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Verwüstung - Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges

Verwüstung - Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges

Titel: Verwüstung - Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Englund
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greifbare Resultat der Zusammenarbeit –, kehrte man wieder zurück in die besseren Quartiere nach Böhmen. Während die Kolonnen sich langsam nach Norden schlängelten, ging der Sommer in den Herbst über. Am Beginn des Jahres 1646 stand das schwedische Heer wieder an der Grenze zu Sachsen. Es war wie verhext.
    Der in Leipzig zusammengetretene Kriegsrat stimmte darin überein, den Kaiserlichen auch künftig keine Atempause zu gönnen, sondern sie weiter zu bedrängen. Die Allianz von Fürsten, die die Basis der kaiserlichen Macht darstellte, ließ Anzeichen eines Erosionsprozesses erkennen, und dieser Prozess würde nach einiger Zeit von selbst weitergehen. Im Juni 1644 hatten Brandenburg und Schweden die Feindseligkeiten eingestellt, was bedeutete, dass die Sachsen im Nordosten gegen Torstenssons Truppen alleinstanden. Nach den wiederholten militärischen Katastrophen hatte Ferdinand keine Truppen mehr, um die Sachsen zu unterstützen, und Johann Georg von Sachsen war gezwungen, im August 1645 einen Waffenstillstand mit den Schweden zu schließen. Mit jedem Fürsten, der von der kaiserlichen Allianz absprang, verstärkte sich der Druck auf die, die es vorzogen zu bleiben. Im Verlauf des Jahres 1646 wollten Schweden und Franzosen Bayern aus dem Krieg ausschalten. Dem bayerischen Fürsten Maximilian zitterten bereits die Knie. Ende Juli 1645 war sein Heer in einer blutigen Schlacht bei Allerheim in Franken von den Franzosen besiegt worden. Die Bayern waren auf einer Anzahl von Höhen gut eingegraben, doch der französische Feldherr Enghien trieb trotzdem spät am Nachmittag des 24 . seine Truppen in einer Serie wahnwitziger Frontalangriffe vorwärts, die schließlich die Front der Verteidiger durchbrach. Der fähige bayerische General Mercy fiel durch eine Musketenkugel, und seine Truppen zogen sich in ziemlich guter Ordnung im Schutz der Dunkelheit nach Donauwörth zurück. Die Franzosen waren zu geschwächt durch ihre enormen Verluste, um sie verfolgen zu können, aber es war offenbar, dass die Bayern sich auf dem absteigenden Ast befanden. Und alle wussten, dass ohne die starken Ressourcen Bayerns des Kaisers Traum ausgeträumt war.
    Das wusste auch der Kaiser selbst. Eines späten Abends Anfang Dezember 1645 war sein Gesandter, Graf Maximilian von Trauttmansdorff, inkognito zu den Friedensverhandlungen in Westfalen eingetroffen. Sein Entree in dieser diskreten Form zu halten, war eine smarte Methode, sich einen großen, teuren und lästigen Einzug zu ersparen, wie ihn Franzosen und Schweden vorgeführt hatten. Er konnte so auch das Risiko vermeiden, das blamable Entree des Spaniers Peñarandas zu wiederholen, das sich mit allzu kleinem Gefolge vollzog, aufgrund eines Platzregens peinlich schnell erledigt war und zu allem Überfluss noch mit einer Kollision einer der Karretten mit einem Haufen Tonwaren abgerundet wurde.
    Trautmansdorff – ein hochgewachsener, offener Mann, dessen grobe Gesichtszüge von einer etwas schäbigen Perücke eingerahmt wurden, die nach vorn gekämmt war, sodass sie über seine dicken Augenbrauen herabhing – war der erste Minister und zugleich der vertrauteste Ratgeber des Kaisers. Dass er sich jetzt nach Münster und Osnabrück hatte verfügen müssen, war ein Indiz dafür, dass der schwer angeschlagene Kaiser inzwischen bereit war, bedeutende Zugeständnisse zu machen. Ferdinand hatte bereits widerwillig seinen deutschen Gegnern eine allgemeine Amnestie bewilligt, und Trauttmansdorff hatte nun die Vollmacht, noch weitere Angebote zu unterbreiten. Schon bald stand der intelligente kaiserliche Gesandte auf gutem Fuß sowohl mit Oxenstierna als auch mit Salvius, und am 2 . Februar bot er den Schweden in geheimen Gesprächen Vorpommern, Bremen und Verden im Austausch gegen Frieden an. Die Schweden fanden das Angebot verlockend. Als der Vorschlag durchsickerte, löste er auf Seiten mehrerer anderer Beteiligter einen Aufschrei des Protests aus, unter anderem bei Brandenburg, Polen, Dänemark und den Niederlanden – die nicht wollten, dass Schweden eine derartige Machtposition an der deutschen Küste gewann – und auch bei den Pommeranern selbst, die eine eigene Delegation nach Münster entsandt hatten und keineswegs von dem Gedanken angetan waren, treue Untertanen der schwedischen Krone zu werden. Aber die schwedischen Gesandten wurden aus Stockholm beauftragt, mehr Land zu fordern und gleichzeitig Geld zu verlangen, um demobilisieren und alle geworbenen Verbände der schwedischen Armee

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