Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verwuenscht und zugenaeht

Verwuenscht und zugenaeht

Titel: Verwuenscht und zugenaeht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mandy Hubbard
Vom Netzwerk:
Magen knurrt aus Protest.
    Während des Fotokurses verabrede ich mit Nicole, nach Schulschluss zum Kostüm- und Partyausstatter in Puyallup, einer nahe gelegenen Kleinstadt, zu fahren.
    Auf dem Weg dorthin halten wir bei Wendy’s und nachdem ich eine große Portion Pommes verschlungen habe, fühle ich mich wieder halbwegs normal.
    Als Nicole wenig später vor dem Einkaufscenter einparkt, klingelt mein Handy. Es ist Mum. »Hallo?«, sage ich und steige aus dem Wagen. Ich ziehe die Kapuze meines Pullovers über den Kopf, denn es beginnt zu tröpfeln.
    Â»Kayla?«
    Â»Ja?«
    Â»Hast du heute die Schule geschwänzt?«
    Ich verdrehe die Augen und sehe zu Nicole hinüber, die fragend die Brauen hebt.
    Â»Ich höre?« Mums Stimme klingt aufgebracht.
    Â»Ã„h, nein. Ich war nur ein wenig zu spät.«
    Â»Ich hatte gerade einen Anruf von deinem Schuldirektor und er behauptet etwas anderes.«
    Â»Mum, ich schwöre, dass ich heute in der Schule war. Ich bin zu spät gekommen, weil ich direkt vor der Schule gestolpert und in eine Schlammlache gefallen bin. Ich musste noch mal nach Hause, um mich umzuziehen. Ich habe nicht viel verpasst, ehrlich.«
    Â»Ich lasse dir freie Hand, weil ich dir vertraue, Kayla. Du solltest das zu schätzen wissen.«
    Schon klar. Ich schnaube verächtlich. Das ist doch absolut lächerlich. Sie lässt mir nur freie Hand, weil sie lieber arbeitet, als Zeit mit mir oder Chase zu verbringen. Zu spät wird mir klar, dass sie mein Schnauben gehört hat.
    Â»Was hatte das gerade zu bedeuten?«
    Â»Was?«
    Â»Willst du mir irgendetwas sagen?«
    Ich verdrehe wieder die Augen. »Nein, Mum.«
    Â»Ich gebe dir alles, Kayla. Ich arbeite hart für unsere kleine Familie. Vergiss das nicht.«
    Â»Mum, ich muss jetzt los. Lass uns später reden«, sage ich und klappe das Handy zu, bevor ich mir noch mehr Ärger einhandle.
    Nicole wartet unter dem Vordach am Eingang des Einkaufscenters auf mich und ich renne über den Parkplatz auf sie zu.
    Â»Was war denn los?«, fragt sie.
    Â»Mum hat herausgefunden, dass ich heute Morgen nicht in der Schule war. Sie wollte mir deshalb eine Standpauke halten.«
    Â»Wie ätzend.«
    Â»Ja, sie tut gerade so, als sei sie die fürsorglichste Mutter der Welt. Das ist echt nervig. Ich könnte jeden Tag in einem riesigen Affenkostüm zur Schule gehen und sie wüsste nichts davon, bis es ihr jemand sagt.«
    Nicole nickt. »Du müsstest ein Foto an ihr BlackBerry senden, damit sie es zur Kenntnis nimmt.«
    Ich grinse. Nicole weiß, wie es in unserer Familie zugeht, und sie schafft es immer, mich aufzumuntern, egal wie verkorkst alles ist. Ich kann jederzeit Luft bei ihr ablassen, sie hört mir immer geduldig zu.
    Heute möchte ich jedoch nicht weiter darüber nachdenken.
    Wir betreten das Einkaufscenter und schlendern an kleinen Verkaufsständen vorbei, bis wir schließlich an dem Laden ankommen, in dem es Kostüme und sämtliches Partyzubehör zu kaufen gibt.
    Obwohl Halloween erst in einem Monat ist, werden hier schon diverse Artikel dafür angeboten. Gruselige Kapuzenumhänge und Sensen, Präsidentenmasken, widerwärtige Hexenkostüme … eine endlose Auswahl.
    Â»Wie wäre es, wenn wir uns als Zombi-Queens verkleiden?«, schlage ich vor und greife nach der grünen Schminke. Mit der anderen Hand hebe ich ein Gummigebiss hoch. Wenn man das in den Mund steckt, sieht es so aus, als wären alle Zähne verfault. Ich halte beides neben meinen Kopf und setze ein künstliches Lächeln auf, als würde ich dafür Werbung machen.
    Nicole zuckt die Schultern. »Hm, vielleicht.«
    Ich lege die Stirn in Falten. Nicole scheint nicht gerade begeistert zu sein. Ich hätte eine etwas enthusiastischere Reaktion erwartet.
    Schon seit einem Jahr haben wir vor, zum Homecoming-Ball irgendwas total Geschmackloses anzuziehen. Im letzten Jahr durften wir als Neuntklässler zum ersten Mal dabei sein und fanden nicht nur den Ball, sondern auch das ganze Drumherum völlig übertrieben. Das ging schon auf der Mobilisierungsfeier los. Die Cheerleader und Footballspieler stolzierten wie Könige und Königinnen durch die Sporthalle, nur um dann auf dem Ball tatsächlich zu Königen und Königinnen gekrönt zu werden, während alle anderen sie anbeten durften.
    Letztes Jahr um diese Zeit hatten wir erst einen Monat unserer

Weitere Kostenlose Bücher