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Verwirrend heiße Gefühle

Verwirrend heiße Gefühle

Titel: Verwirrend heiße Gefühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Watson
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während ich zwei Keile schneide.”
    Andi griff nach der Lampe und richtete sie auf den Baum. “Paloma hörte El Diablo über ein Treffen sprechen. Sie hat mir auch die Namen der Männer genannt, aber sie sagten ihr nichts.”
    “Dir schon?”
    Andi nickte. “Es handelt sich um die Chefs der größten Drogenringe Südamerikas. Wir müssen sie aufhalten. Wenn sich El Diablo, der mächtigste Drogenhändler Mittelamerikas, mit den beiden verbündet, entsteht eine gewaltige Organisation, die niemand mehr wirkungsvoll bekämpfen kann. Sie könnten ihre Drogen in die ganze Welt schicken.”
    “Wusste Paloma, wann dieses Treffen stattfinden soll?”
    “Nein, aber ich bat sie, die Ohren offen zu halten. Ich fürchte, sie ist ein zu großes Risiko eingegangen. Dadurch hat El Diablo herausgefunden, dass sie ihn ausspionierte.”
    Chase legte den Stamm weg und griff nach ihren Händen. “Du bist nicht an ihrem Tod schuld, Andi. Informanten kennen das Risiko, auf das sie sich einlassen. Wir werden die genauen Hintergründe nie erfahren. Wir können trauern, aber wir dürfen nicht in Schuldgefühlen versinken. Das würde uns nur an der Arbeit hindern.”
    “Ich weiß.” Sie erwiderte den Druck seiner Hände. “Trotzdem danke. Wenn ich Paolo ansehe, muss ich daran denken, dass dieses Kind seine Mutter nie kennenlernen wird. Dann fühle ich mich für alles verantwortlich.”
    Er hielt ihre Hände noch einen Moment fest und freute sich, dass es ihm gelungen war, Andi zu trösten. Doch er musste weiterarbeiten, um das Kanu wieder fahrtüchtig zu machen.
    “Was sagte sie, als sie gestern Nacht zu dir kam?”
    Andi starrte in die Dunkelheit. “Sie konnte kaum noch sprechen und bat mich, auf Paolo aufzupassen. Sie hatte Angst, El Diablo könnte auch ihn umbringen. Und sie sagte, dass das Treffen in fünf Tagen auf einer Landepiste mitten im Dschungel stattfinden wird. Die beiden Südamerikaner werden einfliegen, kurz mit El Diablo reden und wieder starten. Bei einem späteren Treffen wollen sie den Handel perfekt machen.”
    “Du hättest sofort dein Funkgerät holen und die Information weitergeben sollen.”
    “Paolo war wichtiger”, widersprach sie. “Mir lag mehr an seinem Leben als an der Information. Das Funkgerät wollte ich holen, wenn ich das Dorf verlasse. Dann bist du aufgetaucht, und du weißt, was danach passierte.”
    “Wir hätten dein Funkgerät holen können.”
    Andi schüttelte den Kopf. “Daran habe ich auch gedacht, aber dann hätten wir Paolos Leben aufs Spiel gesetzt. Paloma starb, als sie mir diese Information überbrachte. Darum will ich sicherstellen, dass El Diablo gefangen wird. Doch Paolos Leben wäre ein zu hoher Preis.”
    Chase betrachtete einen der Pfropfen, die er aus dem Stamm geschnitzt hatte. “Mal sehen, ob wir damit das Loch im Kanu stopfen können. Wir dürfen keine Zeit verlieren.”
    Andi hielt die Taschenlampe, während er die Pfropfen mit dem Messergriff einschlug und sein Werk betrachtete.
    “Nicht perfekt, aber es könnte gehen.” Nach einem Blick zum Himmel sah er auf die Uhr. “Es bleibt noch einige Stunden dunkel. Wir werden ja sehen, wie weit wir kommen.”
    Andi griff sofort nach ihrem Rucksack. “Diesen Teil von San Marcos kenne ich nicht gut. Wie weit fahren wir noch auf dem Fluss?”
    “Der Dschungel ist in dieser Gegend weitgehend unbewohnt. Ich habe auf der Karte nachgesehen. Eigentlich könnten wir bis Monterez auf dem Fluss bleiben, doch das erscheint mir zu gefährlich. Je näher wir an die Hauptstadt herankommen, desto mehr Verkehr wird es auf dem Fluss geben. Dann fallen wir bestimmt auf. Wir fahren so weit wie möglich. Dann müssen wir das Kanu zurücklassen und uns eine andere Möglichkeit suchen, in die Stadt zu gelangen.”
    “El Diablo wird weiter nach mir suchen. Bestimmt weiß er jetzt, dass ich Palomas Kontaktperson war. Schließlich bin ich zusammen mit Paolo verschwunden.”
    “Das stimmt, aber je weiter wir uns von Chipultipe entfernen, desto größer sind unsere Chancen. Mit etwas Glück erreichen wir Monterez, ohne dass er ahnt, wie weit wir schon gekommen sind.”
    “In Ordnung.”
    Er sah sie erstaunt an. “Du gibst mir so einfach recht?”
    “Ich sagte doch, dass ich San Marcos nicht so gut kenne wie du. Würde ich mich nicht auf dein Urteilsvermögen verlassen, hätte ich Chipultipe nicht mit dir zusammen verlassen. Und wir schaffen es nicht nach Monterez, wenn wir ständig streiten.”
    “Andi McGinnis ist mit mir einer Meinung.

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