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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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überlegte Conner und zog die Stirn in Falten.
    Sally zuckte genervt mit den Schultern. „Ich habe es euch doch gerade erklärt.“
    So viel also dazu. Dabei hatte ich gehofft, es wäre nun vielleicht nicht mehr zu übersehen, dass ich wenigstens zum Teil von den Unsterblichen abstammte. Es hätte mir bei einer Begegnung mit Dougal zumindest etwas Zeit verschafft.
    Ich überlegte gerade, ob ich meinen Haarknoten lösen sollte. In diesem Moment forderte uns Grimmt auf, weiter zu reiten.
    Jake behandelte mich wie Luft. Ich ärgerte mich maßlos darüber und wurde richtig wütend auf ihn. Er brauchte mir ja nicht ständig um den Hals fallen, aber ein klitzekleines bisschen Aufmerksamkeit konnte ich doch erwarten.
    Ohne großartig zu überlegen, lenkte ich mein Pferd zwischen Jake und Grimmt, wobei ich ihn von der Seite provozierend anschaute.
    Er schien es aus den Augenwinkeln zu bemerken, versuchte es aber zu ignorieren.
    Grimmt lachte. „Wenn du einen Unsterblichen aus der Reserve locken willst, musst du dir schon etwas anderes einfallen lassen!“, sagte er mehr zu Jake, als zu mir.
    Dieser tadelte ihn mit einem wütenden Blick.
    „Nun, du hast da viel mehr Erfahrung als ich“, erwiderte ich Grimmt, sah dabei aber weiterhin Jake an. „Kannst du mir vielleicht einen Rat geben?“
    Jetzt warf er mir für den Bruchteil einer Sekunde einen warnenden Blick zu. Er atmete tief durch und starrte schließlich wieder geradeaus.
    „Das könnte ich schon . . .“, antwortete Grimmt. „Aber dann würde ich wohl den morgigen Tag nicht mehr erleben.“ Er fuhr sich mit dem Zeigefinger quer über den Hals und zwinkerte mir zu.
    „Schade! Dann muss ich mir wohl oder übel selbst etwas einfallen lassen.“ Ich zwinkerte zurück.
    Er zuckte entschuldigend mit den Schultern und nickte. Wir mussten uns beide das Lachen verkneifen.
    „Hm . . .“ Ich überlegte laut. „Was haltet ihr von einem Wettrennen?“
    „Untersteh dich!“ Jake funkelte mich an.
    Er sah so umwerfend aus, dass ich mich schnell an Grimmt wandte. Fast hätte er mich mit seinem Blick eingeschüchtert.
    „Jake hat keine Lust“, sprach ich betont gleichgültig zu Grimmt. „Wie sieht’s mit dir aus?“ Ich flehte ihn mit meinen Augen bettelnd an.
    „Grimmt!“, warnte Jake.
    Doch dieser lächelte mich vertrauensvoll an. „Wie könnte ich einer so schönen Frau diesen einen Wunsch abschlagen?“ Wieder zwinkerte er mir zu.
    Jake war fassungslos. „Grimmt, du bist der mieseste, hinterhältigste Freund . . .“
    „Wer zuerst da vorn am Wald ist . . .“, ich startete mit meinem Pferd durch, „ . . . hat gewonnen!“
    Grimmt jubelte auf und setzte mir nach. Wir jagten gleichauf dem Wald entgegen, bis ich mich aus dem Sattel stemmte und mein Pferd noch weiter anheizte. Es fühlte sich unglaublich an, wie das Adrenalin sich in mir ausbreitete.
    „Übertreib es nicht, Sam!“, hörte ich Grimmt ein ganzes Stück hinter mir rufen.
    Ich fühlte mich unbesiegbar und befreit.
    Plötzlich überholte mich Jake. Bis dahin hatte ich nicht einmal geglaubt, dass er uns gefolgt war. Er stellte sein Pferd ein paar Meter vor mir quer, um mich auszubremsen. Ich hatte ihn noch nie so wütend gesehen.
    „Was genau hast du vor, Sam? Willst du dir den Hals brechen?“, schrie er mich an.
    Grimmt hatte uns in der Zwischenzeit eingeholt. „Kann sie das denn überhaupt?“ Er starrte mich mit offenem Mund ungläubig an, bevor er sich zu Jake umdrehte. „Was zum Teufel ist mit ihr passiert?“ Seine Stimme überschlug sich fast.
    Da bemerkte ich erst, dass sich mein Haar beim Reiten gelöst hatte. Es flutete in weichen Wellen über meine Schultern und meinen Rücken bis hinunter zur Taille.
    Jake seufzte, als er Grimmt antwortete. „Sam hat sich etwas verändert.“
    „Na, das ist mir inzwischen auch aufgefallen“, tadelte Grimmt ihn. „ Aber warum . . .? Wie?“ Jetzt sah er wieder mich an.
    Ich schüttelte mit dem Kopf. „Keine Ahnung. Mir war heiß und meine Haut brannte irgendwie. Ich kann das nicht so richtig beschreiben.“
    Grimmt schaute uns beide abwechselnd an. „Einfach so? Ich meine . . . was war der Anlass? Was habt ihr da allein im Wald getrieben?“
    Ich merkte, wie ich rot anlief. Jake fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar.
    „Sam hatte noch nie zuvor in ihrem Leben Kontakt zu einem Unsterblichen, bis sie auf mich traf“, sagte Jake nachdenklich.
    Grimmt zog seine Stirn in Falten. „Hm . . . Das wäre eine Möglichkeit. Sie trägt beides in sich,

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