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Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J Fetzer
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den Grund gegangen war.
    Sir Alec hob das kleine Mädchen hoch, legte es sanft in den Handwagen und zuckte zusammen, als der Kopf der Kleinen leblos zur Seite rollte. Er hielt ihn fest, zupfte ihr ein Stück Stroh vom Kinn und zog dann das Tuch über ihr unschuldiges blasses Gesicht. Er schluckte krampfhaft und wandte sich ab. DeClare hockte vor dem geschundenen Leichnam eines Mannes, dem Vater des Mädchens, dessen Hand noch immer einen Stab umklammerte.
    Eine ganze Familie für drei Kühe getötet, dachte Alec und ging zu Raymond hinüber. »Mylord.«
    Raymond fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und zitterte unter seiner Rüstung. »Ich habe seit Jahren kein so sinnloses Abschlachten zu Gesicht bekommen.« Seufzend erhob er sich. »Fast sechs«, fügte er hinzu und betrachtete den Schaden. Rauch stieg aus strohgedeckten kleinen Häusern und hatte sie alarmiert. Die wenigen Tiere, die unversehrt geblieben waren, liefen außerhalb ihrer Ställe frei herum. Er rief nach einem Soldaten und befahl ihm, die Tiere zusammenzutreiben und wieder einzusperren. Niemand hier konnte sich leisten, noch mehr Tiere zu verlieren. Gott allein wusste, was noch unter seiner Aufsicht passierte.
    »Die Überlebenden sagen, dass es die O’Donnels waren. Diese Leute hier waren die Clan-Mitglieder von Lachlan O’Neil.«
    Raymonds Kopf fuhr herum. »O’Neil?« Entsetzen und Verwirrung ergriffen ihn, und dann verstand er. »Die O’Donnels haben ihr Land an Lachlan O’Neil verloren, als der versuchte, PenDragon zu vertreiben.« Raymond sah zum Dorf zurück, über dem Rauch und Nebel waberten und das Blut verbargen, das dort vergossen worden war. »Sie waren vor fünf Jahren nur arme Schlucker.«
    »Glaubt Ihr, dass die O’Donnels auf Vergeltung aus waren?«
    »Ja.«
    »Warum haben sie so lange damit gewartet?«
    »Dieses Land war schon längere Zeit gesetzlos, und keiner der Clans hat genügend Männer und Macht.« Die beiden gingen am Rand des Dorfes entlang. »Damals warst du nicht hier, Alec, doch Lachlan O’Neil tötete hunderte von Iren, von denen einige seinem eigenen Clan angehörten. Er und seine Männer waren dabei als englische Soldaten verkleidet; später verkleideten sie sich als Maguires und töteten weitere Iren.«
    Alec stieß eine Serie von Flüchen in fünf verschiedenen Sprachen aus, woraufhin Raymond ihn bewundernd und überrascht ansah. »Und was wollte er damit erreichen?«, fragte Alec fast fordernd.
    »Er wollte einen Aufruhr unter den Leuten anzetteln, weil sie glaubten, dass PenDragon sich seinem Furcht erregenden Ruf gemäß verhalten würde, und er wollte, dass die Schuld auch dem Maguire angelastet werden würde. Als Maguire und PenDragon gegeneinander kämpften, plante O’Neil, beide zu töten, an ihre Stelle zu treten und die Kontrolle über Donegal, Tyrone und Coleraine zu übernehmen. Er hatte damals den König auf seiner Seite.« Er beugte sich herab, hob ein Stück eines zerbrochenen Speers auf und betrachtete stirnrunzelnd den weißen Aufdruck einer Palme auf dem Holz. »Und ich glaube, dass diese Grenzen ihn nicht aufgehalten hätte.« Raymond schwieg einen Moment lang, wog den Schaft in der Hand und erinnerte sich an die Nacht, in der ein Speer in seiner Schulter gesteckt hatte. »Sie waren so verdammt raffiniert. Sie gruben große Höhlen in den Boden, bedeckten sie mit Stroh und Kletterpflanzen, und nach ihrem Gemetzel ritten sie dort hinunter und warteten so lange, bis alles sicher war. Die Leute glaubten, sie wären Geister. Eine Zeit lang nahm PenDragon an, dass die Missetäter die irischen Erdgeister gewesen wären.«
    Alec hielt abrupt inne. »Aber die irischen Krieger sollten doch die Menschen beschützen und ihnen nichts zu Leide tun.«
    Raymond Lippen zuckten. »Es brauchte einiges, um Gaelan davon zu überzeugen.«
    »Und Ihr wart damals mittendrin, ja? Als PenDragons Stellvertreter.«
    Raymond nickte. Er sprach nicht oft von diesen Tagen, da er noch immer das Gefühl hatte, als hätte er Gaelan gegenüber versagt, weil er seine Frau nicht beschützt hatte. Gedankenverloren glitt Raymonds Hand zu seiner Schulter und der alten Wunde, die ihn fast das Leben gekostet hatte und die ihm zugefügt worden war, als er die Höhlen im Boden entdeckt hatte. Fionnas Bild stand vor seinem geistigen Auge, wie sie in jener Nacht in ihrem Häuschen gewesen war - ein üppiger Körper, ganz von schwarzem Haar umgeben, und blasse Augen in der Dunkelheit.
    »Kümmere dich um die Toten, Alec,

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