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Verwüstung

Verwüstung

Titel: Verwüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. MacGregor
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Augen zur Decke gerichtet, sagte sie: »Dade war wirklich ein Dreckloch. Dort gehört dein Leben dem Staat. Man ist eine Art Zwangsarbeiter. Du bist Sklave der verfickten Wachleute. Man lernt, mit offenen Augen zu schlafen.« Sie machte eine Pause. »Wir durften jeden Tag eine Weile raus in den Hof. Und eines Tages haben diese schwarzen Mädels mich genervt. Sie fingen mit blöden Blondinenwitzen an, und ab da wurde es schlimmer.«
    Franklin schloss die Augen, während sie sprach, und ihre Stimme floss wie Wasser über seinen inneren Bildschirm. Er konnte sie vor sich sehen, den Hof, das grelle Licht, er konnte alles sehen.
    »Plötzlich war ich … ich war umgeben von sechs oder acht dieser Lesben, die alle Messer hatten. Sie zischten wie Schlangen, sie sagten, wenn ich sie ficke, würden sie mich schützen. Und dann … dann kam diese große Schwarze – Tia – auf den Hof, und plötzlich erstarrten alle. Sie brüllt eine von den Lesben an, die mich anbaggerten. Die Lesbe wirbelt herum und bedroht Tia. Die anderen Frauen lassen ihre Messer fallen und hauen ab. Aber Tia und diese Frau gehen immer dichter aufeinander zu, und dann … gehen sie irgendwie aufeinander los, okay? Bloß hat Tia kein Messer. Sie hat gar nichts. Sie wirbelt herum, sie tanzt, sie lacht, und dann bewegt sie sich so schnell, dass man es gar nicht sehen kann. Ich zwinkere. Ich … ja, doch, so schnell ging es. Ich habe gezwinkert, Billy, und plötzlich liegt die Lesbe am Boden, sie kreischt, und Tia kommt auf mich zu und grinst, als wäre das alles ein Riesenwitz, und sie sagt: ›Du bist wirklich eine blöde Weiße, dass du in so eine Scheiße gerätst. Komm, Mädchen, ich werd dir erklären, wie’s hier läuft.‹ Und am Abend habe ich gehört, die Lesbe liegt im Krankenhaus, mit Verbrennungen an der Hand.«
    »Von was?«
    »Von dem Messer. War aus Metall. Ich habe gehört, es wurde so heiß, dass die Lesbe davon eine Verbrennung hatte.«
    Franklin war sicher, etwas verpasst zu haben. Oder Crystal hatte es nicht erzählt. »Wie ist es so heiß geworden?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Das kann doch nicht sein. Hatte sie Streichhölzer? Ein Feuerzeug? Etwas Brennbares?«
    »Ich weiß es nicht. Wie auch immer, danach hat sich keiner mehr mit mir angelegt. Es sprach sich rum, dass ich unter Tia Lopez’ Schutz stehe. Sie saß für ein paar Morde, und alle wussten es, und nicht mal die Lesben haben sich mit ihr angelegt. Dann, Ende Januar, wurde Tias Gerichtsstand nach Tango verlegt und sie ebenfalls. Einen Monat später kam ich ebenfalls hierher.«
    »Wieso?«
    »Ich dachte, weil sie das Gefängnis renovieren. Aber Tia hat gesagt, sie hätte gehört, dass irgendwo irgendwer abkassiert hätte.«
    Franklin lächelte. Ja, allerdings. Eine ordentliche Summe. Aber das würde er ihr jetzt noch nicht erzählen. Als du Wasser warst, dachte er, mussten andere Menschen in dich hineintreten, um herauszufinden, was du weißt.
    »Als ich nach Tango kam, waren eine Menge Frauen in dem Gefängnis, sie hatten nicht genug Zellen, also mussten Tia und ich eine teilen. Nachdem die anderen weg waren, hatten wir Zellen direkt nebeneinander. Wir hatten es ziemlich gut. Granny Moses hat uns gut behandelt, sie brachte uns Essen von zu Hause mit, Make-up, Shampoo. Einmal die Woche brachte sie Filme mit, und wir hatten eine Hollywoodparty im Hauptsaal. Ich … ich konnte sie nicht aus dem Hummer werfen, Billy, ich schulde ihr viel.«
    Das hast du gesagt wie eine echte Wasser-Person, dachte er. »Und wen hat sie umgebracht?«
    »Ein paar Typen, die ihre Frauen verprügelt haben.«
    »Wo hat sie schießen gelernt?«
    »Ich weiß nicht. Aber sie ist gut, oder?«
    Sie sagte das mit einer begeisterten Bewunderung, die Franklin Sorgen machte. Das Letzte, was sie brauchten, war, eine dritte Person herumzuschleppen. »Sie kann nicht ewig hierbleiben, Baby. Ich habe genug Vorräte für einen Monat für uns zwei. Eine dritte Person wird die Zeit zu stark verkürzen. Wir müssten Tango verlassen, bevor es sicher ist.«
    »Ich glaube, das weiß sie.«
    Glaube gar nichts: Das war eine seiner Regeln. »Ich gebe ihr ein bisschen Geld, Klamotten, eine Verkleidung, was immer sie braucht. Außerdem steht eine Harley in dem Schuppen draußen, die sie haben kann.«
    »Eine Harley? Seit wann fährst du Harley?«
    »Die war schon hier, als ich die Bude gekauft habe. Das Haus ist alt, richtig alt. Aus dem Bürgerkrieg. Ich habe es von dem letzten Nachkommen eines Sklaven gekauft, der es von dem

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