Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
wissen.«
    »Auf jeden Fall. Danke.« Er umarmte sie kurz und lief dann zu seinem Dienstwagen. Verdammt, wenn er das gewusst hätte, dann hätte er sich heute freigenommen. Erst einmal würde er sie jetzt anrufen, um ihr zu gratulieren, und dann musste er ihr ein Geschenk besorgen. Es war zwar kurzfristig, aber er würde schon etwas Schönes finden. Er zog das Handy aus seiner Brusttasche und drückte auf die Schnellwahltaste. Er wartete auf den Klingelton und malte sich in Gedanken aus, wie sie zu zweit feiern würden. Erst ein schönes Essen und dann …
    Shane runzelte die Stirn. Warum nahm Autumn nicht ab? Er ließ es noch ein paar Mal klingeln und unterbrach die Verbindung dann. Vielleicht hatte er sie zu einer unpassenden Zeit erwischt. Er würde es in ein paar Minuten noch einmal probieren. Inzwischen konnte er jemanden suchen, der ihn für eine Stunde in seinem Dienst vertrat, während er nach Moab fuhr. Er blickte auf seinen Dienstplan, den er im Handschuhfach aufbewahrte. Clarissa hatte frei, aber da sie nicht gut auf Autumn zu sprechen war, versuchte er es gar nicht erst bei ihr. Hank – ja, der würde ihm den Gefallen bestimmt tun.
    Fünf Minuten später hatte Shane einen Ersatzmann und machte sich auf den Weg nach Moab. Unterwegs wählte er nochmals Autumns Nummer, doch wieder meldete sich niemand. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Verdammt noch mal, wo war sie ohne ihr Telefon? Sie wusste doch genau, dass er sich Sorgen machte, wenn sie sich nicht meldete.
    Shane hielt vor einer der Kunstgalerien, die auch Schmuck führten. Sobald er das Geschenk besorgt hatte, würde er noch einmal anrufen. Wenn sie dann immer noch nicht dranging, würde er zur Hütte fahren. Nachdem er diese Entscheidung getroffen hatte, betrat er den Laden und fand fast sofort, was er suchte: einen ausgefallenen Ring mit Kokopellimuster. Er bezahlte und war innerhalb weniger Minuten wieder in seinem Wagen.
    Seine Hand mit dem Telefon zitterte, während er die Klingeltöne zählte: elf, zwölf, dreizehn. Nun geh schon ran, Autumn, bitte! Der Schweiß trat ihm auf die Stirn. Er wusste plötzlich, dass etwas nicht stimmte – er fühlte es. Als die Mailbox ansprang, unterbrach er die Verbindung. Nachdem er den Motor des Jeeps angelassen hatte, schaltete er die Blaulichter auf dem Dach ein. Er hatte sie noch nie benutzt, und die damit verbundenen Rechte galten nur innerhalb des Parks. Aber Shane baute darauf, dass die anderen Autofahrer das nicht wussten. Das hier war ein Notfall – er musste so schnell wie möglich zur Hütte.
    Shane erreichte in Rekordzeit den Parkeingang und fuhr ohne zu zögern auf der linken Spur am Kassenhaus vorbei. Nur gut, dass um diese Tageszeit nicht viel los war. Zwei Minuten später bremste er vor seiner Hütte scharf ab und sprang aus dem Wagen. Er lief schon zur Hütte, während er noch sein Messer aus der Scheide zog. Es war die einzige Waffe, die er dabeihatte. Vorsichtig öffnete er die Tür und blickte hinein. Das Erste, was er sah, war ein Korb auf dem Boden und sein verstreuter und zerbrochener Inhalt. Dann entdeckte er das Handy auf dem Tisch.
    Shanes Gedanken überschlugen sich. Vielleicht hatte sich Autumn verletzt, als sie die Scherben aufheben wollte, und war zu Margret gefahren? Aber tief im Inneren wusste er, dass es nicht so war. Sie hätte ihn angerufen. Er schaltete das Licht ein und lief von Zimmer zu Zimmer. Er entdeckte nur Coco, die sich völlig verängstigt unter dem Bett verkrochen hatte.
    »Autumn?« Niemand antwortete. Mit klopfendem Herzen ging Shane zurück zur Tür. Als er nach draußen treten wollte, sah er einen Fleck auf dem Boden. Er war dunkelrot, fast wie … Blut.
    Nachdem er überprüft hatte, dass nichts vom Inhalt des Korbes einen derartigen Fleck verursacht haben konnte, griff er zu seinem Handy. »Margret, hier ist Shane. Ist Autumn bei dir?«
    Margret stutzte. »Nein. Wieso?«
    »Sie ist nicht in meiner Hütte und auf dem Boden ist ein Blutfleck. Ich dachte, sie hat sich vielleicht verletzt und ist jetzt bei dir.«
    »Nein, hier war sie nicht. Ich habe auch nichts von ihr gehört.« Margret klang besorgt.
    »Könntest du vielleicht herumtelefonieren und fragen, ob jemand sie gesehen hat? Ich hoffe bloß …« Seine Stimme versagte. »Was ist, wenn dieser Verrückte sie erwischt hat?«
    Margret konnte ihn nicht beruhigen, aber immerhin versprach sie, überall nachzufragen und ihn dann zu informieren. Danach rief er Janet an, doch auch sie hatte nichts von Autumn

Weitere Kostenlose Bücher