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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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leben . . . Ich werde für dich da sein, solange wie es mir möglich ist . . . Ich werde dir alles von mir geben, was ich zu geben vermag – und werde dir ein Kind schenken, einen Nachkommen, einen Teil von mir, der bei dir bleiben wird, wenn ich eines Tages gehen muss . . .“
    Jetzt hielt auch Jake mein Gesicht in seinen Händen. Wir hatten beide Tränen in den Augen – vor Freude, Glück und auch aus Angst, da wir nicht wussten, wie viel Zeit uns noch bleiben würde.
    Jake stand auf, ohne den predigenden Pfarrer zu beachten. Er zog mich hoch in seine Arme und küsste mich leidenschaftlich.
    Unsere Liebe war kein Geheimnis mehr.
    Wir vergaßen alles um uns herum: Die fremden Menschen, die uns neugierig musterten. Die Unsterblichen, die uns überrascht beobachteten. Sally und Matt, die sich als frisch Vermählte an der Hand hielten. Conner, der nachdenklich nickte. Grimmt und Dexter, die sich freudig umarmten. Silas, der sichtlich bemüht um Fassung rang. Und schließlich den Pfarrer, dem es im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache verschlagen hatte.
    Als er mir einen Ring mit dem Wappen seines Clans ansteckte, klatschten alle begeistert Beifall – sogar der Pfarrer.
    Überglücklich strahlte ich Jake an. Dies war der schönste Tag meines Lebens . . .

18. Verbrannt
    Jake hatte mich geheiratet. Ich würde das wohl erst viel später realisieren. Für ihn hatte es bei Weitem nicht dieselbe Bedeutung wie für mich, doch das war mir egal. Die Unsterblichen schlossen keine Ehen. Sie gingen mit ihren Seelenverwandten ihr Lebensbündnis ein. Dagegen war unsere Heirat ein Witz.
    Ich betrachtete den Ring an meinem Finger, der jeden wissen ließ, zu welchem Clan ich nun gehörte.
    Bedauernd dachte ich an Onkel James und Tante Maggi. Wie sehr hätte ich mir gewünscht, sie an diesem besonderen Tag bei mir zu haben. Was sie wohl zu meiner Heirat mit Jake sagen werden? Ich glaube, mein Onkel wird nicht besonders begeistert sein, da er ja bei seiner Schwester miterlebt hat, was solch eine Verbindung bedeuten kann. Tante Maggi hingegen hat bestimmt nichts dagegen.
    Hoffentlich ging es ihnen gut! Ob Dougal nun auch unser Dorf niedergebrannt hat? Mit Sally und mir lebten noch vier weitere Mädchen mit bei uns im Ort. Eine war allerdings erst sieben Jahre alt. Ich hoffte so sehr, dass sie verschont blieben.
    Grimmt wuschelte Jake durch die Haare. „Dass ich das noch erleben darf!“ Er umarmte ihn.
    Silas trat zu mir und lächelte mich entschuldigend an. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich mich für mein Verhalten schäme. Ich hatte keine Ahnung. Die Blicke und eure Zuneigung füreinander waren mir nicht entgangen. Aber mit einer Seelenverwandtschaft habe ich nicht gerechnet.“
    Ich nickte ihm bestätigend zu. „Es ist bestimmt nicht leicht für euch . . . Ich meine . . . die Tatsache, dass ich eine Sterbliche bin . . .“
    Silas schüttelte den Kopf. „Du weißt, ich bin schon sehr lange ein guter Freund der Menschen. Ich verurteile dich nicht für das, was du bist. Sicher wird es für Jake undenkbar schwer werden, wenn deine Zeit gekommen ist . . . Jedoch lässt mich das, was du ihm vorhin versprochen hast, hoffen . . .“
    Er meinte das Kind, Jakes und somit auch Silas’ Nachkommen.
    „Jake hat einen großartigen Vater, der ihm beistehen wird . . .“, flüsterte ich um Fassung ringend.
    Silas zog mich in seine Arme und akzeptierte unser Schicksal.
    Jake hatte mir versprochen, unsere Feier nachzuholen. Wir hätten heute unmöglich ein fröhliches Fest begehen können, wo uns doch der Anlass für die überstürzten Hochzeiten nur allzu bewusst war. Durch den Wald hallende Musik, hätte umher streunende Feinde außerdem angelockt.
    Meine Unsterblichen saßen nun mit Grimmt und Dexter zusammen und berieten, wie weiter vorzugehen war.
    Conner, Matt, Sally und ich saßen etwas abseits von ihnen. Während meine Freunde mich eine ganze Weile neugierig musterten, beobachtete ich Jake.
    „Was?“, fragte ich nachgebend.
    „Och . . . nun spann’ uns doch nicht so auf die Folter!“, bettelte Sally.
    Ich musste lachen. Dann schilderte ich ihnen, was es mit Jake und mir auf sich hatte.
    „Seelenverwandte!“, murmelte Conner wie zu seiner eigenen Bestätigung vor sich hin.
    „Na, das ist vielleicht ein Ding“, lächelte mich Sally an. „Und ich dachte, Jake spielt nur mit dir.“
    Matt grunzte. „Na eins ist sicher: Den Spaß lass’ ich mir nicht entgehen. Ich sehe euch schon in fünfzig Jahren vor mir, wie du als alte

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