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Verwechslungsspiel in Griechenland

Verwechslungsspiel in Griechenland

Titel: Verwechslungsspiel in Griechenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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ist.”
    “Das war doch nur Frank.”
    “Und was hatte der arme Mann verbrochen?”, fragte Poppy ungeduldig.
    “Eigentlich nichts”, erwiderte Ria müde.
    “Wenn du das Wort noch einmal in den Mund nimmst, schreie ich”, erklärte Poppy bestimmt. “Ich begreife nicht, wie Dimitrios sich so aufführen konnte. Und dann funkelt er uns alle wütend an, als wäre schon unsere Anwesenheit ein Verbrechen, verschwindet über eine Stunde lang mit dir, und bei eurer Rückkehr seht ihr beide halb tot aus. Was steckt dahinter, Ria?”
    “Es ist alles so ein Durcheinander”, flüsterte Ria und schluchzte auf.
    Poppy ergriff ihre Hand. “Ich weiß, dass ich nicht gerade eine vorbildliche Cousine bin, Ria, aber du hast nur mich, und ich bin auf jeden Fall auf deiner Seite”, versicherte sie Ria ernsthaft. “Komm, erzähl es mir.”
    “Versprichst du mir, dass du mit niemandem darüber reden wirst?” Poppy nickte. Ria wandte das Gesicht ab. “Dimitrios wird Kristie heiraten.”
    Die Worte schienen im stillen Raum nachzuhallen. Dann atmete Poppy scharf aus. “Das glaube ich nicht.”
    “Es ist wahr.”
    “Wer hat dir das erzählt? Sie etwa?” Als Ria nickte, sprang Poppy auf und begann ungeduldig vor ihr auf und ab zu gehen. “Also ehrlich, Ria. Du bist so leichtgläubig, es ist kaum zu fassen. Sie ist doch seit Jahren hinter ihm her! Und jetzt, da er dir begegnet ist, hat sie weniger Chancen denn je. Nikos sagt, dass sein Onkel noch nie so auf eine Frau reagiert habe wie auf dich. Wenn selbst Nikos es merkt, kannst du sicher sein, dass Kristie es auch getan hat.”
    “Du verstehst das nicht”, widersprach Ria traurig. “Es ist alles ganz anders. Dimitrios hat früher ein Mädchen gekannt. Caroline. Sie hat ihm das Herz gebrochen, und er hat ihr nie verziehen. Vielleicht liebt er sie sogar immer noch. Jedenfalls sieht sie genauso aus wie ich. Begreifst du jetzt? Er will mich nur, weil ich ihr ähnlich sehe, nicht weil er mich gern hat.”
    “So ein Blödsinn!”, antwortete Poppy grob. “Dimitrios ist doch kein Schuljunge mehr! Wenn du glaubst, dass er dich nur wegen deines Äußeren anziehend findet, dann bist du dümmer, als ich dachte. Es tut mir leid, Ria”, fuhr sie sanfter fort, als sie merkte, wie blass ihre Cousine war, “aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er Kristie heiraten will. Hast du ihn danach gefragt?”
    Bedrückt schüttelte Ria den Kopf. “Wie sollte ich? Kristie hat es mir im Vertrauen erzählt. Nicht einmal Christina weiß etwas davon. Sie wollen mit der Ankündigung bis nach deiner Hochzeit warten. Außerdem hat Kristie mir ihren Verlobungsring gezeigt. Er muss ein halbes Vermögen gekostet haben.”
    Zum ersten Mal wirkte Poppy etwas verunsichert. Gleich darauf schüttelte sie jedoch entschieden den Kopf. “Dafür muss es eine Erklärung geben. Dimitrios würde sich nie von einer solchen hinterlistigen … Vielleicht hat ihr jemand den Ring geliehen?”
    “Jetzt redest du Unsinn”, antwortete Ria sanft. “So etwas verleiht man nicht, dazu ist der Ring viel zu kostbar. Nein, Poppy. Sie passt viel besser zu ihm als ich.”
    Poppy betrachtete sie besorgt. “Du musst um ihn kämpfen, Ria. Du liebst ihn doch. Gib nicht einfach auf!”
    “Ich bin nicht so zäh wie du. Und wofür sollte ich kämpfen? Er hat sich entschieden, und vielleicht ist es so für uns beide am besten.”
    “Erzähl mir doch nichts!”, fuhr Poppy sie an. “Ich habe dich noch nie so verzweifelt erlebt, und ihn scheint diese angebliche Verlobung auch nicht gerade in Ekstase zu versetzen. Ihr seht beide todunglücklich aus.”
    “Lass es gut sein, Poppy. In wenigen Tagen reise ich ab, und zu Hause werde ich schon darüber hinwegkommen.”
    “Soll mich das etwa trösten?” Poppys Tonfall wurde flehend. “Lass mich ihn fragen, Ria. Ganz indirekt, ja? Ich könnte …”
    “Wenn du mit irgendjemand darüber sprichst, sind wir für alle Zeit geschiedene Leute, das verspreche ich dir.” Ausnahmsweise versuchte Poppy nicht, sie umzustimmen. Ria stand auf und verließ langsam und müde wie eine alte Frau den Raum.

10. KAPITEL
    A m nächsten Morgen kam Kristie zurück. Sie brachte Hochzeitsgeschenke mit, die Poppy so ungnädig annahm, dass Kristie sie scharf anschaute. “Kalte Füße?”, fragte sie boshaft.
    “Nein!”, fuhr Poppy sie wütend an.
    Kristie lachte leise und hob noch eins der unzähligen Päckchen auf, die ein schwitzender Taxifahrer zusammen mit dem Gepäck in die Halle geschleppt

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