Verwüstung
zerplatzte mit zufriedenstellender Präzision. Keramiksplitter, Blätter und Erde flogen umher. Die ohrenbetäubende Explosion sorgte für Lopez’ Aufmerksamkeit. Sie stand bloß da, den Mund offen, und guckte erschrocken, die Augen groß wie Pokerchips.
»Du hilfst Crystal. Verstanden?
»Du bist verrückt, du Penner.«
Er lud wieder durch und zerschoss ein Kissen auf dem Sofa. Fetzchen der Füllung schwebten wie weiße Blüten durch die Luft. »Auf dem nächsten steht dein Name, Amazone.«
» Schluss jetzt! «, kreischt Crystal. »Wir müssen zusammenhalten, wir dürfen uns nicht streiten.«
»Dann sorg dafür, dass deine Freundin das hier versteht, Baby.« Er stieß Mira wieder das Gewehr in den Rücken. » Los. «
Sie sagte kein Wort mehr. Niemand sagte etwas. So sollte es sein. Scheiß doch auf den Geschäftsführer-Mist. Er hatte sich jetzt in ein Gefäß namens Diktator ergossen. Sie gingen durch die Küche, und sie wollten in den Flur biegen, in den anderen Teil des Hauses. »Nein«, sagte Franklin. »In den Hauswirtschaftsraum.«
Mira zögerte, dann trat sie in den Hauswirtschaftsraum. Sie schaltete das Licht an, und Franklin kam hinter ihr her, fasziniert von dem perfekten Schimmer ihres dunklen Haars, einer Kaskade dichter Schwärze, die bis fast auf ihre Schultern reichte. Er beugte sich näher, schnupperte an ihrem Haar, inhalierte seinen süßen Duft, den Hauch ihrer Haut. Eine solche Frau hatte richtig Klasse, was Crystal nie schaffen würde, egal, was sie mit ihrem Haar anstellte oder wie sie sich anzog. Diese Frau, dachte er, war schon mit Klasse geboren worden.
Aber sie ist bloß eine Jahrmarktsattraktion.
»Du hast lauter Bücher hierhingestellt, also musst du dieses Zimmer für sicher halten.«
»Ich hatte keinen anderen Platz mehr für die Bücher, deswegen sind sie hier.«
»Was ist mit der Garage?«
»Ich habe gehört, Garagen sind ganz schlecht.« Sie wandte sich ihm zu, sah ihn an, ihre blauen Augen wie Meere, in denen er versinken und für immer schwimmen konnte. »Aber Sie sind der Wetterexperte.«
Mit den Garagen hatte sie recht. »Ah-ha. Okay. Dann weiter.«
Sie gingen durch den Flur, Franklin knapp hinter ihr. Das Licht ging aus, dann wieder an. »Springt der Generator automatisch an, wenn der Strom ausfällt?«
»Ja. Aber der Strom muss mindestens fünf Minuten aus sein, bevor der Generator sich einschaltet.«
Vielleicht bildete er es sich ein, aber es kam ihm vor, als hätte sie zu schnell geantwortet. Aber warum sollte sie das tun? »Seid ihr auf irgendetwas nicht vorbereitet?«
»Ja. Einbrecher.«
»Dann kannst du keine besonders tolle Hellseherin sein, oder?«
»Stimmt.«
»Die Welt ist voller Vollidioten, die auf diesen Hellseher-Blödsinn reinfallen. Du musst eine ganz gute Schauspielerin sein.«
»Mm-hm.«
Sie erreichten die erste Tür im Flur. »Da rein.«
Sie trat ins Zimmer und schaltete das Licht ein.
Die Wände waren dunkelblau und blassgrün gestrichen und hingen voll mit gerahmten Bildern junger Stars – aus Harry Potter -Filmen, junge Sänger, Teenie-Idole. Metallschilder hingen an der Wand über dem Bett: KEINE ELTERN , stand auf einem. BIST DU ÜBER NEUNZEHN? DANN RAUS, stand auf einem anderen. ANNIES REICH, sagte ein drittes.
»Annie? Wer ist das?«
»Meine Tochter. Ich habe sie mit Freunden nach Miami geschickt, als die Vorwarnung ausgerufen wurde.«
»Wie alt ist sie?«
»Fünfzehn.«
Er berührte ihr Haar, nur mit den Fingerspitzen, der Hauch einer Berührung, aber sie spürte es und wirbelte herum. » Fass mich nicht an.«
Das fand Franklin spitze. Er hatte die Waffe, und sie wollte ihm sagen, was er zu tun und lassen hatte. Er lachte, ein tiefes, heiseres Lachen, und drückte sie auf das Bett. Er rammte ihr den Lauf des Gewehrs unter das Kinn und setzte sich rittlings auf sie.
»Es ist so, wie Crystal es gesagt hat. Du sagst uns nicht, was zu tun ist. Wenn ich dich anfassen will, dann tue ich das. Und ich fasse dich an, wann, wo und wie ich will. Wenn ich dich hier anfassen will …« Er legte seine Hand auf ihre Brust. »… dann tue ich das. Und wenn ich dich da anfassen will …« Er packte ihren Schritt, und sie kniff die Augen zusammen und drehte den Kopf zur Seite, sie weigerte sich, ihn anzusehen. »… dann tue ich auch das.«
Sie atmete in kurzen, abgehackten Stößen, und Tränen quollen unter ihren Lidern hervor. Er zog ihr T-Shirt hoch, erregt darüber, dass sie keinen BH trug, und genoss den Anblick ihrer Brüste, rund
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