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Verwesung

Verwesung

Titel: Verwesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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die er mir gegeben hatte:
Detective Inspector Terry Connors.
Aber nun wusste ich, warum er mir gesagt hatte, ich solle ihn nicht im Präsidium, sondern auf seinem Handy anrufen.
Ich bin nie dort
, hatte er gesagt.
    Immerhin das hatte gestimmt.
    In gewisser Weise konnte ich verstehen, warum er seine Suspendierung verheimlicht hatte: Stolz war immer eine von Terrys Schwächen gewesen. Doch wesentlich schwerer wog die Tatsache, dass er die Gelegenheit verschenkt hatte, Monk zu fassen. Nun war Wainwright tot und sein Mörder noch auf freiem Fuß.
    Dafür gab es keine Entschuldigung.
    Neben mir unterdrückte Roper einen Rülpser, allerdings nicht sehr erfolgreich. «Pardon», brummte er, bleckte die Zähne und grinste blöde. Dann schaute er hinaus auf das regengepeitschte Moor. «Mein Gott, wie das gießt. Hätten Sie uns nicht an einem sonnigen Tag herbringen können?»
    «Nächstes Mal.»
    «Sehr gut», sagte er und kicherte. Dann starrte er wieder in den Regen, der auf die Windschutzscheibe trommelte, und seufzte. «Dieser verfluchte Connors. Jetzt hat er sich alles versaut. Und uns.»
    Die Gelegenheit war zu günstig. «Simms sagte, er ist degradiert worden.»
    «Der dämliche Kerl hat sich bei der Manipulation von Ermittlungsprotokollen erwischen lassen.» Er schüttelte verständnislos den Kopf. «War nicht mal was Wichtiges, er hat nur ein paar Daten durcheinandergekriegt. Wenn er es zugegeben hätte, wäre er mit einer Rüge davongekommen, und man hätte die Sache vergessen, aber nein. Der Streber aus London konnte nicht eingestehen, dass er einen Fehler gemacht hat.» Er bemühte sich nicht, seine Genugtuung zu verbergen.
    «Und seine Suspendierung?», fragte ich.
    Roper atmete schwer ein, als würde er überlegen, ob er es mir sagen sollte. «Er hat eine Polizistin belästigt.»
    «Was?»
    «Nichts Schlimmes. Er hat sie zum Glück nicht vergewaltigt oder so. Er war einfach zu besoffen, um sich mit einem Nein zufriedenzugeben. Typisch Connors, der hielt sich immer für Gottes Geschenk an die Weiblichkeit. Konnte nie an sich halten.»
    Ich merkte, wie ich das Lenkrad umklammerte.
Nein, konnte er nicht.
Ich zwang mich, durchzuatmen und meinen Griff zu lockern. «Er war also betrunken?»
    «Betrunken? Er ist ein Suffkopf und seit Jahren so gut wie nie nüchtern gewesen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ein paar Bierchen sind kein Problem, ich bin der Letzte, der was dagegen hat.» Er tätschelte seinen Blähbauch. «Aber manche Leute können damit umgehen und manche eben nicht. Und Connors konnte nicht damit umgehen. Er stand schon unter Beobachtung, bevor er zum Sergeant degradiert wurde, und danach ging es nur noch abwärts.»
    Ich erinnerte mich, wie Terry am Telefon geklungen hatte, als ich ihm von Monk erzählt hatte. «Was wird jetzt mit ihm passieren?»
    «Wenn er Glück hat, wird er nur rausgeschmissen, er könnte aber auch angeklagt werden. Behinderung einer Polizeiermittlung, Zurückhaltung von Informationen   …» Roper schüttelte den Kopf, aber ich nahm ihm sein Bedauern keine Sekunde ab. «Was für eine Verschwendung. Wenn ich seine Möglichkeiten gehabt hätte, ich hätte sie nicht verspielt, das kann ich Ihnen sagen.» Er schaute mich von der Seite an. «Wieso wissen Sie eigentlich nichts davon? Ich dachte, Sie beide wären befreundet?»
    «Wir haben uns aus den Augen verloren.»
    «An Ihrer Stelle würde ich es dabei belassen.» Er verstummte. Ich hörte ihn wieder schwer atmen. Als es ihm bewusstwurde, hielt er verlegen inne. «Dann erzählen Sie mir doch mal etwas über diesen Überfall auf Miss Keller.»
    Ich fasste zusammen, was geschehen war. Roper hörte mit auf dem Bauch gefalteten Händen zu. Ich war versucht, meine Meinung über den Mann zu revidieren, der für Terry nurSimms’ Schoßhündchen gewesen war. Doch unabhängig davon, was für ein Typ Roper war, ganz offensichtlich konnte man ihm nichts vormachen. «Dann geht man im Dorf also von Einbruch aus, ja?», meinte er.
    «Das sagen sie jedenfalls.»
    «Wahrscheinlich haben sie recht. Alleinstehende Frau, die am Arsch der Welt wohnt. Das schreit geradezu nach Ärger. Und Sie sagen, sie ist jetzt Töpferin?» Er grinste und schüttelte den Kopf. «Soso.»
    Danach hatten wir uns nicht mehr viel zu sagen. Aber wir hatten den Black Tor auch fast erreicht. Als wir ankamen, warteten am Ende des Weges bereits mehrere Wagen und ein Hundetransporter unweit der Stelle, an der ich am Tag zuvor geparkt hatte. Daneben standen ein paar

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