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Verwüstung

Verwüstung

Titel: Verwüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. MacGregor
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Entscheidungen.
    Ich bin Wasser und …
    … ein guter Samariter von der Polizei. Ich tue meine Bürgerpflicht. Heute habe ich alten Damen geholfen, nassen Katzen, gestrandeten Kindern und Hunden. Ich habe Krankenwagen begleitet, Rettungswagen, Personal.
    Ich bin ein Held, ich bin …
    … hier.
    Franklin hob das Gewehr, steckte es durch die hin und her wehenden Büsche, zielte und betätigte den Abzug. Der Lärm des Sturms übertönte den Schuss – und der Bulle fiel vornüber wie ein Baum.
    Wenn er einen Partner im Hummer hatte, dann würde dieser Partner ihn stürzen sehen und nach ihm schauen. Franklin schloss eilig den Laden, das Fenster, und lief dann aus dem Badezimmer. Das Licht im Flur ging mehrfach aus und wieder an, schließlich fiel der Strom endgültig aus. Das brutale Heulen des Sturms schien jetzt näher. Der Regen tommelte auf das Oberlicht im Wohnzimmer, der Wind erschütterte die Läden, das Haus selbst schien zu zittern.
    Franklin tastete blindlings nach der Wand, um sich zu orientieren, zog seine Taschenlampe heraus, schaltete sie ein. Der grelle Strahl von Crystals Taschenlampe erschien am anderen Ende des Flurs, bewegte sich auf und ab, als sie aus der Küche spazierte.
    »Was ist passiert?« Atemlos. »Wer war das?«
    »Ein Bulle. Ich hab ihn abgeknallt.« Er linste durch den Spion in der Haustür, kein Zweitbulle rannte aufs Haus zu. Der Kerl, den er erschossen hatte, lag immer noch auf dem Boden. Gut, das war gut. »Er liegt vor der Tür. Im Garten steht ein Hummer.«
    »Ist da … noch ein Bulle?«
    »Nicht in dem Hummer.«
    »Ist er woanders?«
    »Vielleicht.«
    »Wie kriegen wir das raus? Was ist, wenn er versucht, hier einzusteigen?«
    »Beruhige dich. Es ist alles in Ordnung.« Er klang so überzeugend, dass er beinahe seine eigene Lüge glaubte. »Hör mal, ich werde diesen Typen ins Haus ziehen, und wir wollen, dass dabei möglichst wenig Wind reinkommt. Die Eingangstür ist zurückgesetzt. Das wird helfen.«
    »Du willst die Tür aufmachen? Bist du verrückt, Billy? Und ich will auch keine Leiche hier drin haben.« Im Schein der Taschenlampe wirkten ihre Züge ungleichmäßig, unproportional, grotesk. »Es bringt Pech, eine Leiche ins Haus zu holen. Und wir hatten schon genug Pech.«
    »Es wird noch schlimmer sein, wenn die Batterie des Hummers leer ist. Der ist unser Fluchtfahrzeug. Wenn er die Schlüssel in der Tasche hat, kann ich die Scheinwerfer vielleicht mit der Fernbedienung ausschalten.« Wenn der Hummer entsprechend ausgestattet war.
    »Und wenn die Schüssel im Hummer sind?«
    »Dann hole ich sie aus der Zündung. Vielleicht fahre ich den Hummer sogar näher ans Haus.«
    »Nachdem wir herausbekommen haben, ob da noch ein Bulle ist.«
    »Genau.«
    Die Hand in die Hüfte gestemmt, sah sie aus wie eine schmale, kleine Teekanne, die gleich auf die Seite kippen würde. »Und wie genau wollen wir das rauskriegen?«
    »Das weiß ich noch nicht. Erst mal schaffen wir den Toten ins Haus. Ich gehe raus, um ihn zu holen. Wenn ich an die Tür klopfe, öffne sie gerade weit genug, dass ich ihn reinziehen kann. Lass dir die Tür nicht vom Wind aus den Händen reißen.«
    »Okay, okay, mach schon. Los.«
    Er schaltete seine Taschenlampe aus, steckte sie in seine rechte hintere Hosentasche, und Crystal und er tauschten die Waffen. Er drehte den Schließriegel nach links, öffnete ihn. Selbst als die Tür nur ein paar Zentimeter offen stand, fühlte er die erbarmungslose Gewalt des Windes, ein hungriges Monster, das ins Haus eindringen und alles fressen wollte.
    Er huschte hinaus, Crystal zog die Tür zu, und Franklin hatte plötzlich das Gefühl, als befände er sich auf einer dieser Achterbahnen, in der die Fliehkraft einen in den Sitz drückt und Gesicht und Mund wild verzerrt. Der Wind ließ die Metallüberdachung der Eingangstür singen und riss an den Fliegengittern, sodass diese surrten wie eine verstimmte Gitarre. Während er dastand, den Rücken an die Wand gepresst, wurde ein Stückchen des Fliegengitters abgerissen, und es flog davon wie ein exotischer Vogel.
    Er ließ sich auf die Knie sinken und krabbelte zu dem am Boden liegenden Bullen. Der Wind traf seinen Rücken, der Regen stach in seine Wangen. Im Licht der Autoscheinwerfer konnte Franklin sehen, wie das Blut des Bullen rosa durch das Wasser sickerte, das sich auf dem Boden gesammelt hatte. Er sah, wo die Kugel hinten in den Regenmantel eingedrungen war. Er drehte den Kerl um, und die Kapuze glitt von seinem Kopf. Er war

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