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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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einmal ihre Finger und verließ den Raum.
    Einerseits war Autumn froh, dass Zach hier war, gleichzeitig musste sie sich aber jetzt auch noch um ihn sorgen.
    Vorsichtig zog Robert sich zurück. Er hatte nicht damit gerechnet, dass dieser Detective aus New York hier auftauchen würde. Das würde seine Planung verzögern, so viel war sicher. Wut breitete sich in ihm aus. Warum hatte er den Kerl damals nicht gleich beseitigt, als er in New York ständig um Autumn herumscharwenzelte und verhinderte, dass Robert an sie herankam? Hier war ihm bis jetzt niemand in die Quere gekommen. Warum hatte er so lange gezögert, Autumn zu sich zu holen? Manchmal stand ihm sein Perfektionismus wirklich im Weg. Aber er würde sich auch nicht von Zach Murdock aufhalten lassen, dafür hatte er zu lange darauf gewartet, Autumn für ihren Verrat zu bestrafen.
    Der Detective würde sicher in ein oder zwei Tagen wieder zurückfliegen und Robert konnte dann mit seiner Planung unbehelligt fortfahren. Die hiesigen Polizisten waren größtenteils Witzfiguren, die glaubten, ihn fassen zu können, nur weil sie ein Abzeichen und eine Waffe trugen. Lachhaft. Robert machte sich einen Spaß daraus, immer wieder mal direkt vor ihrer Nase herumzulaufen, ohne von ihnen erkannt zu werden. Aber die Sache hatte natürlich auch einen ernsten Hintergrund: Er testete damit, ob seine jetzige Verkleidung funktionierte. Und das tat sie perfekt. Selbst Autumn würde ihn vermutlich nicht auf Anhieb erkennen, sondern erst, wenn er so nah war, dass ihr keine Chance mehr zur Flucht blieb.
    Aber zuerst musste er herausfinden, was dieser Murdock vorhatte. Durch sein Interesse an Autumn war er gefährlicher für Robert als die hiesigen Dorfpolizisten. Schon in New York waren ihm die schmachtenden Blicke des Detectives aufgefallen und er bezweifelte, dass sich daran etwas geändert hatte, sonst wäre Murdock nicht extra hierhergekommen. Hatte Autumn ihn angerufen und gebeten zu kommen? Vielleicht reichte ihr ein Liebhaber nicht. Ein so heftiger Zorn überkam Robert, dass er buchstäblich rot sah. Seine Hand krampfte sich um das Geländer, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, als sich seine Sicht trübte.
    »Geht es Ihnen nicht gut?«
    Robert erstarrte, als die Stimme hinter ihm ertönte. Auch ohne sich umzudrehen wusste er, wer dort stand. Er nahm ein Taschentuch heraus und tat so, als würde er sich den Schweiß im Gesicht abwischen, während er sich umdrehte. »Ja, danke, es ist nur die Hitze.«
    Zach Murdock nickte mitfühlend. Keine Regung in seinem Gesicht deutete darauf hin, dass er ihn erkannte. »Soll ich Sie ins Gebäude bringen oder zur Krankenstation?«
    Robert zwang sich zu einem Lächeln. »Nein, danke, ich warte auf meine Frau. Ich setze mich einfach in den Schatten, dann geht es schon wieder. Vielen Dank für das Angebot.«
    »Kein Problem.« Der Detective nickte ihm noch einmal zu und ging weiter in Richtung Parkplatz.
    Verspätet setzte das Zittern ein, das Robert nur mühsam unterdrücken konnte. Das hätte nie passieren dürfen. Wie hatte er so unaufmerksam sein können? Solche Fehler konnten seinen ganzen Plan zunichtemachen. Vielleicht würde Murdock noch einfallen, wen er da angesprochen hatte, und seine Tarnung auffliegen lassen. Das konnte er auf keinen Fall zulassen. Entschlossen richtete Robert sich auf und folgte dem Detective in einigem Abstand.
    Während er die gewundene Parkstraße entlangfuhr, hing Zach seinen Gedanken nach. Es war schön gewesen, Autumn wiederzusehen, auch unter diesen schrecklichen Umständen. Wie hatte Pears erfahren, dass sie hier war? Er selbst hatte es niemandem erzählt und auch nirgends schriftlich festgehalten. Schon seit Sheriff Taggert ihm am Telefon von der getöteten Katze berichtet hatte, läuteten bei ihm alle Alarmglocken und er hatte sofort Sonderurlaub eingereicht, um hierherzukommen. Doch in der Zeit, die er gebraucht hatte, um sämtliche Fälle abzugeben und einen Flug zu buchen, war Robert schon wieder tätig geworden. Es war eindeutig, dass der Mistkerl versuchen würde, Autumn wieder in seine Gewalt zu bringen, es war nur eine Frage der Zeit. Und so rasch wie er zweimal hintereinander zugeschlagen hatte, würde der nächste Akt sicher nicht lange auf sich warten lassen.
    Zach biss die Zähne zusammen. Er würde nicht zulassen, dass Autumn etwas geschah. Sie hatte genug durchgemacht. Und trotz ihrer offensichtlichen Angst und der Sorge um ihren verletzten Kollegen war etwas in ihren Augen gewesen, das

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