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Verwuenscht und zugenaeht

Verwuenscht und zugenaeht

Titel: Verwuenscht und zugenaeht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mandy Hubbard
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Highschoolkarriere hinter uns und noch keine Ahnung von den völlig überholten Ansichten, wie das Ganze abzulaufen hat. Wir dachten, wir könnten einfach so auf dem Ball auftauchen, ein wenig Spaß haben und ein paar witzige Fotos voneinander schießen.
    Doch anscheinend hatten wir die wichtige Mitteilung übersehen, in der jeder aufgefordert wurde, in Abendgarderobe und am Arm einer Partnerin beziehungsweise eines Partners zu erscheinen. Wir hatten kein Anstecksträußchen und keine Hochsteckfrisur, wir sind nicht in einer Limousine vorgefahren und auch nicht zu einem kostspieligen Abendessen ausgegangen.
    Damals schworen wir uns, dass wir uns in diesem Jahr verkleiden und über alles lustig machen würden, egal, was passiert. Selbst wenn wir beide einen Freund hätten.
    Â»Wir sollten ein Diadem tragen. Damit könnten wir nicht nur den Dresscode, sondern auch die Homecoming-Queen auf die Schippe nehmen. Zwei Fliegen mit einer Klappe.«
    Nicole nimmt ein Diadem in die Hand und betrachtet es von allen Seiten. »Ich weiß nicht.« Sie hängt es zurück an den Haken. »Vielleicht sollten wir uns noch woanders umsehen.«
    Â»Ich glaube nicht, dass es irgendwo eine bessere Auswahl gibt. Der Laden hier ist doch riesig. Ich bin sicher, dass wir hier etwas finden. Wie wäre es, wenn wir als riesige Puppen gehen?« Ich blicke mich nach ihr um. Nicole steht vor einem Kostüm, mit dem man sich als Rührei mit Speck verkleiden kann.
    Â»Was hast du gesagt?«, fragt sie.
    Â»Wie wäre es, wenn ich mich als Raggedy Ann verkleide und du als Andy zum Ball gehst. Ich hätte dann schon das ideale Kleid.«
    Sie verzieht den Mund. »Auf keinen Fall«, erwidert sie gereizt.
    Â»Schon gut, du kannst Ann sein und ich bin Andy.«
    Â»Ich meine die ganze absurde Idee«, sagt sie. Ihr Handy vibriert. Sie schiebt es auf, liest die Nachricht und tippt in wenigen Sekunden eine Antwort. Dann lässt sie es wieder zuschnappen.
    Ich kann mir den Text ganz gut vorstellen: Oh, Benny, es ist schon eine Stunde her, seit ich meine Finger in deinem wunderbaren strubbeligen blonden Haar vergraben konnte.
    Ich kichere, denn ich habe es geschafft, mich selbst aufzumuntern, obwohl der ganze Nachmittag ruiniert ist.
    Es ist ziemlich offensichtlich, dass Nicole nichts mehr von unserer Kostüm-Idee wissen will. Ich stehe vor ihr und warte darauf, dass sie das zugibt. Sie soll mir ehrlich sagen, dass sie lieber in einem funkelnden Abendkleid und mit Ben an ihrer Seite zum Ball geht, als sich mit mir zu blamieren.
    Â»Stehst du noch zu unserem Plan oder hast du’s dir anders überlegt?«, frage ich sie direkt.
    Sie steckt das Handy in die Tasche. »Natürlich mache ich noch mit. Wir reden seit einem Jahr davon. Ich lasse dich auf keinen Fall noch einmal hängen, das schwöre ich. Ich habe versprochen, dass ich die Sache mit deinem Geburtstag wiedergutmache, schon vergessen? Ich finde nur, dass es hier nichts Passendes gibt. Lass uns einen Smoothie trinken gehen. Neben der Saftbar ist gleich der Friseursalon, der dieses hammermäßige Haarspray mit Wärme-Aktivformel verkauft.«
    Beim letzten Satz wäre mir fast ein genervtes Seufzen rausgerutscht, aber ich reiße mich zusammen und folge ihr enttäuscht aus dem Laden.
    Vielleicht sollte ich für mein Fotoprojekt ein Bild von einem großen leeren Loch machen. Denn so fühle ich mich gerade.

I ch habe geträumt, dass Ann und das Pony nach Mexico ausgewandert sind. Doch als ich am Freitagmorgen aufwache, lehnt Ann über meinem Bett, starrt mich an und berührt mich dabei fast mit der Nase. Selbst als ich die Augen geöffnet habe, weicht sie keinen Zentimeter zurück.
    Â»Ich dachte schon, du wirst nie wach!«, sagt sie mit einem unheimlichen Lächeln. Ihre grünen Augen weiten sich, sodass die langen Wimpern an die Augenbrauen stoßen.
    Â»Ã„h, ja, kannst du bitte ein Stück weggehen?« Ich bin überrascht, dass mein Morgenatem sie nicht schon längst umgehauen hat.
    Â»Oh.« Sie richtet sich auf und tritt einen Schritt zurück.
    Â»Brauchst du keinen Schlaf?«, frage ich, setze mich im Bett auf und ziehe die Decke hoch. Es ist ein unangenehmes Gefühl, zu wissen, dass man im Schlaf von einer fremden Person beobachtet wurde. Erst recht, wenn die fremde Person mal eine Puppe war.
    Ann zuckt die Schultern und lässt sich auf den Boden plumpsen. »Ich habe die

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