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Verzaubert!

Verzaubert!

Titel: Verzaubert! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Madore
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Kater kniete.
    Diese Position war neu für sie. Sie fühlte sich gedemütigt und schämte sich. Aber da war noch etwas anderes. Sie war nervös und unerklärlich sensibel. Sie kämpfte gegen die Tränen an, die ihr in die Augen traten und unterdrückte ein Schluchzen. Auf keinen Fall sollte ihr Peiniger mitbekommen, wie schrecklich sie sich fühlte. In der Zwischenzeit hatte er sich hinter sie gestellt. Obwohl sie ihre Beine so weit wie möglich zusammenpresste, war sie seinem Blick ausgeliefert. Das wusste sie. Ungewohnte Gefühle wurden dadurch in ihr angerührt, und das regte ihren Tränenfluss noch stärker an.
    Der Kater tätschelte ihren Po und umkreiste ihn besitzergreifend. Er lachte leise, als er zum zweiten Mal ihr feuchtes Verlangen spürte. Panisch schnappte sie nach Luft. Ich muss mich zusammenreißen, dachte sie. Aber sie befand sich so in Aufruhr, dass sie nicht wusste, wo sie anfangen sollte.
    Ihr Gebieter schlug sanft auf ihren Po und sagte: “Vorwärts, Sklavin.” Unbeholfen kroch sie vorwärts und hasste ihn immer mehr. Er ging neben ihr und erfreute sich an diesem Anblick, aber eigentlich fand er keinen Gefallen daran, ihren Willen so zu brechen. Es gefiel ihm durchaus, wenn sie die Oberhand hatte.
    Maus versuchte ihre Tränen zu unterdrücken und blinzelte heftig. Zumindest wollte sie rein äußerlich Haltung bewahren. Aber mit jeder Bewegung fühlte sie sich noch mehr erniedrigt, und Verzweiflung machte sich in ihr breit.
    “Würdest du bitte hier nach links kriechen”, befahl der Kater fröhlich.
    Abrupt blieb sie stehen.
    “Aber dieser Weg führt nach draußen”, protestierte sie verschreckt. Es grenzte sowieso schon an ein Wunder, dass sie bisher niemandem begegnet waren. Aber die Chance, auf andere Katzen und Mäuse zu treffen, würde weitaus größer sein, wenn sie ihren Unterschlupf verließen. Sicherlich handelte es sich um einen Irrtum. Dieser Besessene würde sicherlich nicht von ihr verlangen, ihn nach draußen zu begleiten.
    “Ich weiß, wohin dieser Weg führt”, sagte er. “Ich verspüre den Wunsch nach frischer Luft, und du wirst mich begleiten.”
    “Aber dort draußen sind Katzen!” Sie würde nicht … konnte nicht … unter keinen Umständen nach draußen gehen. Jeder würde sie in dieser demütigenden Position sehen und sie für eine Sklavin halten. Was sollte sie nur tun?
    Er sah diesen Blick von wilder Verzweiflung in ihrem Gesicht, aber er durfte jetzt nicht nachgeben – nicht so kurz vor dem Ziel. Er wünschte sich ihre völlige Hingabe. Er wusste, dass das nur möglich war, wenn er auf allen Ebenen gewann. Es war erstaunlich, wie lange sie überhaupt durchhielt. Aber er ahnte, dass sie nicht mehr viel ertrug. Alles war ihr lieber als eine öffentliche Demütigung. Natürlich plante er überhaupt nicht, sie anderen Katzen vorzuführen.
    Mit einem Anflug von Ungeduld stieß er sie ein wenig mit dem Bein nach vorn. “Weiter, Sklavin!”, befahl er.
    Sie bewegte sich nicht. Tränen rannen über ihr Gesicht. Er musste sich zusammenreißen, um das Spiel nicht abzubrechen und sie in den Arm zu nehmen. Aber dafür hatten sie später genügend Zeit, und er zwang sich, sie erneut mit dem Fuß anzustoßen. “Lass uns gehen, Dienerin!” Aber seine Stimme verlor an Autorität. Er war überrascht über ihre Starrköpfigkeit. Nimm die neue Wette an!, dachte er. Du wirst zwar so oder so verlieren, aber wenigstens wirst du deine Würde bewahren.
    “Ich nehme die Wette an”, brachte sie schließlich schluchzend hervor.
    Erleichtert seufzte er. “Dann steh wieder auf”, sagte er betont gleichgültig. “Es sei denn, es gefällt dir dort unten inzwischen schon besser.”
    Maus schoss wie eine Rakete nach oben. Sie zitterte vor Erleichterung und machte sich daran, den Staub von ihren Händen und Knien zu streichen. Langsam gewann sie ihre Fassung wieder. Aus welchem Grund hatte sie sich überhaupt auf diese Demütigungen eingelassen? Dass der neue Einsatz unverhältnismäßig hoch war, kümmerte sie in diesem Augenblick wenig. Diesmal würde sie nicht verlieren! Denn dann müsste sie ein Versprechen ablegen. Über ihren Mund hatte sie zum Glück immer noch völlige Kontrolle, im Gegensatz zu anderen Teilen ihres Körpers. Nein, er würde sie niemals dazu bringen, die Worte auszusprechen, die ihr Körper schon lange preisgegeben hatte.
    Der Kater führte Maus in seine Behausung, die natürlich viel geräumiger war als ihr kleines Loch in der Wand. Es ärgerte sie, dass

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