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Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J Fetzer
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»Colleen kocht für Euch.«
    Er hatte keine Lust zu fragen, wer Colleen sei, weil er wusste, dass er eine lange Erklärung bekommen würde. »Und warum macht sie das?«
    »Weil Ihr die Bäume, die um mein Zuhause standen, abgeschnitten habt, und weil Ihr Eure Festung bauen werdet und wir keinen Platz mehr zum Leben haben«, erwiderte sie.
    Raymond spürte, das sich seine Brust verkrampfte. Sinead war deswegen nicht wütend auf ihn. »Dann könnt ihr hier gern leben.«
    Sie seufzte dramatisch und sah sich um. »Ich vermute, dass wir das müssen. Aber es stinkt.«
    Raymond nickte zustimmend und bemerkte, dass sie ihn von oben bis unten musterte und einen Moment schrecklich fasziniert war von seinen Knieschützern und dem Stoff seiner Tunika. Dann hockte sie sich hin, um sein Schwert zu untersuchen. Weil er Angst hatte, sie könnte sich schneiden, hob Raymond es vom Boden auf, und sie sah zu, wie er es oben auf den Kaminsims legte. Sinead betrachtete es einen Augenblick lang so intensiv, dass Raymond verwirrt zwischen ihr und dem Schwert hin und her schaute. Doch dann wandte sie sich ab
    und zog ihre Röcke hinter sich her, während sie die staubigen Körbe und Töpfe untersuchte, die in diesem Raum herumstanden.
    »Hier ist es sehr schmutzig. Ihr solltet sauber machen.«
    »Ich werde jemanden damit beauftragen.« Aber noch nicht jetzt. Aus irgendeinem Grund wollte er diesen Raum nicht antasten lassen. Da man etwas zerstören würde, das nur die Zeit berührt hatte.
    Sie sah ihn an. »Warum könnt Ihr das nicht reinigen?«
    »Ich bin Lord Antrim.«
    »Ach.« Ohne zu blinzeln, sah Sinead abwartend zu ihm auf.
    Raymond fühlte sich unter diesem tiefblauen Blick unbehaglich. »Ich habe Diener, die das erledigen.«
    Sinead schaute sich den Schmutz, der sie umgab, an. »Ihr solltet sie entlassen.«
    Raymond kicherte. »Ich weiß.«
    Sie erwiderte seinen Blick. »Dann seid Ihr gar kein so guter Lord, was?«
    Er ging vor ihr in die Hocke. »Offenbar muss ich noch ein paar Sachen lernen.«
    Sie nickte verständig und sehr erwachsen und tätschelte ihm dann die Schulter. »Ich auch.«
    Raymond bemühte sich, nicht zu lachen, doch das war unmöglich, und ein tiefes Kichern rumorte in seiner Brust. Sie lächelte auch und sah noch viel hübscher und liebenswerter aus, als er für möglich gehalten hätte. »Soll ich dich zu Colleen zurückbringen?«
    Wieder sah sie sich im Raum um, als suchte sie etwas, was sie noch inspizieren musste. Dann wandte sie sich ihm wieder zu. »Wenn Ihr möchtet.«
    »Darf ich dich tragen, damit niemand mehr auf dir herumtritt?«
    »Nein. Ich denke, sie werden Euch einfach aus dem Weg gehen.«
    Er schüttelte den Kopf und amüsierte sich über ihre Logik, dann stand er auf und ging zur Tür. Sie raffte ihre zu langen Röcke und folgte ihm wie ein Kätzchen, das sich verlaufen hatte. Eines, das kein Zuhause hatte. Seinetwegen.
    Sobald er in die Halle kam, trat er zurück und schob Sinead nach vorn. Eine junge rothaarige Frau eilte zu ihnen und nahm das Kind hoch.
    Sinead kicherte.
    »Vergebt mir, Mylord«, bat die Frau. »Sie wird Euch nicht mehr stören.«
    »Sie hat mich nicht gestört.«
    »Ja, ja, das sagt Ihr jetzt«, murmelte sie vor sich hin, sah Sinead an, lächelte und flüsterte, dass sie nicht hätte fortlaufen dürfen.
    »Das ist Lord Antrim. Der Baummörder und Häuserdieb.«
    »Sinead!«
    »Es ist aber wahr«, widersetzte sich das Kind.
    Schuldgefühle plagten ihn, und er wechselte das Thema. »Sinead hat mir erzählt, dass Ihr kocht?«
    Colleen trat zurück und zeigte ihm fünf Ritter. Sie kosteten von ihren Kochkünsten, die auf verschiedenen Servierplatten angerichtet waren.
    »Mylord, kommt und probiert das.« Sir Nolan winkte ihn mit der Hand heran.
    Stirnrunzelnd ging Raymond zu den Tischen und ließ den Blick über das Essen schweifen, ehe er Colleen anschaute. Sie setzte das Kind ab, und Sinead hüpfte zur Küche davon und wich dabei mehreren Paaren großer Füße aus. Raymond beobachtete sie eine Sekunde lang und betrachtete dann seine Männer. Sie konnten von diesem Essen offenbar gar nicht genug bekommen.
    »Mein Gott, das ist ja ein Festessen«, lobte Alec und biss mit großem Appetit in das warme, mit frischen Kräutern garnierte Brot.
    »Meinen Dank, Sir Alec«, sagte Colleen, und der Ritter hielt inne und zwinkerte ihr zu. »Sir Nikolai?«, fragte sie, weil sie seine Meinung hören wollte.
    »Ja. Es ist gut.« Auch er kaute und suchte auf dem Tisch nach etwas, das er noch

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