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Verwirrend heiße Gefühle

Verwirrend heiße Gefühle

Titel: Verwirrend heiße Gefühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Watson
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Dann können wir gleich weiterfahren.”
    “Mit Sarkasmus lösen wir gar nichts”, hielt sie ihm vor. “Wenn wir das Boot nicht reparieren können, breche ich sofort auf und gehe zu Fuß nach Monterez. Wir haben nur noch drei Tage Zeit.” Eine Locke fiel ihr ins Gesicht. Andi wirkte zart und mädchenhaft, doch ihr Blick verriet Entschlossenheit.
    Seufzend strich Chase ihr das Haar zurück. “Tut mir leid, McGinnis.” Er zog die Hand wieder zurück. “Ich werde versuchen, das Loch provisorisch abzudichten. Dann kommen wir wenigstens ein bisschen weiter.” Sie war ihm nicht ausgewichen, sondern sah ihn mit großen Augen an. Beinahe hätte er sie wieder an sich gezogen.
    “Kann ich dir helfen?”
    “Pass auf das Kind auf.”
    “Paolo schläft.” Sie legte das Baby zwischen die Bäume. “Zu zweit geht es schneller.”
    “Wie du willst. Du hast mir noch nicht erzählt, wieso du es so eilig hast, nach Monterez zu kommen.”
    “Bisher hatten wir dafür keine Zeit.”
    “Jetzt haben wir Zeit.” Er holte eine Machete aus dem Rucksack und suchte mit der Taschenlampe nach einem geeigneten Baum oder Ast für die Reparatur des Kanus.”Nun kannst du darüber reden.” Als sie zögerte, drehte er sich um. “Oder vertraust du mir deine Information nicht an?”
    “Doch, natürlich”, erwiderte sie. “Ich habe nur überlegt, wie viel du hören willst.”
    “Alles.” Er wählte einen jungen Baum und begann ihn zu fällen. “Dann können wir leichter Entscheidungen treffen.” Am liebsten hätte er alles erfahren, was sie in der letzten Zeit getan hatte, doch das hing natürlich nur mit seinem Beruf zusammen.
    “Also schön.” Sie hielt den dünnen Stamm fest, während Chase ihn bearbeitete.
    “Grundsätzlich hast du mir schon erzählt, worum es geht”, sagte er.
    “Ich kam vor zwei Monaten nach Chipultipe. Wiederum zwei Monate davor hatte Paloma Kontakt zu uns aufgenommen. Ihr Ehemann war kurz nach Paolos Geburt getötet worden. Die Agentur versprach, sich um sie und das Kind zu kümmern. Uns kam zu Hilfe, dass das Dorf schon vor einem Jahr beim Friedenscorps einen Lehrer angefordert hatte. Daher schöpfte niemand Verdacht, als ich auftauchte.”
    “Wie hast du dich mit Paloma in Verbindung gesetzt?”
    “Ich wusste, wo sie wohnte. Als ich ungefähr eine Woche im Dorf war, ging ich nachts zu ihr, weckte sie und erklärte, wer ich war. Wir arbeiteten einen Plan aus, und einige Tage später erfand sie einen Grund für mich, auf Paolo aufzupassen. Zuerst tat ich so, als wollte ich nicht, gab dann aber nach. Dadurch bekam sie Gelegenheit, mich täglich zu sprechen.”
    “Gut gemacht”, lobte er.
    “Es hat geklappt”, bestätigte sie. “Vielleicht sogar zu gut. Ich weiß nicht, wieso El Diablo misstrauisch wurde. Vielleicht hatte er nur gehört, dass sich eine Fremde um Paolo kümmert. Ich glaube jedenfalls nicht, dass jemand im Dorf ahnte, wer ich wirklich war. Ich war vorsichtig und habe mich nie nach El Diablo erkundigt. Ich verhielt mich wie eine ganz normale Lehrerin, die sich nur für ihre Schüler und die Schule interessiert.”
    “Mach dir keine Vorwürfe.” Er legte die Machete aus der Hand. “Bei einer verdeckten Ermittlung kann man nicht alles kontrollieren. Das musste ich selbst feststellen”, fügte er düster hinzu.
    “Ich weiß”, flüsterte sie. “Das habe ich mir auch immer wieder gesagt. Trotzdem ist Paloma tot. Vermutlich würde sie noch leben, wäre ich nicht ins Dorf gekommen.”
    “Wer kann das schon mit Sicherheit sagen?” Er griff wieder zum Messer und wandte ihr den Rücken zu, um den Schmerz in ihrem Gesicht nicht zu sehen. “Verbrecher wie El Diablo sind keine Menschenfreunde. Möglicherweise wäre Paloma ohnedies früher oder später umgebracht worden. Wer für solche Kriminelle arbeitet, hat nur eine geringe Lebenserwartung.”
    “Sie war doch bloß ein Hausmädchen”, widersprach Andi heftig. “Er hätte keinen Grund gehabt, sie zu töten.”
    “Männer wie El Diablo brauchen keinen Grund, um zu morden.” Chase schnitt tief ins Holz des Stammes. “Hausmädchen sehen und hören viel. Vielleicht brachte er seine Hausmädchen immer nach einer gewissen Zeit um, wer weiß?”
    Andi schwieg eine Weile. “Nett von dir, mir die Schuldgefühle nehmen zu wollen”, stellte sie schließlich leise fest. “Danke. Jetzt sind nur noch die Informationen wichtig, die ich von Paloma bekam.”
    Endlich fiel der Baum. Chase zog ihn auf die Lichtung. “Halte die Taschenlampe,

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