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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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Hunde verfüttert.“
    „Solch schreckliche Gedanken gehen durch Euren Kopf, Frau?“
    Ihr Lachen klang so hell wie das Läuten einer Glocke. „Ihr haltet mich für ein einfaches, schwaches Mädchen, das aus Zucker ist?“
    „Ja. Und ich hätte jede Wette abgeschlossen, dass Ihr naiver seid, als Eure Kühnheit vermuten lässt.“
    „Schließt Ihr oft solche Wetten ab?“
    „Nein“, sagte er. „Das Spiel ist im Allgemeinen ein härterer Kampf als der mit den Waffen.“
    „Gut. Wettet nie um das, was Ihr von mir zu wissen glaubt.“
    „So wahr mir Gott helfe, Ihr seid verrückt.“
    Fest zog sie an einem Eisensplitter. „Ich bin nicht verrückt.“
    Will zuckte zusammen. Ihm war der Zorn in ihren blicklosen Augen nicht entgangen.
    Doch es war egal. Hendon war tot, und Carlisle würde dem Sheriff die Nachricht von dem erfolgreichen Hinterhalt überbringen.
    Noch immer schwebte Marian in Gefahr. Wenn Meg für Finchs Männer wichtig genug war, um die Familie eines Adligen zu bedrohen, dann konnte sie ihm weiterhin von Nutzen sein. Statt die Wahrheit über den Mord an Whitstowe anzubieten, in der Hoffnung, dass man ihm Glauben schenkte, würde er sie gegen ein Pardon und Marians Sicherheit eintauschen.
    Schmerz drohte ihm die Kehle zuzuschnüren. Er hätte das Dörrfleisch nicht essen sollen.
    „Und was verlangt Ihr von mir als Gegenleistung für diese – es fällt mir schwer, es als Gefälligkeit zu bezeichnen.“
    Sie knabberte an ihrer Unterlippe. „Bringt mich an einen sicheren Ort.“
    „Eure Hütte?“
    „Nein. Meine Hütte liegt fünf Meilen von hier entfernt, aber Asher ha-Rophe wohnt nur eine Meile nördlich von Asfordby. Er und sein Sohn werden mich nach Hause bringen.“
    „Juden?“
    „Freunde meines Vaters, ja.“ Ihre Miene wirkte nun hart, sodass er nicht darin lesen konnte. „Nach dem Unrecht, das Ihr Ada angetan habt, verspüre ich keinerlei Wunsch, unser Bündnis zu verlängern.“
    Er traute ihren Motiven ebenso wenig, wie sie seinen trauen sollte. Aber auch wenn er möglicherweise ein Narr war, ihrer seltsamen Behandlung zuzustimmen, so schmerzte und pochte seine Wunde bereits zu stark. Vielleicht tat sie ihm ja einen Gefallen, wenn sie ihrem Wunsch nach Rache nachgab und ihn tötete.
    „Erzählt mir mehr“, verlangte er.
    „Die Behandlung wird schmerzhaft sein, aber Ihr werdet nicht so leiden wie Hendon.“ Sie zog eine Glasphiole aus ihrer Tasche. „Dies ist Essig. Wenn ich ihn der Lauge zugebe, hört das Brennen auf.“
    „Wie?“
    „Ich …“ Zögernd runzelte sie die Stirn. Kindische Befriedigung überkam ihn, als er ihre Unsicherheit spürte. „Ich weiß es nicht. Niemand weiß es. Aber Lauge und Essig heben einander auf.“
    „Und Ihr tragt so etwas bei Euch?“
    „Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, alle möglichen Dinge bei mir zu tragen, falls ich einmal etwas brauche.“ Sie zog den letzten Stahlring aus seiner Schulter und presste ein Stück ihres Unterkleides auf die blutende Wunde. „Wie sollte ich mich sonst schützen?“
    „Das erklärt zumindest den Geruch.“
    „Welchen Geruch?“
    „Euren Geruch, im Haar und Eurer Kleidung. Ihr riecht nach Essig.“
    Stirnrunzelnd trat sie zurück und schlang die zarten Arme um ihre Taille. „Ich habe Eisenhut, um den Schmerz zu lindern, aber wenn Ihr wollt, kann ich es auch ins Feuer werfen.“
    Boshafte Hexe.
    Aber Resignation und Hilflosigkeit beschwichtigten seinen inneren Kampf. Er wollte sich nur der wohligen Mattigkeit ergeben, die unter seiner Haut brannte und ihn trotz des Schmerzes ermüdete.
    „Ich bringe Euch zur Hütte des Juden“, sagte er mit schleppender Stimme. „Tut, was nötig ist.“
    Benommen und für den Moment orientierungslos, erwachte Meg in der vertrauten Finsternis, doch in fremder Umgebung. Vorsicht ließ sie erstarren, wie die Erde mitten im Winter. Die feuchte Kühle einer Herbstnacht durchdrang ihre Kleidung, die noch immer klamm war vom Fluss.
    Nur ein paar Fuß entfernt lag Will Scarlet reglos in dem behelfsmäßigen Unterschlupf. Sein Atem ging regelmäßig, klang aber angestrengt. Er stöhnte im Schlaf, ein Laut, der in ihren Ohren wie Gelächter klang, verglichen mit dem Schmerzensschrei, den er ausgestoßen hatte, als die Lauge ihn traf. Aber er hatte es ausgehalten, hatte sogar geholfen, den neutralisierenden Essig richtig aufzutragen.
    Dass er gleich darauf bewusstlos zurücksank, hatte sie nicht überrascht. Dass sie froh darüber war, seinen Qualen fürs Erste ein Ende

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