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Verwüstung

Verwüstung

Titel: Verwüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. MacGregor
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des Hurrikans schon an Land? Befand sich der Sturm noch über dem Wasser oder zog er bereits ab? Könnten Goot und er auf der Harley das Naturschutzgebiet verlassen und zu Mira fahren?
    Das würde heißen, Dillard hierzulassen, mit Emisons Leiche, ohne Fahrzeug könnte Dillard jedenfalls nicht entkommen. Selbst wenn er es schaffte, sich aus der Fesselung zu befreien und zu Fuß das Naturschutzgebiet zu verlassen, kam er von der Insel genauso wenig herunter wie die Verbrecher. Im besten Falle – kleinstmöglicher Schaden auf der Insel – würden die Fähren in zwei oder drei Tagen wieder den Betrieb aufnehmen, die Brücke durfte bestimmt erst wieder befahren werden, wenn ihre Sicherheit festgestellt worden wäre. Vorausgesetzt, sie war nicht ohnehin zusammengebrochen. Wenn er also nicht ans Festland schwamm, dann saß Dillard hier genauso fest wie alle anderen.
    Sheppard überprüfte den Inhalt seines Rucksacks und nahm alles heraus, was nicht unbedingt notwendig war. Ihm blieben sein Laptop, eine weitere Taschenlampe und ein paar Batterien, Kleidung zum Wechseln, ein Regenmantel und etwas Platz für Wasser und Essen.
    »Hallo, Ralph, Ace, Luke. Hier sind John Gutierrez und Wayne Sheppard. Kann uns jemand hören? Over.« Goot kauerte vor dem Funkgerät und versuchte, Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen – empfing aber nur Rauschen.
    Sheppard öffnete den Kühlschrank. Im Licht seiner Taschenlampe zeigten sich reichlich kaltes Wasser, Säfte, Gatorade, mehrere Tüten mit getrockneten Früchten und Studentenfutter. Er nahm eine Tüte mit Trockenfrüchten heraus, mehrere Flaschen Wasser und Gatorade und öffnete dann die Tür des Tiefkühlabteils. Es war ebenfalls voll – Tiefkühlpizza, Tiefkühlburger, Gemüse, Muffins, Brot, alles war auf den vier Regalböden bis ganz nach hinten gestapelt. So wie es aussah, hatte Franklin eine ganze Weile hier in der Hütte abtauchen wollen. Immerhin gab es hier genug zu essen, um ganz Tango Key eine Woche zu ernähren.
    Erstaunt schob Sheppard die Sachen hin und her, dann nahm er einige der Dinge heraus, um sie besser in Augenschein nehmen zu können. Hinten auf den unteren beiden Böden befanden sich vier braune Papiertüten, wie die Butterbrottüten, in die Mira Annies Schulbrot gab, bloß waren diese Tüten deutlich größer.
    Er nahm eine davon heraus, öffnete sie – und drehte sich mit dem Rücken zu Dillard, nur falls der inzwischen wieder zu Bewusstsein gekommen war. Er wollte nicht, dass Dillard sah, was er tat, was er in der Hand hielt. Was er gefunden hatte. In jeder Papiertüte befanden sich zwölf bis fünfzehn Tiefkühbeutel voller Hundertdollarscheine. Er konnte nicht sagen, wie viele Scheine es waren, weil die Scheine eingerollt und wie Würstchen in den Tüten zusammengefroren waren. Aber wenn in jeder Tüte vielleicht hundert Hunderter steckten, dann waren das zehn Riesen pro Tütchen. Und wenn in jedem Beutel zweihundert Hunderter steckten, waren es zwanzig Riesen.
    Sheppard rechnete schnell im Kopf, und beinahe blieb ihm die Luft weg. Es war möglich, dass sich in diesen vier Papiertüten bis zu einer Million Dollar befanden? Das war nur ein kleiner Teil von Franklins Gesamtbeute, aber es war mehr Geld, als Sheppard je im Leben gesehen hatte. Und es würde Dillard ausgesprochen interessieren, so viel war klar. Wahrscheinlich würde es Dillard so sehr interessieren, dass das Bargeld in einem schwarzen Dillardloch verschwände.
    Er öffnete seinen Rucksack, faltete sein Hemd um den Laptop, und stopfte dann das Geld hinein. Es würde nicht lange dauern, bis es in dieser Hitze auftaute, und er wollte nicht, dass sein Laptop einen weiteren Wasserschaden erlitt.
    Das Funkgerät spuckte weiter nur ein Rauschen aus. Schließlich kam Goot zu ihm herüber. »Was hast du gefunden?«
    Sheppard zeigte es ihm. Goots Augen weiteten sich, er murmelte etwas auf Spanisch, zog einen Beutel voll gefrorener Scheine heraus und beleuchtete sie mit seiner Taschenlampe. »Meine Güte. Franklins Bankbeute?«
    »Zumindest ein Teil davon.«
    Das Funkgerät knisterte. »Shep, Goot, hier ist Ace. Seit ihr da? Over.«
    Sie liefen beide zum Funkgerät. »Shep hier, Ace. Wir mussten den Keller verlassen. Wir befinden uns in einem Betonlagerraum hinter dem Haus, kurz vor dem Wald. Over.«
    »Wir haben keine offiziellen Angaben über den Sturm, Jungs. Wir haben den Kontakt zu den meisten anderen, wie Ralph, verloren, und im Radio gibt es bloß Rauschen. Aber wir glauben, der Wind nimmt ab.

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