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Verwechslungsspiel in Griechenland

Verwechslungsspiel in Griechenland

Titel: Verwechslungsspiel in Griechenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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er die Augen. “Wirklich? Du scheinst dich gut mit ihm zu verstehen.”
    Sein sanfter Tonfall täuschte sie nicht. “Was willst du damit sagen?”
    “Warum fragst du? Hast du ein schlechtes Gewissen?” Er sah sie durchdringend an.
    Unwillkürlich errötete sie. “Wir sind befreundet”, erklärte sie abweisend, “das ist alles.” Sie wollte nicht mit ihm über ihren Chef sprechen.
    Julian Brand war ein großes Risiko eingegangen, als er ihr die Stelle als seine rechte Hand in der kleinen Firma angeboten hatte, statt sich für einen der erfahreneren Bewerber zu entscheiden. Damals hatten sie und Poppy als Mannequins für einen von Julians Konkurrenten gearbeitet. Im Grunde war Ria für diese Arbeit jedoch viel zu scheu. Wann immer sie den Laufsteg betreten musste, wäre sie am liebsten gestorben.
    Julian musste gespürt haben, wie viel die Chance, diesem Leben zu entgehen, für sie bedeutete. “Ich gebe dir drei Monate Zeit, Schatz”, hatte er lächelnd zu ihr gesagt, “wenn ich dann nicht von dir überzeugt bin, werfe ich dich wieder den Wölfen zum Fraß vor.”
    Trotz seines etwas weichlichen Äußeren war Julian ein kluger Geschäftsmann, und er hatte sich nicht in Ria getäuscht. Während des ersten halben Jahres arbeitete sie sechzehn Stunden am Tag, und alles, was ihr an Erfahrung fehlte, machte sie durch ihren Eifer wett. Nach drei Monaten hatte Julian ihr Gehalt verdoppelt, und heute, zwei Jahre später, war Ria für die schnell wachsende Firma unentbehrlich.
    “Ist das einer dieser Freunde, mit denen du die Nächte durchtanzt?”, bohrte Dimitrios nach.
    “Schon möglich.” Bei der Vorstellung, Julian könnte mit ihr oder einer anderen Frau die Nächte durchtanzen, musste Ria unwillkürlich lächeln. Von Zeit zu Zeit ging sie mit ihm und seinem Freund Kelvin essen. Ansonsten steckte sie ihre gesamte Energie in die Arbeit für seine Agentur. Sie machte sich nichts aus Liebschaften. Außerdem war ihr bisher noch kein Mann begegnet, den sie auch nur halbwegs aufregend fand. Einmal hatte Poppy ihr sogar vorgeworfen, sie sei frigide.
    “Und wie kann sich ein anständiges Mädchen eine eigene Wohnung in London leisten? Die Miete muss unglaublich hoch sein.”
    “Ich zahle keine Miete”, erwiderte sie, ohne nachzudenken. “Die Wohnung gehört mir.”
    Unvermittelt setzte er sich auf. “Ach, so ist das! Und ich mache mir Sorgen, ob du mit deinem Chef Schwierigkeiten bekommst!” Sein wütender Blick ließ sie frösteln. “Weiß Nikos von diesem … Abkommen?”
    “Es gibt kein Abkommen!” Sie senkte den Kopf. “Wenn du es unbedingt wissen musst: Ich habe die Wohnung von einer Erbschaft gekauft. Obwohl ich dir keine Erklärung schuldig bin!”
    “Erklärung!”, stieß er so böse hervor, dass sie zusammenzuckte. “Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Vielleicht hast du meinen jungen, naiven Neffen mit solchen Ausflüchten täuschen können, aber nicht mich! Seit Nikos’ Vater gestorben ist, bin ich für ihn verantwortlich, und ich werde dafür sorgen, dass er sich nicht mit einer … einer …”
    “Einer was?”
    Dimitrios sah aus, als hätte er sie am liebsten geschlagen. “Du weißt ebenso gut wie ich, wie man solche Frauen nennt!” Zornig, aber auch hilflos schaute Ria ihn an. Sie konnte ihm doch nicht erzählen, dass sie die Wohnung von dem Geld gekauft hatte, das ihr Vater ihr hinterlassen hatte!
    Während sie noch nach einer Antwort suchte, wandte Dimitrios sich angewidert ab und stand auf. “Es ist kaum zu glauben, dass sich hinter diesem unschuldigen Äußeren so viel Verworfenheit verbirgt. Ich habe dich unterschätzt – du hast doch nicht mehr viel zu lernen. Heute Morgen bin ich mir fast wie ein Lüstling vorgekommen.” Er beugte sich über sie. “Beim nächsten Mal werde ich mich nicht mehr zurückhalten. Dann bekommst du, was du verdienst. Also nimm dich in Acht. Mich führst du nicht an der Nase herum!”
    Das Flugzeug landete auf einem kleinen, schmutzigen Flugplatz in Griechenland. Müde und völlig erschöpft wankte Ria die Gangway hinunter. Im Freien war es schwül und heiß, und die Luft roch nach Benzin und Rauch. Direkt vor dem Flughafengebäude parkte ein schnittiger weißer Porsche. “Steig ein”, befahl Dimitrios.
    Nervös ließ sie sich auf den Beifahrersitz gleiten. Die schwarzen Polster dufteten nach echtem Leder. Dimitrios setzte sich ans Steuer und ließ den Motor an. Seine Miene wirkte starr.
    “Wie weit ist es?”
    “Das wirst du schon

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