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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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nicht?“
    Jacob kam nicht dazu, seine Entscheidung in Worte zu fassen, denn in diesem Augenblick erklangen von einer nahe gelegenen Lichtung laute Schreie. Er rief nach Asem, ehe er davonlief, während Schritte, aufgeregte Stimmen und Hundegebell sich in den dichten Wäldern zu einer unnatürlichen Kakophonie vermengten.
    „Jacob, warte!“
    Als Meg wieder allein war, ließ sie, von Erschöpfung übermannt, die Schultern sinken. Sie umfasste ihren Stock und ließ den Kopf hängen.
    Schließlich straffte sie sich und schüttelte die Schwäche ab, wie man eine nasse Decke ausschüttelt. Obwohl sie am Morgen die Orientierung verloren hatte, kannte sie Charnwood Forest, vor allem in der Nähe von Plätzen wie Jacobs Hütte.
    Aber besser noch als Bäume und Sümpfe kannte sie die unberechenbaren Waldmänner, die innerhalb ihrer schützenden Äste lebten. Auch wenn der riesige Mastiff dabei war und jedem seiner Befehle gehorchte, würde ein einzelner Junge wie Jacob kaum eine Chance haben gegen Hugo und seine Mannen.

7. Kapitel
    Zurück nun führen sie ihn, gebunden,
    zu sehen, ob deine Hand ihn fällt,
    oder seinem Leben am Baum ein Ende bestellt.
    „Robin Hood and the Beggar, II“
    Ballade, 17. Jahrhundert
    Z  ornige Stimmen drangen an Wills Ohren wie das Summen von Hornissen, und eine jede schien es auf seinen Kopf abgesehen zu haben. Unbewaffnet wurde er an dem Strick um seinen Hals über die Lichtung gezerrt, die als Rutfield Glade bekannt war. Bauern saßen um die Feuer, überall war ihre Habe verteilt. Grobe Hütten waren aus Holzstöcken errichtet worden, aus Füllmaterial und Decken. Kleine Kinder jagten einander in wilden Spielen, ohne auf die Waldmänner zu achten, die zwei Gefangene dem Tode zuführten.
    „Das ist Eure Schuld“, stieß der bewaffnete Mann hervor, jetzt gefesselt und seines Helmes beraubt.
    „Ihr seid doch angeblich der Sohn des Earl of Whitstowe. Bringt uns hier heraus.“
    „Genug, alle beide“, herrschte der Anführer, ein Mann namens Hugo, sie an. „Ihr da, bringt den Stamm dort her.“
    David Fuller, ein Verbündeter aus den Zeiten von Robin Hood, half, einen dicken Stamm unter einen kahlen Birkenbaum zu schaffen. Das Gefühl, verraten zu werden, verursachte Will heftige Kopfschmerzen. „Fuller! Ihr helft ihm dabei? Ich habe nichts Falsches getan!“
    Trotz Wills Empörung schüttelte der kleine untersetzte Bauer nur den Kopf. „Das spielt keine Rolle. Nottinghams Soldaten haben den ganzen Wald nach Euch abgesucht, haben uns gedroht und manche eingesperrt. Wir wollen nicht noch einmal die Zeiten durchmachen, als der Sheriff unsere Häuser zerstören konnte, wenn Robin nicht hier war, um sich für uns einzusetzen.“
    Wills Stolz schmolz dahin wie Butter in der Sonne. Er stolperte bei jedem Schritt, und mit Männern konfrontiert zu sein, die ihn noch immer mit Robin verglichen, machte es nicht einfacher. Er wollte nicht daran erinnert werden.
    „Und wir wissen von Eurer Arbeit für den Sheriff, dass Ihr einfaches Volk auf dem Markt eingesperrt habt“, sagte Hugo. „Viele von uns verlangt es seit Wochen danach, Euch die Schlinge um den Hals zu legen.“
    Er zerrte an dem Strick. Will stolperte vorwärts und hielt gerade noch das Gleichgewicht, hustete jedoch, als die Schlinge ihm in die Kehle schnitt. Vor seinen Augen tanzten Sterne.
    „Aber ich habe nichts getan“, sagte der gefangene Schwertkämpfer. „Ich bin Geoffrey Dryden, Erbe des Earl of Whitstowe. Ich verlange, dass Ihr mich sofort freilasst.“
    Einige in der Gruppe tauschten besorgte Blicke, und obwohl ihm das wenig nützte, war Will froh über ihr Zögern. In ihren Gesichtern erkannte er dieselbe Unsicherheit wieder, die er selbst auf der Landstraße empfunden hatte, als er im Begriff stand zu morden. Aber Hugo machte weiter und schlang zwei Stricke über einen tief hängenden Ast. Will spürte ein Schwert an seinem Rücken, das ihn nötigte, auf den Baumstamm zu steigen. Dryden tat es ihm nach.
    „Wir kennen Euch nicht, Mylord.“ Hugos schmeichelnde Stimme und sein herablassendes Lächeln standen im Widerspruch zu seinem schneidigen Aussehen. „Und wir trauen Euch nicht. Eine Schande, dass wir Euch in seiner Gesellschaft antrafen.“
    „Ich habe mit ihm gekämpft!“
    „Ihr hättet mich gewinnen lassen sollen“, sagte Will und grinste. „Wäret Ihr geschlagen und gedemütigt, hätte ich Euch nicht beschmutzen können mit meiner Gegenwart.“
    „Still, Ihr da!“
    „Und wenn nicht, Hugo? Hängt Ihr ihn

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