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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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mir Angst, ihn so niedergeschlagen zu sehen.
    Silas kehrte wütend zurück. „Was ist?! Willst du das Mädchen retten oder nicht?“, funkelte er seinen Sohn zornig an.
    Ohne Vorwarnung zog er mich schnell zu sich aufs Pferd und galoppierte mit mir davon. Jake blieb fassungslos zurück.
    „Sam“, hörte ich ihn noch meinen Namen rufen.
    Das Dorf lag mitten im Wald. Die Bäume standen hier nicht mehr ganz so dicht beieinander, sondern wurden durch moosige Wiesen unterbrochen. Kleine Holzhütten befanden sich zwischen den Bäumen und waren teilweise an ihnen befestigt.
    Silas hatte recht. Bis jetzt waren diese Menschen hier unbemerkt geblieben. Er warnte die Dorfbewohner vor dem drohenden Unheil und alle machten sich eilig daran, Vorbereitungen zu treffen.
    Ich hatte schon angefangen, mir Sorgen zu machen. Jake traf erst etliche Minuten nach uns ein. Er warf Silas einen flehenden Blick zu, doch dieser schien es zu ignorieren. Jake wirkte sehr angespannt. Irgendetwas schien ihn zu beunruhigen.
    Grimmt packte ihn am Arm und redete unablässig auf ihn ein. „Du musst es deinem Vater sagen!“, hörte ich ihn sagen.
    „Sam!“ Conner trat mir in den Weg. „Wir sollten miteinander reden!“
    Ich wollte zu Jake und Grimmt. Conner würde sich einen Moment gedulden müssen. „Ich kann gerade nicht. Wir können später zusammen quatschen!“, murmelte ich und wollte mich an ihm vorbeischieben.
    „Später werden wir aber schon verheiratet sein“, mahnte er mich.
    „Was?“ fragte ich fassungslos. Ich musste mich verhört haben.
    Sally kam angerannt und zog mich nervös zur Seite. „Du meine Güte! Ich kann das noch gar nicht glauben. Jetzt soll ich doch tatsächlich Matt heiraten.“
    Ich hörte sie nur in meinem Unterbewusstsein. Total verwirrt schaute ich zu Jake, der Grimmt traurig ansah und ihn dann stehen ließ. Dieser blickte ihm mitfühlend hinterher.
    „Ausgerechnet Matt!“, jammerte Sally. „Aber besser ihn, als einen wildfremden Mann!“ Sie blickte mich aufgedreht an. „Nun sag doch auch mal was!“, forderte sie mich auf.
    Doch ich konnte sie nur hilflos ansehen. Eigentlich sah ich nur abwesend durch sie hindurch.
    „Sam?“ Sie wedelte mit ihrer Hand vor meinen Augen herum.
    Conner tauchte wieder neben mir auf. „Wir müssen reden!“, bat er mich eindringlich und nahm meine Hand.
    Ich ahnte nicht, dass Jake uns schmerzerfüllt hinterher sah.
    Wir setzten uns etwas abseits der anderen ins Gras. Pilze standen wie kleine Männchen aneinandergereiht um uns herum. Eine Schnecke hinterließ gerade ihre schleimige Spur auf einer der braunen Kappen.
    „Du hättest dir das alles bestimmt romantischer vorgestellt, aber es ist nun mal, wie es ist. Ich werde dir ein guter Ehemann sein . . .“
    Zitternd hob ich meine Hand, um ihm Einhalt zu gebieten. „Du musst mich nicht heiraten, Conner!“, brachte ich mit gebrochener Stimme hervor.
    „Mach dir darüber mal keine Gedanken, Sam! Es macht mir nichts aus. Ich mag dich, sehr sogar.“
    Er hatte mich nicht verstanden. „Wir werden nicht heiraten . . . Ich kann dich nicht heiraten!“ Aufgeregt sprang ich auf und entzog ihm meine Hand.
    Mit großen Augen schaute er gekränkt zu mir auf. „Ich werde in unserer Ehe nichts von dir verlangen, was du nicht auch willst, Sam.“
    Verlegen schüttelte ich den Kopf.
    Da stand Conner auf und umarmte mich. „Ich versuche doch nur, dir dein Leben zu retten“, flüsterte er mir ins Ohr.
    „Aber ich gehöre einem anderen“, wimmerte ich. „Ich liebe ihn!“
    Deprimiert machte ich mich von Conner los und rannte davon.
    Wo war Jake? Unaufhaltsam rannte ich durch das Dorf. Ich konnte ihn einfach nicht finden. Den Protest der Dorfbewohner ignorierend, schaute ich in jede ihrer Hütten. Panisch lief ich umher, fragte jeden, den ich traf, ob sie ihn gesehen hatten. Ohne Erfolg. Ich war verzweifelt . . .
    Dann stand ich plötzlich vor Silas.
    „Ich suche Jake“, brachte ich ehrfürchtig hervor.
    Silas betrachtete mich eingehend. „Warum?“ Er machte den Eindruck, als würde er etwas ahnen.
    „Weil ich mit ihm reden muss“, sagte ich schüchtern.
    „Und worüber?“
    Anstatt ihm eine Antwort zu geben, sah ich ihn nur flehend an. Ich durfte uns nicht verraten. Mir fiel nichts ein, was ich ihm hätte sagen können, was ich ihm erzählen durfte.
    „Jake ist unsterblich, Samantha! Bitte vergiss nicht, dass du es nicht bist!“
    Unter seinem hypnotisierenden Blick fühlte ich mich wie eine Angeklagte, die ihr Urteil

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