Verzaubert fuer die Ewigkeit
ein sprödes Geräusch, das von dem Schmerz erfüllt war, den sie nicht empfinden wollte. »Mein eigener Clan glaubt, ich würde ihre Kinder braten und auf Baumwipfeln und Grabsteinen tanzen.«
»Sie haben vor dem Angst, was nicht erklärbar ist.«
»Und ihr fürchtet euch nicht?«
Dougan sah die anderen an und dann wieder Fionna. »Wir respektieren die alten Bräuche, und ich weiß, dass Euer Herz gut ist, Weib. Ich verstehe auch Eure Bitterkeit. Doch ich frage mich, ob Ihr über Euer Verhalten in der Vergangenheit hinwegsehen könnt und uns jetzt helfen könntet. Diese Festung wird sich in Eurem Wald befinden. Sie rauben die Bäume und hinterlassen dieses Monstrum auf geheiligtem Land.« Er seufzte tief auf und drehte seine Kappe zwischen den Händen. »Die anderen haben vor dem englischen Lord Angst, und ich gebe zu, dass er auch mich zu Tode erschreckt, aber wir müssen es versuchen.«
»Du warst neulich mit ihm zusammen, Dougan. Und du hast gesehen, wie er mich angesehen hat. Du hast auch die Wut, die aus seinen Worten sprach, gehört. Ich bin nicht willkommen.« Ihre Stimme bebte, Fionna schluckte. Sie hasste es, wenn der Schmerz sie durchfuhr und wollte nicht, dass er sich nach außen zeigte. »Wie könnt ihr mich bitten, das noch einmal zu ertragen?«
»Wir brauchen Euch.«
Diese Worte trafen einen wunden Punkt bei ihr. Brauchen. Gebeten zu werden, zu ihrem Haus zurückzukehren, nicht, weil sie sie dort haben wollten, sondern weil sie sie brauchten. Es war ihre Pflicht, sie zu beschützen. Sie verstand das, und sie liebte diese Menschen, egal, was in der Vergangenheit geschehen war. Doch sie spürte, dass ihr Herz zerbrach. Sie wollten noch immer nicht wirklich, dass sie wieder mit ihnen zusammenlebte.
Was getan werden konnte, war getan. »Und das kann nicht vierzehn Tage warten?« Ihre Verbannung würde in zwei Wochen zu Ende sein, und sie konnte sich dann überall frei bewegen.
»Die Festung könnte bis dahin schon fertig sein«, wandte Michael ein.
Bei den vielen Männern, die DeClare für die Arbeit einsetz-te, konnte das möglich sein. »Das könnte zu einer dreifachen Strafe führen, wisst Ihr doch. Er könnte die Dorfbewohner dafür bestrafen.«
»Er hat keine Ahnung von der Verbannung.«
Sie wischte diese Rechtfertigung beiseite. »Das ist nur eine Frage der Zeit.« Und es wäre nur eine weitere Ausrede für DeClare, sie zu verleumden.
Sie sah in die Augen des jungen Mannes und wusste, dass er riskierte, von der gesamten Grafschaft gemieden zu werden, wenn er mit ihr zusammen nach GleannTaise Castle zurückkehrte.
»Nein, Dougan.« Sie schüttelte den Kopf. »Du hast ein Kind und eine Frau, an die du denken musst.«
Dougan lächelte sanft. Das war so typisch für Fionna, seine Sorge über ihre eigene zu stellen. Sie waren sich beide darüber im Klaren, dass sie gesteinigt würden, wenn sie sich der Burg näherten, und ihr einziger Vorteil war, dass die meisten sich vor ihr und der Macht, die sie ausüben könnte, fürchteten. Und kein einziger Mensch wollte Fionna wütend machen.
Als sie sah, dass Dougan fest entschlossen war, erklärte sie: »Geh jetzt und bittet DeClare, nach draußen zu kommen, ehe ich es mir anders überlege. Ich komme gleich, doch lasst euch gesagt sein, dass ich keinen Funken Hoffnung habe. Er ist ein störrischer Mann.« Das Trio seufzte erleichtert auf, und Fionna musste einfach hinzufügen: »Ich fürchte, dass wir uns damit weit mehr Probleme einhandeln, als wir bereits haben. Aber zum Wohle von GleannTaise werde ich ihn bitten.«
Fionnas Herz klopfte zum Zerspringen, als sie die Anhöhe erklomm, die zum Burgweg hinaufführte, und ihre Füße versanken in der weichen Erde. Sie atmete ein, hielt inne und schaute zu der Festung hinüber, die noch eine halbe Meile entfernt war. Sie wagte nicht weiterzugehen, nicht einmal auf dem Weg. Langsam ließ sie den Blick über die Burg gleiten, deren Wände gut zwei Meter dick waren, wie sie wusste. Das Gestein glänzte längst nicht mehr wie ein polierter Edelstein wie zu der Zeit, als ihre Mutter noch lebte. Der schwarze Fels war vom Salz des Meeres stumpf geworden, den Boden bedeckten Unkraut und Holzstücke, die traurigen Reste alter Häuser und Ställe.
Eine Schande, dachte sie und hörte dann das Flüstern. Sie drehte sich um, schob den Rand ihrer Kapuze zurück, um die Menschen anzusehen, die sich bereits hier versammelt hatten.
Offensichtlich waren Dougan, Michael und Hisolda nicht die Einzigen, die ihre
Weitere Kostenlose Bücher