Verzaubert fuer die Ewigkeit
und bringe den Rest zur Burg.« Auf Alecs fragenden Blick hin fügte er hinzu: »Ich weiß, dass wir wenig Platz haben, aber könntest du heute Nacht in einem warmen Bett schlafen, wenn du wüsstest, dass sie auf blutgetränktem Boden liegen?«
»Nein, Mylord. Doch der Koch hat nicht so viele Vorräte.«
»Der Koch hat schon Armeen satt bekommen. Was sind da ein paar weitere Dorfbewohner?«
Zum Zeichen seiner Zustimmung verbeugte sich Alec ein wenig und ging los, um zu tun, was ihm aufgetragen worden war, während Raymond zu seinem Pferd trat. Stimmen hielten ihn auf, er drehte sich um, und sein Schwert löste sich flüsternd aus der Scheide. Aus dem Nebel tauchte Fionna auf, die über die dürre Erde zu den Verwundeten eilte. Die Menschen schraken vor ihr zurück, schüttelten die Köpfe, und Raymond ging ihr schnell entgegen und schob das Schwert zurück in die Scheide.
Sie sah ihn nicht. Als sie zu dem Karren ging, der mit Leichen gefüllt war, konnte er ihre Panik fast fühlen.
Ihr Körper sackte zusammen, ihre Beine begannen unter ihr nachzugeben, und Raymond wurde klar, dass jemand in dem Karren lag, den sie liebte.
5
Fionna umfasste die Kante des Karrens, atmete ein und zog mit zitternder Hand das grobe Tuch fort. Ein Stöhnen entrang sich ihrem Mund, und sie berührte das blasse Gesicht eines Kindes. Leah, deren blondes Haar mit Blut verklebt war. Fionna erinnerte sich plötzlich daran, dass sie das Kind vor zwei Wochen im Wald getroffen hatte, wo es mutig darum gebeten hatte, die Elfchen sehen zu dürfen. Fionna hatte ihr erzählt, dass die Elfchen nur von den Verzauberten gesehen werden konnten und von denen, die sich gut benahmen, denn sie wusste, dass Leah heftig ausgescholten werden würde, weil sie in die Schlucht gegangen war. Fionna hatte sie nach Hause geschickt und war sich überhaupt nicht bewusst gewesen, dass Zaira und eine ihrer Schwestern die ganze Zeit hinter ihr hergeschwebt waren.
Sinead wird außer sich sein über den Verlust ihrer Freundin, dachte sie, während sie Leahs verfilztes Haar zurückstrich. Neben Leah lag ihre Mutter, die man wie Abfall auf einen anderen Leichnam gelegt hatte. Fionna senkte den Kopf und versuchte, ihren Kummer und ihre Wut unter Kontrolle zu bringen. Doch als sie ihren Namen rufen hörte, wirbelte sie herum.
Raymond wich zurück, weil ihr Blick vermuten ließ, dass sie sich mit Klauen und Geheul auf ihn stürzen würde.
»Seht, was Eure Anwesenheit bewirkt hat.« Sie schlug mit der Hand auf den Karren.
»Ich habe damit nichts zu tun.«
»Lügner!«, rief sie aus, legte die Hand auf seine metallene
Brust und schob ihn fort. »Bis ihr kamt, hat es keine Fehden gegeben, Engländer!«
Er packte ihre Arme und hielt sie von sich zurück, während er sich wünschte, sie näher an sich ziehen und sie besänftigen zu können. »Fionna, beruhigt Euch.« Raymond runzelte die Stirn. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt, die nicht herabfallen wollten.
»Beruhigen!« Sie wand sich aus seinem Griff. »Ihr und Euer König nehmt Euch, was Euch nicht gehört, und wir müssen dafür leiden.« Sie griff in den Karren und hob das Mädchen heraus. »Seht Euch dieses unschuldige Kind an. Welche Rechte hat Leah jetzt noch?« Sie schob ihm das Mädchen in die Arme und zwang ihn, es ihr abzunehmen. »Welches Leben hätte Leah führen können, wenn Ihr nicht hierher gekommen wärt?«
Raymonds Gesicht verdunkelte sich, als er traurig auf das leblose kleine Mädchen herabschaute, das dem Krieg so unschuldig ausgesetzt gewesen war. Während er den Kummer, den er empfand, niederkämpfte, legte er das Mädchen sanft in den Karren zurück. Sein Magen verkrampfte sich, und seine Hände zitterten, als er das blutige Gesicht der Kleinen wieder bedeckte. »Dieses Leben ist von den O’Donnels gestohlen worden«, sagte er Fionna auf den Kopf zu. »Von Euren Clan-Mitgliedern.«
Ihr Blick wurde noch härter. »Die Kohlen der Wut haben nur noch geglommen, als Ihr kamt. Es sind zu wenige O’Donnels hier, um das zu tun und durch solche Rohheit etwas zu gewinnen. O’Neils Leute haben schon durch Lachlans ruchlose Taten gelitten. Sie haben die volle Wucht seines Verrats von jedem zu spüren bekommen, den Lachlan verletzt hat, und nun nehmt Ihr ihnen für Eure Festung auch noch die Häuser weg.«
»Die Festung wird sie beschützen.«
Seine Festung verursachte nur Kopfschmerzen, doch er weigerte sich, das zu erkennen. »Wenn Ihr sie über der Schlucht baut, werden Eure Männer
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