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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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den Hals lang zu ziehen.“
    Meg kniete im flachen Wasser am Ufer des Flusses und riss einen weiteren Stoffstreifen von ihrem Unterkleid, sodass der Saum ihr ausgefranst nur noch bis an die Knie reichte. Nachdem sie den Streifen ins Wasser getaucht hatte, kehrte sie in den Schutz der Bäume zurück und begann, sich zu waschen. Wer immer sie auch verfolgen oder wie weit sie auch noch wandern würde, ehe sie einen Orientierungspunkt fand, konnte sie keinen Schritt mehr gehen, solange sie nach Will Scarlet roch. Sein Duft – der sich mit ihrem vermischte – stieg ihr in die Nase.
    Sie schob das nasse Tuch in jeden Ärmel und wusch sich unter den Armen, dann schob sie es vorn in ihr Mieder. Sofort wurden ihre Brustspitzen hart. Er hatte sie dort nicht berührt, doch ihr Körper, schon leicht erregbar von der Erinnerung an ihn, reagierte. Sie zuckte zusammen bei der Vorstellung, wie er ihre Brust küsste, sie mit seiner heißen Zunge liebkoste. Rasch zerrte sie das Tuch aus ihrem Mieder.
    Ihre Knie zitterten, als sie begann, mit dem warmen Tuch über die Innenseiten ihrer Schenkel zu wischen. Die noch immer empfindliche Haut reagierte mit heftigem Pulsieren auf ihre Berührungen. Sie wusch sich energischer, bis alle Spuren ihrer Vereinigung abgespült und weggewaschen waren. Alles in ihr, alle ihre Gedanken drehten sich nur um ihn.
    Doch es war ihr Fehler gewesen. Sie hatte erkundet, berührt, geküsst. Sie hatte sich auf ihn gelegt. Dabei hätte sie ahnen müssen, dass Verlangen und Stolz sich in ihr einen Kampf liefern würden. Schließlich hatte jede Begegnung mit Hugo sie ähnlich aus dem Gleichgewicht gebracht, weil sie so unverzeihlich gehofft hatte, dass er sich nicht nur an ihrem Körper, sondern auch an ihr, der Frau, erfreute.
    Bastarde. Alle beide .
    Sie verdrängte Scham und das Vergnügen, das sie empfunden hatte. Nur ein vager Unmut blieb zurück – über ihn, weil er sie verletzbar gemacht hatte, über sich selbst, weil sie diese kurze Begegnung gewünscht hatte. Sollte sie Scarlet ein bisschen zu viel Eisenhut gegeben haben, sodass er eine Woche lang schlief, würde sie es nicht einmal bedauern. Der Bursche würde Schlimmeres verdienen, weil er Ada eingesperrt hatte. Und er verdiente noch ärgere Strafen, weil er sie schwach hatte werden lassen.
    Das Geräusch von Schritten erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie presste sich gegen einen Baum und duckte sich tief, in der Hoffnung, dass man sie nicht entdecken würde. Bisher hatte sie zu viel Pech gehabt, um sich mehr zu wünschen. Sie war froh, dass sie keine Waffen klirren hörte, aber sie hörte – ein Schnüffeln?
    Ein lautes Geheul erklang. Beinahe wäre ihr das Herz stehen geblieben. Ehe sie entscheiden konnte, was sie jetzt tun sollte, zuckte sie unter der Berührung einer nassen Zunge zusammen. Entsetzt schrie sie auf.
    Jetzt hörte sie zwischen den Eichen und Birken eine Stimme. „Asem! Bei Fuß!“
    Mit beiden Händen versuchte sie, den Hund abzuwehren, doch das große Tier leckte immer wieder über ihr Gesicht. „Jacob? Ich bin hier!“
    „Meg! Na so was! Was macht Ihr hier?“
    „Ich versuche, Asems Zuneigung zu überleben. Befrei mich von ihm!“
    Asher ha-Rophes einziger Sohn stieß einen lauten Pfiff aus, packte den Mastiff und zerrte ihn weg. Dann nahm er Megs Arm und zog sie hoch. Ihr zitterten die Knie, so erleichtert fühlte sie sich.
    „Verzeiht ihm sein Benehmen“, sagte Jacob, dessen klare Stimme den schnellen Schlag ihres Herzens beruhigte. „Er muss Euch gewittert haben, denn er hat mich mindestens eine Meile weit hinter sich her gezerrt.“
    „Ich bin froh über seine Hartnäckigkeit.“
    „Aber ich ließ Euch doch in Bainbridge Castle zurück, Meg. Wie seid Ihr hierher gekommen?“
    Sie fühlte sich erschöpft. In der vergangenen Nacht, als sie sich hätte ausruhen sollen, hatte sie einen verletzten Mann verführt. Bei jeder Gelegenheit fanden ihr Körper und ihr Geist irgendeinen Grund, sie daran zu erinnern.
    „Der gestrige Tag war sehr ereignisreich.“
    Jacob nahm ihre Hand, legte sie in seine Armbeuge und führte sie den Weg zurück, den sie gekommen war. „Ihr könnt es mir erzählen, während wir zu Vaters Hütte zurückkehren.“
    „Zurück? Ich dachte, ich wäre auf dem richtigen Weg?“
    „Ihr seid zwei Meilen zu weit gegangen.“
    Sie war enttäuscht. Seit ihrer Erblindung hatte sie sich noch nie in Charnwood verlaufen. Scarlet hatte ihr die Sinne so sehr vernebelt, dass sie nutzlos geworden waren.
    Fest

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