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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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ich aufgebracht hervor.
    Grimmt trieb sein Pferd an. „Er kennt unser Ziel. Vielleicht ist er schon vorausgeritten oder er kommt nach.“ Damit war das Thema für ihn durch und er rief alle zum Aufbruch.
    Ständig drehte ich mich um und hielt nach ihm Ausschau. Mein Herz schlug vor lauter Panik, dass es schmerzte.
    Je mehr Zeit verstrich, desto unerträglicher wurde es. Warum hatte er nicht wenigstens Grimmt Bescheid gegeben? Wieso hatte er uns verlassen?
    Wir ritten seit Stunden durch den Wald. Schließlich kamen wir an einen riesigen Wasserfall. Das Wasser prasselte von hohen Felswänden herunter, die sich hunderte Meter weit durch den Wald zogen und von einem kleinen Fluss eingekreist wurden. Fast schien es wie eine unüberwindbare Mauer. Tatsächlich hätte man es niemals geschafft, an diesen steilen, scharfen Felsen hochzuklettern.
    „Bringt die Pferde weg und sichert die Gegend!“, wies Grimmt einige seiner Männer an. Dann wandte er sich an uns. „Könnt ihr schwimmen?“
    Wir nickten ihm alle verunsichert zu.
    „Na dann kommt! Wir gehen baden.“
    Sally schaute mich fragend an, doch ich konnte nur unwissend mit den Schultern zucken.
    Grimmt war schon im Wasser und schwamm auf den Wasserfall zu. Was hatte er bloß vor?
    Wir taten es ihm nach. Kurz vor den herunterprasselnden Wassermassen, wartete er auf uns und schrie über das Getöse hinweg. „Jetzt müssen wir tauchen!“
    „Was?“, rief Matt aus. „Von Tauchen war keine Rede!“
    Grimmt verdrehte in Matts Richtung die Augen. „Was bist du bloß für ein Weichei!“ Danach tauchte er unter und war verschwunden.
    Wir warteten, aber er kam einfach nicht wieder hoch.
    Matt fluchte aufgeregt. „Jetzt ist der auch noch ersoffen!“
    „Halt die Klappe, Matt!“, schrie Conner.
    Dexter lachte und schüttelte über Matts Verhalten den Kopf. „Ihr müsst unter dem Wasserfall durchtauchen!“, forderte er uns auf.
    „Durchtauchen? Unter dem da?“ Matt wurde regelrecht hysterisch. Seine Stimme hörte sich an wie die eines Kleinkindes.
    „Du kannst auch gern hier bleiben und uns mit deiner Abwesenheit beehren!“, antwortete Dexter. Er schüttelte erneut fassungslos den Kopf.
    Ohne Matt weiter zu beachten, der immer noch vor sich hinschimpfte, nickte er mir aufmunternd zu und tauchte ab.
    Ich tauchte ihm augenblicklich nach. Es war schwierig, unter dem aufgepeitschten Wasser etwas zu erkennen. Also behielt ich einfach Dexters Füße im Blick und folgte ihm.
    Wir kletterten hinter dem Wasserfall auf einen Felsvorsprung. Ohrenbetäubend schallte das Wasser an den Felsen zurück. Es war beeindruckend, mit welcher Kraft es sich vor uns ergoss. Man konnte unmöglich hindurchsehen. Nach und nach kamen Grimmts Männer wie aus dem Nichts zum Vorschein und stiegen aus dem Wasser.
    „Was ist jetzt? Kommt ihr?“ Dexter stand in der hintersten Ecke des Felsens. Ich musste blinzeln, um ihn in der Dunkelheit überhaupt zu erkennen. Vorsichtig bewegte ich mich auf dem glatten Boden zu ihm hin, als er plötzlich verschwand. „Dexter?“
    „Taste dich einfach an der Wand entlang!“, hallte es aus der Dunkelheit zurück.
    Sally ergriff ängstlich meine Hand.
    „Und zieht den Kopf ein!“ Jetzt war er nur noch ganz leise zu hören.
    Zögernd tastete ich mich mit einer Hand vor und verschwand mit Sally im Schlepptau in der Finsternis. Gebeugt arbeiteten wir uns Meter für Meter vor. Es war beängstigend. Mit jedem Schritt befürchtete man, in ein tiefes Loch zu fallen oder von irgendetwas angefallen zu werden.
    Als die Dunkelheit kein Ende zu nehmen schien, wurde ich langsam panisch.
    „Dexter?“, schrie ich hilflos ins Nichts.
    Ich bekam keine Antwort.
    Sally hyperventilierte hinter mir und quetschte mir fast die Hand ab.
    „Einfach immer weiter gehen!“, hörte ich Conners zittrige Stimme hinter uns.
    Ich atmete tief durch, obwohl ich nicht das Gefühl hatte, dass es hier drin genügend Sauerstoff gab. Trotz der Dunkelheit schloss ich die Augen, um mich etwas zu beruhigen und tastete mich dann weiter vor.
    „Da vorn ist Licht!“, wimmerte Sally hinter mir.
    Erleichtert öffnete ich die Augen. Nun gab es kein Halten mehr. Ich vergaß meine Deckung und rannte los. Prompt stieß ich mir den Kopf. „Ah . . .“ Sally stolperte hin, als ich unvermittelt stehen blieb und mir die Stirn rieb.
    „Wo bleibt ihr denn so lange?“ Grimmt und Dexter warteten schon ungeduldig auf uns.
    Staunend sah ich mich in der riesigen Höhle um, in der wir uns nun befanden und ließ

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