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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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unterdrücken. Doch es half nicht.
    Ein Zittern lief durch Autumns Körper und riss Shane aus seinen Gedanken. Wichtig war jetzt nur, dass es Autumn gut ging und sie in Sicherheit war. Er würde nicht zulassen, dass ihr noch einmal etwas geschah.
    Trotzdem musste er wissen, was passiert war, damit er ihr helfen konnte. »Wirst du es mir erzählen?«
    Autumn hielt ihren Blick abgewandt. »Ja, wenn die Polizei hier fertig ist.«
    Damit musste er sich wohl abfinden. Es brachte nichts, wenn sie gleich wieder unterbrochen wurden. Gemeinsam warteten sie schweigend auf das Eintreffen der Polizei. Autumn schien völlig in ihren Gedanken gefangen zu sein. Sie rührte sich nicht, sondern saß in sich zusammengesunken im Sessel und starrte auf den Boden. Shane wollte sie in seine Arme nehmen und ihr versichern, dass alles in Ordnung war, doch das wäre gelogen gewesen. Einem Menschen, der in der Lage war, so etwas zu tun, war alles zuzutrauen. Und da Autumn diesen Robert anscheinend aus New York kannte, hieß das, dass er ihr hierher gefolgt war. Als Shane über die Situation nachdachte, kam ihm wieder das Gespräch mit Clint in den Sinn. Anscheinend lag sein Bruder mit der Idee von einem früheren Freund oder Bekannten gar nicht so falsch. Bei dem Gedanken daran, dass ein Irrer Autumn bedrohen könnte, ballte er die Hände zu Fäusten.
    Autumn gab einen leisen Laut von sich. Shane hob sie trotz ihres Protests hoch, setzte sich in den Sessel und zog sie auf seinen Schoß. Seine Arme schlossen sich beschützend um sie. Autumn stieß einen tiefen Seufzer aus. Ihren Kopf legte sie an seine Schulter, während ihre kalten Hände sich unter sein T-Shirt schoben. Als sie sich auf seine Brust legten, stockte Shane der Atem. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, daran zu denken, wie gut sich ihre Haut an seiner anfühlte, denn in diesem Moment hörte er ein Auto vorfahren und Türen klappen. Anscheinend hatte Bob die Polizei von Moab von der Dringlichkeit der Situation überzeugt. Shane wollte erst aufstehen, überlegte es sich dann aber anders. Autumn brauchte ihn mehr als Bob.
    Robert entfuhr ein leises Lachen, als er beobachtete, welche Wirkung sein kleines Geschenk auf Autumn hatte. Das lief ja noch besser, als er es geplant hatte. Und dass sie aus der Hütte lief, um ihn an dem Schauspiel teilhaben zu lassen, war einfach wunderbar. Das war aber auch das Mindeste, was sie tun konnte, nach der Mühe, die er sich gegeben hatte. Es war gar nicht so einfach gewesen, ein passendes Objekt zu finden und dann aus dem Lager des Visitor Centers einen Bücherkarton zu entwenden, ohne erwischt zu werden. Er wusste, dass es nur eine Sache gab, der Autumn nicht widerstehen konnte: Bücher. Ja, er kannte sie in- und auswendig, besser als jeder andere. Schließlich war er auch sicher gewesen, dass sie sich irgendwann bei ihrer Freundin melden würde. Kate war die einzige Verbindung zur Vergangenheit, die Autumn noch geblieben war. Vielleicht hätte er sich doch die Zeit nehmen sollen, Kate ein wenig zu bearbeiten, das hätte sicher eine noch viel grandiosere Wirkung bei Autumn hervorgerufen. Nein, es war die richtige Entscheidung gewesen, sofort zum Arches zu fahren, damit er ihre Spur nicht verlor. Im Nachhinein hatte sich herausgestellt, dass die Eile nicht nötig gewesen wäre, aber so hatte er genug Zeit gehabt, seine nächsten Schritte vorzubereiten.
    Robert hob den Kopf, als die Tür zur Nachbarhütte aufging und Autumns Liebhaber herauskam. Während seine Finger über das Messer an seiner Hüfte strichen, beobachtete Robert, wie der Mistkerl Autumn ansprach und sie dann berührte. Mit Mühe unterdrückte er das Verlangen, aufzuspringen und den beiden sofort ein Ende zu bereiten. Denn er wollte schließlich auch noch seinen Spaß haben, wenn es endlich so weit war. Seine Hand schloss sich um das Messer, als dieser Shane Autumn in die Arme schloss und sie sanft hin und her wiegte. Und diese Schlampe schmiegte sich auch noch an ihn, als wäre er ihre einzige Rettung! Aber dafür würde sie büßen, dafür würde er sie beide leiden lassen! Autumn gehörte ihm, nur ihm, und kein anderer durfte sie ungestraft berühren. Das würde der Ranger bald bemerken und sich wünschen, sie nie getroffen zu haben. Aber dann würde es zu spät sein, denn Robert vergaß nie etwas und würde Autumns Fremdgehen bestrafen.
    Nach einiger Zeit ging ihr Liebhaber in Autumns Hütte und kam kurz darauf wieder heraus. Es bereitete Robert große Genugtuung, als

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