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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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er das bleiche Gesicht des ach so heldenhaften Rangers sah. Offensichtlich hatte er nicht erwartet, so etwas in Autumns Hütte vorzufinden. Konnte es sein, dass sie ihm gar nicht erzählt hatte, woher sie die ganzen wunderschönen Narben hatte? Der Gedanke löste beinahe so etwas wie Zufriedenheit bei ihm aus. Er hatte Autumn damit markiert, sie gehörte ihm und niemandem sonst. Nicht lange, und Shane würde das verstehen. Robert beobachtete, wie der Ranger Autumn zu seiner Hütte führte. Erst als die beiden aus seinem Blickfeld verschwunden waren, sah er nach unten. Die Klinge des Messers war tief in seine Handfläche eingedrungen, Blut lief daran entlang und tropfte in den Sand.
    Gleichgültig sah Robert darauf hinunter, bevor er ein Taschentuch herauszog und die Klinge sorgfältig abwischte. Mit dem Messer hatte er noch einiges vor, es durfte keinen Schaden nehmen. Erst nachdem er es weggesteckt hatte, drückte er das Taschentuch gegen seine Hand. Robert genoss den Schmerz, weil er von Autumn verursacht worden war und er es ihr bald heimzahlen konnte. Er sah auf, als ein Wagen vor der Hütte hielt und sich ein korpulenter Mann herausschwang. Obwohl er keine Uniform trug, erkannte Robert sofort den Chefranger wieder. Langsam zahlte sich aus, dass er sich die Zeit genommen hatte, den Park und das Personal genauestens auszukundschaften.
    Nachdem Williams sich kurz mit Shane unterhalten hatte, gingen sie zu zweit zu Autumns Hütte hinüber. Robert überlegte, ob er die Gelegenheit nutzen sollte, Autumn zu sich zu holen, doch er entschied sich dagegen. Noch war nicht alles hundertprozentig durchgeplant, es wäre töricht, jetzt schon zuzuschlagen. Außerdem hätte er dann auf das Vergnügen verzichten müssen, ihren Liebhaber langsam und qualvoll zu töten, und das wollte er sich nicht entgehen lassen.
    Robert wartete, bis die beiden Männer wieder aus der Hütte traten, bevor er sich weiter zurückzog. Es würde nicht lange dauern, bis die Polizei eintraf, und dann durfte er nicht mehr hier sein. Zwar war es unwahrscheinlich, dass sie ihn entdeckten, aber er wollte kein Risiko eingehen. Nicht mehr lange und er hatte Autumn wieder ganz für sich.

 
    20
    Es war vielleicht eine halbe Stunde vergangen, als Bob Williams mit dem Sheriff Shanes Hütte betrat. Er war ein großer, schlanker Mann mit einem schmalen wettergegerbten Gesicht. Grimmig begrüßte der Sheriff sie und nahm auf dem angebotenen Stuhl Platz. Aus der Brusttasche seiner Uniform zog er ein abgegriffenes Notizbuch, das er stirnrunzelnd durchblätterte. Schließlich blickte er Autumn erwartungsvoll an. Sein Gesichtsausdruck wurde etwas sanfter, als er ihre Blässe bemerkte.
    Kurz bevor die beiden Männer hereingekommen waren, war Shane aufgestanden und hatte Autumn in dem Sessel allein gelassen. Es wäre ihr nicht richtig vorgekommen, bei einer Polizeibefragung auf dem Schoß eines Mannes zu sitzen, aber zugleich vermisste sie Shanes Wärme und Stärke und die Geborgenheit seiner Umarmung.
    Der Sheriff räusperte sich. »Sie sind Miss Autumn Howard?«
    Autumn nickte, ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    »Ich bin Sheriff Taggert. Ich muss Ihnen einige Fragen stellen. Sind Sie dazu in der Lage?«
    Autumn atmete tief durch. »Ja.«
    Taggert nickte und fuhr geschäftsmäßig fort. »Sie wohnen in der Hütte nebenan und haben das Paket gefunden und geöffnet?«
    »Ja.«
    »Wann war das?«
    Autumn blickte auf ihre Uhr. »Vor ungefähr einer Stunde. Aber ich kann nicht sagen, wie lange es dort schon lag, da ich seit gestern Morgen nicht mehr in der Hütte war.«
    Sheriff Taggert hob fragend die Augenbrauen. »Bob sagt, sie waren über den Feiertag in Montana. War es allgemein bekannt, dass Sie nicht da sind?«
    Autumn errötete leicht. »Ich habe kein Geheimnis daraus gemacht, deshalb nehme ich schon an, dass viele meiner Kollegen von meiner Abwesenheit wussten.«
    »Also könnte fast jeder der Täter gewesen sein. Wir haben einige Fingerabdrücke gefunden und müssen sie nun vergleichen. Dafür bräuchten wir auch Ihre Abdrücke, um sie ausschließen zu können. War sonst noch jemand in Ihrer Hütte?«
    Autumn schüttelte den Kopf. »Ja, meine Kollegen. Aber sie waren es nicht.«
    Taggert runzelte die Stirn. »Bob sagte mir schon, dass Sie zu wissen glauben, wer bei Ihnen eingebrochen ist. Wen verdächtigen Sie denn?«
    Autumn schluckte beklommen. »Sein Name ist Robert Pears. Ich bin sicher, dass Sie seine Fingerabdrücke in der Hütte finden werden. Sie müssten

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