Vertraute Gefahr
er in New York nicht dort gesehen hatte: Hoffnung und der Wille, für ihr neues Leben zu kämpfen. Sie verdiente diese Chance, und er würde dafür sorgen, dass sie sie bekam. Und wenn er sehr viel Glück hatte, würde sie erkennen, dass sie ihn auch liebte, und mit ihm zurück nach New York kommen, sobald Pears gefasst war.
Sein Gespräch bei Chefranger Bob Williams war nicht wirklich ergiebig gewesen, im Grunde hatte er auch nichts anderes als Sheriff Taggert gesagt: Sie würden alles tun, um Robert Pears zu finden und ihn zur Strecke zu bringen. Es war offensichtlich, dass Williams Autumn mochte und es als persönlichen Angriff ansah, wenn einer seiner Ranger verfolgt und ein anderer schwer verletzt wurde. Auf Zachs Frage hin, warum Pears gerade diesen Shane Hunter aus dem Weg räumen wollte, hatte der Chefranger herumgedruckst, bevor er schließlich angedeutet hatte, dass sich zwischen Autumn und Hunter eine Beziehung entwickelte. Sie war sogar mit ihm bei seiner Familie in Montana gewesen, als Robert Pears die Katze getötet und in ihrer Hütte deponiert hatte.
Zachs Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Er hatte sich nie getraut, Autumn seine Gefühle für sie zu deutlich zu zeigen, weil er gespürt hatte, dass sie noch nicht so weit war, wieder einem Mann zu vertrauen. Irgendwie musste es dieser Hunter jedoch geschafft haben, zu ihr durchzudringen. Doch was genau sie für den Ranger empfand, war erst einmal zweitrangig. Jetzt zählte nur, dass Robert Pears so schnell wie möglich gefunden wurde, damit Autumn endlich in Sicherheit war. Vielleicht würde sie dann auch mit ihm nach New York zurückkommen, um ihr Leben dort wieder aufzunehmen.
Aber zuerst würde er jetzt mit Shane Hunter sprechen, um zu sehen, ob der vielleicht unbewusst irgendetwas gesehen hatte, das Zach helfen würde, den Verbrecher zu fassen.
Er bog in die schmale Straße ein, die zu den Behausungen der Ranger führte, und parkte vor Autumns Hütte. Mit zusammengezogenen Augenbrauen blickte er zu der Nachbarhütte, in der Shane Hunter lebte. Anscheinend schaffte er es doch nicht ganz, die Beziehung des Rangers zu Autumn zu ignorieren. Um sich davon abzulenken, blickte er in die Landschaft jenseits der Hütten. Einige Wacholderbüsche grenzten die Unterkünfte von der wilden Natur des Parks ab. Für einen Moment genoss er den Anblick der roten Felsen unter einem strahlend blauen Himmel. Es wirkte alles so ruhig und friedlich, die Vorstellung, dass sich irgendwo in dieser Landschaft vermutlich ein gewalttätiger Verbrecher versteckte, erschien absurd.
Gerade wollte er sich umdrehen, um zur Hütte des Rangers zu gehen, als er hinter den Büschen etwas aufblitzen sah. Angestrengt starrte er in die Richtung, doch es wiederholte sich nicht. Noch einmal warf er einen Blick zur Hütte, dann entschied er, zuerst herauszufinden, was er eben gesehen hatte. Vermutlich war es nichts, aber so dicht an Autumns Hütte machte es ihn trotzdem nervös. Er hatte nämlich immer noch dieses ungute Gefühl, das an ihm nagte, seit er vom Visitor Center weggefahren war. So als hätte er etwas übersehen. Aber er kam einfach nicht drauf, was es war. Deshalb sollte er besser allem nachgehen, was verdächtig erschien.
Zach schnitt eine Grimasse. Okay, vielleicht wollte er es auch noch ein wenig aufschieben, mit dem Ranger zu reden und von ihm bestätigt zu bekommen, dass Autumn tatsächlich eine Beziehung mit ihm eingegangen war. So viel zu seinem Ruf, immer professionell zu agieren und zuallererst an seinen Job zu denken.
Kopfschüttelnd ging Zach in Richtung der Büsche und löste dabei den Riemen, der verhinderte, dass seine Pistole aus Versehen aus dem Holster fiel. Mit der Hand auf dem Griff näherte er sich vorsichtig der Stelle, an der er das Aufblitzen gesehen hatte. Vermutlich würde er hier nichts finden, Robert Pears wäre wohl kaum so unverfroren, sich unter den Augen der Polizisten Autumn so weit zu nähern. Vielleicht war es auch einer von Taggerts Leuten, der die Hütten bewachte, beruhigte er sich, doch das ungute Gefühl, das an ihm nagte, blieb.
Zach zog die Pistole aus dem Holster und bewegte sich noch vorsichtiger vorwärts. Es kribbelte warnend in seinem Nacken und er blieb stehen. Während er weiterhin vorsichtig die Umgebung beobachtete, griff er in seine Hemdtasche, um sein Handy herauszuholen. Es wurde eindeutig Zeit für Rückendeckung. Für einen Moment blickte er auf das Display, während er die Nummer von Sheriff Taggert
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