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Verwüstung

Verwüstung

Titel: Verwüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. MacGregor
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lachte.
    »Für den Preis macht sie das nicht, Leo.«
    Der schaute empört, als hätte Sheppard etwas gesagt, was ihn persönlich beleidigte. »Das ist unser normaler Beratersatz.«
    »Gut. Dann ruf doch die Telefonhellseher an. Ich glaube, die nehmen drei oder vier Dollar die Minute. Ich bin sicher, da kriegst du unglaublich nützliche Informationen.«
    Dillard schürzte die Lippen. »Hör mal, wir haben nicht die Zeit, hier rumzusitzen und nichts zu tun.«
    »Dann hättet ihr sie direkt anrufen sollen, statt John und mich hierher zu holen unter dem Vorwand, dass ihr unsere Hilfe braucht.«
    »Aber wir brauchen eure Hilfe.« Er knirschte mit den Zähnen, seine Lippen lösten sich von ihnen, es war Dillards Version eines Lächelns. »Davon ausgegangen, dass eine Unwetterwarnung erlassen wird und wir diese Typen noch nicht gefunden haben, müsst ihr die Identität von allen überprüfen, die die Insel verlassen wollen.«
    Goot, der ungewöhnlich schweigsam gewesen war, steckte jetzt die Hände in die Taschen seiner Kakihose und fragte: »Ja? Und was wirst du tun, Leo?«
    »Ausweise überprüfen, Notunterkünfte einrichten, ich werde tun, was nötig ist.«
    Leo Dillard, der gute Samariter? Vielleicht hatte er eine religiöse Erscheinung gehabt, seit Sheppard ihn zuletzt gesehen hatte. Oder vielleicht bot die Bank auch eine fette Belohnung, wenn man Franklin erwischte, und Dillard hatte eine Möglichkeit gefunden, die einzukassieren. Egal, ob das illegal wäre. Gerüchteweise hieß es, dass Dillard hohe Spielschulden hatte, und in verzweifelten Momenten ließen sich verzweifelte Männer auf verzweifelte Maßnahmen ein. Aber so sehr Sheppard auch glauben wollte, dass Dillard etwas Illegales tun würde, wahrscheinlicher war, dass er einfach nur glaubte, es würde ihm eine anständige Gehaltserhöhung und/oder Beförderung einbringen, Franklin zu schnappen.
    »Aber noch haben wir keine Warnung, und vielleicht kriegen wir auch nie eine«, sagte Dillard und warf Sheppard einen Blick zu. Seine Augen sahen aus wie Wassertröpfchen, die über schwarzes Glas trudelten. »Also müssen Doug und ich dich dazu bringen, Mira davon zu überzeugen, dass sich die Sache lohnt. Welchen Satz würde sie akzeptieren?«
    »Keine Ahnung, Leo.« Sheppard zog sein Handy heraus und tippte Miras Handynummer ein. »Drück einfach den grünen Knopf und frag sie selber.«
    Die glänzend schwarzen Augen verwandelten sich in Stein. Dillard betrachtete das Handy, als wäre es ein Tier, das ihm ein Stück aus der Hand beißen könnte, dann packte er es. Sheppard bemühte sich, nicht zu kichern.

3
    Sie mussten ein Dutzend Mal vom Lieferwagen zum Haus gehen, um die Vorräte zu entladen, die Mira bei Winn Dixie gekauft hatte. Selbst die Hündin half, sie trug die leichteren Päckchen nach drinnen in der Hoffnung auf ein Leckerli – vielleicht sogar ein Leckerli für jedes Päckchen.
    Mira hatte Wasser und Tierfutter kaufen wollen und war mit allen möglichen Dosen zurückgekehrt, Käse, Kaffee, Erdnüssen, Sonnenblumenkernen, Studentenfutter, Taschenlampen, Batterien, Saft, acht Tüten Eiswürfeln, drei Dutzend Eiern, außerdem frischen Früchten und Gemüse. Sie hatte eigentlich warten wollen, bis Publix öffnete, um die frischen Sachen zu kaufen, aber als Annie und sie erst mal im Supermarkt waren, schien es sinnvoller, alles jetzt gleich zu kaufen.
    Sinnvoll – oder dumm?, fragte sie sich, während Annie und sie begannen, die Tiefkühltruhe in der Garage zu beladen. Wenn sie so weitermachte, würden sie noch einen zusätzlichen Kühlschrank brauchen, um alles aufzubewahren, was sie gekauft hatte. Und warum nur hatte sie Taschenlampen in den Korb gelegt? Es gab acht Taschenlampen in der Garage. Das wusste sie, weil Sheppard es ihr erst vor ein paar Tagen gesagt hatte. In diesem gereizten Ton, der deutlich machte, dass er fand, zwei Taschenlampen pro Person im Haushalt waren zumindest eine zu viel pro Person. Aber die drei Lampen, die sie jetzt neu gekauft hatte, waren Sturmlaternen, intensiv und angeblich sehr ausdauernd.
    Und wenn die Taschenlampen ihn schon nervten, dann würde es ja lustig werden, wenn er den Wasservorrat sah. Zehn Vier-Liter-Kunststoffkanister Mineralwasser und dreimal je zwölf eingeschweißte 0,5-Liter-Flaschen Wasser. Shep hielt Wasserflaschen für einen Umweltfrevel. Kunststoff tötete Fische, Delphine, Wale, störte die Ökologie des Meeres. Es dauert Jahrhunderte, bis er abgebaut war. Die berühmte Zeile aus der Reifeprüfung

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