, nachdem er seinen Spaß gehabt hatte. Andererseits war es wesentlich befriedigender, ihren Schmerz mitzuerleben, die Qualen, wenn sie versuchte, ihr Leben fortzusetzen. Aber dafür hätte er sie wieder gehen lassen müssen und er wusste nicht, ob er das konnte, wenn er sie erst einmal wieder in der Hand hatte.
    Zögernd löste Robert seine Hand vom Griff des Messers. Sosehr er auch das Vorspiel genoss, er wollte endlich zugreifen und sie leiden lassen. Vielleicht ergab sich ja etwas, solange ihr Held verletzt war und sie nicht schützen konnte …
    Nachdem der Nachmittag unendlich langsam vorbeigegangen war, eilte Autumn zu Shanes Hütte. Margret hatte ihr versprochen, ihren Patienten höchstpersönlich ins Bett zu stecken, sobald geklärt war, dass Shane nicht ins Krankenhaus gebracht werden musste. Autumn hatte die Hand bereits zur Klinke ausgestreckt, zögerte dann aber. Was würde sie auf der anderen Seite der Tür erwarten? Genervt schüttelte sie den Kopf. Es war egal, sie wollte für Shane da sein, was auch immer geschah. Mit zitternden Fingern kramte sie den Schlüssel, den Shane ihr heute Morgen gegeben hatte, aus ihrer Tasche. Lag das alles erst so kurz zurück? Ihr kam es viel länger vor. Nach einigen Versuchen gelang es ihr schließlich, die Tür zu öffnen. Schummriges Halbdunkel umgab sie. Coco empfing sie jaulend, anscheinend war sie nicht gefüttert worden.
    Autumn bückte sich und strich ihr über das weiche Fell. »Ist ja gut, ich gebe dir gleich was.«
    Schnurrend gab die Katze ihr Einverständnis. Als Autumn den Napf füllte, strich Coco unruhig um ihre Beine. Autumn lachte leise. Sie hatte es vermisst, eine Katze um sich zu haben. Nachdem sie den Napf auf den Boden gestellt hatte, blickte sie sich im Zimmer um. Shane hatte morgens noch aufgeräumt. Die Küche war blitzblank. Anscheinend war Shane es wirklich gewohnt, selbst sauber zu machen. Robert war der Meinung gewesen, er könnte alles stehen lassen, sie würde es dann schon wegräumen. Das war nur einer ihrer vielen Streitpunkte gewesen. Wütend schüttelte Autumn den Kopf. Sie sollte endlich aufhören, die beiden miteinander zu vergleichen, Robert konnte Shane in keiner Hinsicht das Wasser reichen.
    Leise öffnete sie die Schlafzimmertür. Shane lag tief schlafend im Bett. Langsam trat Autumn näher. Die Bettdecke war bis zu seiner Hüfte heruntergerutscht, um seine Rippen war ein breiter Verband gewickelt. Trotz seiner Verletzungen und der liegenden Position sah er noch riesig aus. Seine Schultern nahmen Dreiviertel des Bettes ein. Autumn ließ sich vorsichtig auf die Bettkante sinken. Mit sanften Fingern berührte sie den weißen Verband, der Shanes Stirn bedeckte. Inzwischen war wenigstens etwas Farbe in sein Gesicht zurückgekehrt.
    Die Augenlider flatterten. Langsam schlug Shane die Augen auf, sein Blick konzentrierte sich auf ihr Gesicht. »Du bist noch da.«
    Autumn lächelte. »Ja, das hatte ich doch gesagt.«
    Shanes Blick wanderte zu ihren Händen. »Ich hatte Angst, du würdest es dir anders überlegen.«
    Autumn sah ihn ungläubig an. »Aber ich würde bestimmt nicht gehen, ohne dir Bescheid zu sagen!«
    Nun lächelte Shane. »Das beruhigt mich. Noch lieber wäre es mir aber, wenn du nie mehr weggehen würdest.« Bevor Autumn etwas darauf sagen konnte, hob er seine Hand. »Komm, leg dich zu

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