Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verwuenscht und zugenaeht

Verwuenscht und zugenaeht

Titel: Verwuenscht und zugenaeht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mandy Hubbard
Vom Netzwerk:
Augenschlitzen an. Wahrscheinlich dämmert ihr langsam, dass ich hier fehl am Platz bin. Sie blinzelt, schüttelt dann den Kopf und macht sich wieder auf den Weg zur Haustür.
    Rasch sammle ich die Kugeln ein. Als ich mich hinunterbeuge, um eine unter einer Zimmerpflanze hervorzufischen, beginnen ein paar Mädchen zu kichern. Irgendwann innerhalb der letzten zwanzig Minuten hat sich das Blatt gewendet und ich fühle mich zunehmend unbehaglich.
    Dann höre ich Janae zurückkommen. Sie baut sich mit verschränkten Armen vor mir auf und funkelt mich böse an.
    Oh Mist, jetzt ist sie endgültig dahintergekommen, dass ich nicht zu ihrer Clique gehöre.
    Â»Irgendein Typ ist an der Tür und behauptet, er gehöre zu dir. Du weißt aber schon, dass du nicht jeden x-Beliebigen zu dieser Party mitbringen kannst, oder?«
    Â»Ã„h, wer ist es denn?«
    Sie zuckt die Schultern. »Irgendein Freak mit einer absolut grottigen Frisur.«
    Ich schließe die Augen und atme tief durch.
    Ken.
    Â»Ich weiß nicht, wie du überhaupt auf die Idee gekommen bist, hierherzukommen. Je eher du und dein seltsamer Freund verschwindet, desto besser.«
    Okay, na ja, mein fast freundschaftlicher Moment mit Janae ist also offiziell vorbei. Zeit, die Segel zu streichen.
    Ich stehe auf, wünschte, ich wäre genauso groß wie Janae, und blicke ihr direkt in die Augen. »Reg dich nicht künstlich auf.«
    Â»Geh einfach«, sagt sie.
    Â»Määäh«, mache ich mit düsterer Miene. Wenn mir nichts Besseres einfällt, greife ich immer auf ein Blöken zurück.
    Sie schaut mich angewidert an.
    Ich wende mich zum Wohnzimmer um. »Ann, wir gehen«, rufe ich über die Schulter.
    Â»Nein«, kommt es von ihr zurück.
    Â»Doch, wir gehen«, beharre ich.
    Â»Dann geh doch. Ich bleibe noch hier.« Sie dreht sich wieder zum Fernsehbildschirm um und schlägt einen Ball übers Netz.
    Â»Süße?« Kens Stimme hallt durch den Flur.
    Und dann höre ich noch etwas: Das Klappern von Hufen auf dem teuren italienischen Marmorfußboden und ein schrilles, fröhliches Wiehern. Weitere Kaugummikugeln fallen aus meinen Taschen.
    Jetzt habe ich auch das letzte bisschen Ansehen verloren.
    Das Pony trabt in die Küche. Einen Moment lang hege ich die Hoffnung, dass es mich nicht entdeckt, aber dieses Glück ist mir nicht vergönnt. Es wiehert noch einmal, trabt direkt auf mich zu und drückt die Nase in meine Hand. Ich stolpere zurück und stoße gegen den Küchentresen. Dabei erwische ich mit dem Ellbogen die Zwei-Liter-Flasche Malzbier, die ich vorhin geöffnet habe. Sie fliegt vom Tresen und rollt in Richtung Spüle.
    Ich schlucke. Während sich das Bier über einen schönen weißen Läufer ergießt, der wahrscheinlich aus Europa kommt und ein Vermögen gekostet hat, geht mein Leben den Bach runter.
    Â»Wenn dieses Ding nicht sofort aus dem Haus geschafft wird, werden gleich Köpfe rollen!«, kreischt Janae. Und obwohl sie niemanden direkt anspricht, starrt sie nur mich an.
    Â»Ann, wir gehen! «, rufe ich mit Nachdruck.
    Angesichts der Szene mit dem Pony und Janaes Geschrei hat Ann ihre Meinung offenbar geändert. Sie wirft die Fernbedienung ihrem Spielpartner zu und eilt zu mir. Ich schiebe ihr das Pony hin und es trabt fröhlich hinter ihr her, als hätte es nicht gerade im Alleingang dafür gesorgt, dass sich mein Name für immer und ewig auf der Verlierer-Liste eingebrannt hat.
    Als ich mich ein letztes Mal zum Wohnzimmer umdrehe, fange ich Nicoles schockierten Blick auf. Sie ist umgeben von den höhnischen Gesichtern der Mädchen, deren Namen ausnahmslos auf der Gewinner-Liste stehen.

A nn und ich lassen Ken stehen und gehen mit dem Pony nach Hause. Ich rede kein Wort mit ihr. Während sie sich auf den Weg in den Hintergarten macht, um das Pony in den Schuppen zu sperren, öffne ich das große Tor an der Garage.
    Als sie aus dem Garten zurückkommt, schiebe ich gerade das Motorrad heraus. Wenn sie mich jetzt anspricht, explodiere ich.
    Ich schiebe das Motorrad in den Garten neben die Böschungsmauer, dann renne ich ins Haus und hole mir die Wagenschlüssel meines Bruders.
    Zehn Minuten später biege ich auf das Feld neben der Motocrossrennstrecke ab. Es ist fast einundzwanzig Uhr und der Abendhimmel ist mit Wolken bedeckt, sodass es stockdunkel ist. Nur die Rennbahn wird vom gelben Licht der großen

Weitere Kostenlose Bücher