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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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kann ich sie schützen? Ich kann sie nicht vierundzwanzig Stunden am Tag bewachen. Nachts ist das kein Problem …« Bei diesen Worten schnalzte Clint mit der Zunge. »… aber tagsüber bei der Arbeit ist sie ohne Schutz. Die anderen Ranger achten zwar auch auf sie, aber wenn der Mistkerl ihr wirklich etwas tun will, wird ihr niemand helfen können.«
    »Und die Polizei hat noch keine Hinweise, wo er sich aufhalten könnte?«
    Shane schnaubte. »Nein. Sie haben allerdings die Fingerabdrücke auf dem Paket identifiziert. Sie stimmen mit denen aus New York überein. Es war tatsächlich dieser Robert Pears. Und Bob hat am Bremsschlauch meines Jeeps einen Schnitt gefunden, durch den die Bremsflüssigkeit ausgetreten ist. Also war es eindeutig Manipulation.«
    »Dieses Schwein. Sag mir Bescheid, wenn sie ihn gefasst haben, dann knöpfe ich ihn mir vor.«
    Shane stieß ein Lachen hervor, das seine Rippen schmerzen ließ. »Da musst du dich schon hinten anstellen.«
    Clint schwieg kurz. »Dir ist es ernst mit Autumn, oder?«
    Shane atmete tief durch. »Ja.«
    »Gut. Wenn du meine Hilfe brauchst, ruf mich an.« Er zögerte. »Du weißt, dass ich mich in der Krisenbekämpfung auskenne …«
    »Wenn du deine Zeit in der Navy meinst, ja. Aber du hast nie erwähnt, was du dort genau gemacht hast.« Gespannt wartete Shane auf Clints Antwort. Bisher hatte er sich nie getraut, seinen Bruder danach zu fragen, aber jetzt, wo Autumns Leben auf dem Spiel stand – und seines auch –, wollte er wissen, wen er an seiner Seite hatte.
    Clints Schweigen zog sich in die Länge. »Ich war ein SEAL.« Seine Antwort war kurz, fast abgehackt.
    Shane stieß die angehaltene Luft zischend aus. »Ein SEAL? Und du hast uns nie davon erzählt?«
    »Dad weiß es, sonst niemand. Ich hatte dort bestimmte Aufgaben, die der Geheimhaltung unterlagen.« Er zögerte. »Und es wäre mir lieb, wenn du es auch weiterhin als Geheimnis behandeln könntest.«
    Shane zuckte die Achseln und schnitt eine Grimasse, als der Schmerz durch seine Rippen fuhr. »Wie du willst. Aber warum hast du es Dad erzählt?«
    »Habe ich nicht. Dad war auch SEAL, beziehungsweise die Vorform davon. Er war ein Unterwasserdemolationsexperte, UDT, damals in Vietnam. Dadurch bin ich überhaupt erst darauf gekommen.«
    »Dad …? Okay, lassen wir das. Ich denke, wenn wir das nächste Mal ein Familientreffen haben, werde ich mit euch beiden ein langes Gespräch führen müssen.« Shane lachte, als ihm ein Gedanke kam. »Und Shannon schreibt die ganze Zeit über SEALs und weiß überhaupt nicht, dass sie einen – vielmehr zwei – davon in der Familie hat? Wenn sie das herausfindet, ist die Hölle los.«
    »Ich habe nicht vor, es ihr zu verraten. Sie würde mir ständig Löcher in den Bauch fragen und es dann doch so drehen, dass ihre SEALs eher Superman gleichen als normalen Menschen. Nein danke. Also erzähl es ihr bloß nicht.«
    Shane lächelte. »In Ordnung. Aber es beruhigt mich sehr, dass du mir helfen kannst, wenn es nötig ist. Danke.«
    Clint räusperte sich. »Kein Problem. Wenn du mich brauchst, melde dich. Du weißt ja, ich habe mein Handy immer bei mir.«
    »Danke. Ich hoffe, es wird nicht nötig sein. Sehen wir uns an Thanksgiving?«
    »Natürlich. Bringst du deine Autumn wieder mit?«
    Shane grinste. »Natürlich.«
    Nachdem er aufgelegt hatte, lachte er weiter vor sich hin. Sein Bruder war ein SEAL. Warum hatte er davon bisher nie etwas gehört? Aber spätestens Thanksgiving würde er Genaueres erfahren.

 
    26
    Nur widerwillig hatte Autumn die Hütte verlassen, um sich von Scott zum Visitor Center fahren zu lassen. Bob hatte entschieden, sie vorerst nur dort einzusetzen, solange Robert noch nicht gefasst war, damit sie immer von Menschen umgeben war. Es behagte ihr gar nicht, Shane alleine zu lassen. Mit seinen Verletzungen konnte er sich kaum bewegen, und außerdem quälte sie die Angst, dass Robert noch einmal versuchen könnte, ihm etwas anzutun. Er hatte sie damit zu beruhigen versucht, dass immer einer von Sheriff Taggerts Männern in der Nähe der Hütte sein würde, doch sie wusste nicht, ob das Robert wirklich abhalten würde. Wenn er etwas wollte, dann gab es kaum etwas, das ihn stoppen konnte.
    Autumn richtete sich auf und versuchte, ihre Furcht zu verdrängen und sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Glücklicherweise war sie heute nicht im Besucherbereich eingeteilt, sondern widmete sich einmal mehr der Homepage. Sie war zurzeit nicht in der Lage, sich mit

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