Verzaubert!
durchgespielt.
“In einem dunklen Schlafzimmer”, sann sie, “würden uns unsere Gatten nicht so ohne Weiteres unterscheiden können.”
Die Frauen sahen einander für einen Moment schweigend an. Ihr Puls raste angesichts dieser Andeutung, und keine von ihnen wagte es, zuerst das Wort zu ergreifen. Dann sprudelten sie plötzlich gleichzeitig los.
Frau Wolf fragte: “Aber wie …?”, als Frau Fuchs gerade sagte: “Würdest du das wirklich tun?”
Beiden Frauen kicherten nervös. Das entspannte die Situation ein wenig, und zum maßlosen Erstaunen von Frau Fuchs war es Frau Wolf, die jetzt atemlos wisperte: “Ja, das würde ich.”
Was Frau Wolf hinter ihrer ängstlichen Fassade doch an Überraschungen zu bieten hatte! Frau Fuchs konnte nur staunen.
Alles Weitere war rasch arrangiert. Jede der beiden tat bereitwillig das Ihrige, um sich auf das Ereignis vorzubereiten. Sie würden einfach die Plätze tauschen, wenn Frau Fuchs ihre nächste Party gab und die Wolfs – wie andere Gäste auch – über Nacht blieben.
Der Tag rückte immer näher. Die Freundinnen gingen ihren Plan ein ums andere Mal durch – weniger, um sich des Ablaufs sicher zu sein als der Spannung und der Vorfreude wegen. Die bloße Vorstellung war so aufregend, dass sie ihren Männern einstweilen besondere Beachtung schenkten.
So kam schließlich der Abend, der die Fantasie zur Wirklichkeit werden lassen sollte. Die Party selbst war eine lange, fast unerträgliche Qual, die an ihrer beiden Nerven zerrte.
Nach der Party zitterte Frau Fuchs vor Aufregung, als sie neben ihrem Gatten lag und darauf wartete, dass er einschlief. Er hatte seine Arme fest und beschützend um sie gelegt. Sie fragte sich, wie es wohl Frau Wolf gerade erging. Sie hatten verabredet, etwaige Avancen ihrer Männer liebevoll abzuwehren. Später dann würden es sich die angeblichen Gattinnen anders überlegt haben. Es stand außer Zweifel, dass ihre Gatten dem verspäteten Verlangen nachkommen würden; schließlich waren sie alle beide Männer, so unterschiedlich sie auch sein mochten.
Aufmerksam lauschte Frau Fuchs auf die regelmäßigen Atemzüge ihres Mannes. Er war endlich eingeschlafen! Vorsichtig löste sie sich aus seiner Umarmung, schlüpfte aus dem Bett und schlich aus ihrem Schlafzimmer. Im Schatten des Korridors wartete Frau Wolf bereits auf sie. Die Verschwörerinnen zwinkerten sich zu und huschten dann in die vertauschten Schlafzimmer.
Frau Fuchs dachte nicht an das, was Frau Wolf im nächsten Moment mit ihrem eigenen Mann anstellen würde. Sie war viel zu aufgeregt angesichts dessen, was sie gleich erleben würde. Und außerdem würde ihr Mann, was auch immer sie taten, annehmen, er täte es mit seiner eigenen Frau.
Mit pochendem Herzen schlich sie auf Zehenspitzen in das dunkle Zimmer, in dem Herr Wolf schlief. Sie schlüpfte aus ihrem Nachthemd und neben ihn ins Bett. Er grunzte im Schlaf, als sie ihren nackten Körper an seinem rieb. Instinktiv legten sich seine Arme um sie und zogen sie enger an sich.
Frau Fuchs hob ihren Kopf und fand seinen warmen, feuchten Mund. Die Stoppeln auf seinen Wangen waren rauer als die ihres Gatten. Auf ihren Kuss ging er sofort ein, obwohl er noch schlief. Seine Arme zogen sie noch fester an sich, als er ihren Mund stürmisch eroberte. Und mit einem Mal war er hellwach.
Herr Wolf stellte keine Fragen oder neckte sie, wie ihr Gatte es getan hätte, sondern er drehte sie auf den Rücken und legte sich auf sie. Auch wenn seine Heftigkeit sie beunruhigte, blieb ihr keine Zeit zum Nachdenken, denn er drückte sie fest nach unten und sog leidenschaftlich an ihren Lippen.
Frau Fuchs hatte angesichts seiner stürmischen Umarmung ihre Hände unbewusst nach oben gereckt, um ihn abzuwehren, aber das war so wirkungslos, dass es auf Herrn Wolf wie eine Zärtlichkeit wirken musste. Sie spürte die lockigen Härchen auf seiner Brust, die seine strammen Muskeln bedeckten und die so ganz anders waren als der geschmeidige, schlanke Körper ihres Mannes. Und weil sie seinen rauen Körper überall auf ihrer Haut spüren wollte, legte sie ihre Arme um seinen Nacken, bog sich ihm entgegen und drückte dabei ihre nackten Brüste an ihn. Sein Körper war so warm und fest und stark. Sie erschauerte.
“Tut mir leid, mein Schatz”, raunte er. “Ich bin schon wieder zu ungestüm.” Er lockerte seinen Griff.
“Nein!”, widersprach Frau Fuchs. Aber dann besann sie sich und flüsterte, um ihre Stimme zu kaschieren: “Ich will es so,
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