Vertraute Gefahr
im Computer des New York Police Department gespeichert sein. Er wird seit einem Jahr von der dortigen Polizei per Haftbefehl gesucht. Am besten setzen Sie sich mit Detective Zach Murdock in Verbindung, er hat den Fall damals bearbeitet.«
Taggerts Überraschung war offensichtlich. »Ein Detective hat in einem Fall von Tierquälerei ermittelt?«
Autumns Gesicht verschloss sich. »Nein. Es ging auch noch um Verschleppung, Freiheitsberaubung und schwere Körperverletzung. Wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie Zach.« Sie wagte es nicht, in Shanes Richtung zu blicken.
»Das werde ich tun.« Der Sheriff räusperte sich. »Aber ich würde gerne zuerst von Ihnen hören, was sich damals zugetragen hat. Sie sagen, Robert Pears hat vor einem Jahr jemanden entführt? Sie?«
Autumn schluckte hart. »Nicht direkt entführt, er hat mich mehrere Tage in seinem Haus gefangen gehalten. Dort hat er auch meinen Kater auf dieselbe Weise getötet wie jetzt die Katze in der Hütte. Ich konnte schließlich entkommen und seitdem ist Robert verschwunden.« Sie presste die Lippen zusammen. »Er ist äußerst gefährlich, und wenn er wirklich hier ist …« Sie brach ab, ein Schauder lief durch ihren Körper.
Taggert schien zu bemerken, dass sie am Ende ihrer Kräfte war, und stand auf. »Ich werde mich dann jetzt an die Arbeit machen. Vielleicht könnten Sie morgen im Laufe des Tages im Revier vorbeischauen, damit wir Ihre Aussage schriftlich festhalten können?«
Autumn nickte. »Brauchen Sie ein Foto von Robert, um nach ihm zu fahnden?«
Taggert blieb erstaunt stehen, während Bob und Shane sie anstarrten. »Sie haben ein Foto von ihm bei sich? Wozu?«
Autumn zuckte die Schultern. »Genau für so einen Fall wie diesen.« Sie zog das Portemonnaie aus ihrer Hosentasche, nahm ein kleines Foto aus einem Geheimfach und reichte es dem Sheriff.
Dieser nahm es wortlos entgegen. Bob und Shane blickten über seine Schulter auf das Bild. Autumn brauchte nicht mehr darauf zu schauen, sie wusste auch so, dass es einen lächelnden, gut aussehenden blonden Mann zeigte.
»Wenn er sich als der Täter herausstellt, dann ist das wieder einmal ein gutes Beispiel dafür, wie irreführend das Äußere sein kann.« Sheriff Taggert steckte das Foto ein und ging zur Tür. »Sie sollten lieber nicht allein in Ihre Hütte gehen, falls er Sie beobachtet. Zumindest bis wir ihn verhaftet haben – sollte er sich als per Haftbefehl gesucht herausstellen, wovon ich nach Ihrer Aussage ausgehe –, übernachten Sie besser woanders, und gehen Sie nirgendwo alleine hin.«
»Mal sehen, ob hier noch irgendwo Platz für mich ist. Sonst kann ich auch nach Moab in ein Motel ziehen.«
Shanes Arm legte sich um ihre Schultern. »Sie bleibt bei mir.«
Der Sheriff nickte kurz und verließ die Hütte.
Bob räusperte sich wiederholt. »Nun … ich werde dann auch mal gehen. Wenn noch etwas passiert, benachrichtigt mich sofort, egal ob tagsüber oder nachts.«
Shane führte ihn zur Tür. »Machen wir. Danke.« Nachdem er die Tür sanft geschlossen hatte, drehte er sich zu Autumn um.
Sie biss auf ihre Lippe. »Ich sollte nicht hier bei dir schlafen.«
Shane legte seine Hände auf ihre Schultern. Sein Blick bohrte sich in ihren. »Doch, das wirst du. Ich werde nicht zulassen, dass er dich alleine erwischt und dir noch einmal wehtut.«
Noch nicht beruhigt, nahm sie seine Hände in ihre, irgendwie musste sie ihn davon überzeugen, dass es zu gefährlich war. »Du kennst ihn nicht. Wenn er etwas will, kann ihn niemand aufhalten, auch du nicht.«
Shane schnaubte. »Das werden wir ja sehen. Auf jeden Fall bleibst du hier, wo ich dich beschützen kann.« Er gab ihr einen sanften Kuss. »Und ich werde ihn kennenlernen, denn du wirst mir jetzt von ihm erzählen.«
Autumn erkannte an seinen Augen, dass er sich nicht umstimmen lassen würde. »In Ordnung, heute Nacht bleibe ich hier. Hast du eine Luftmatratze oder Ähnliches?«
Ein erleichtertes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Ich werde schon etwas finden.«
Nachdem die Übernachtungsfrage geklärt war, begleitete Shane sie in ihre Hütte, um einige Sachen für die Nacht zu holen. Als Autumn die Tür öffnete, lief ihr erneut ein eisiger Schauer über den Rücken. Sie hoffte, dass sie sich in ein paar Tagen wieder so weit beruhigt hatte, dass sie in ihre Hütte zurückkehren konnte. Entschlossen straffte sie die Schultern. Sie würde sich diesmal nicht von Robert vertreiben lassen. Dies war ihr Leben, ihr Park
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