Verzaubert fuer die Ewigkeit
Jungen ist ungeheuerlich, dachte Raymond. »Du hast kein Mitspracherecht in dieser Angelegenheit.«
»Ja, aber Fionna wohl, und ich werde Euch diesmal noch warnen, Mylord. Verärgert sie nicht. Der Schaden würde größer sein, als Ihr glaubt.«
»Ich fühle mich vorgewarnt.«
Connal beäugte ihn und nickte dann.
»Was war das mit den zehn Jahren und dem einen Tag?«
Connal zögerte und schaute über die Schulter zurück zu der schlafenden Fionna. Er sah DeClare wieder an. »Vor zehn Jahren wurde Fionna verbannt.«
Raymonds Brauen ruckten hoch, und sein Blick huschte zu Fionnas Rücken hinüber. »Warum?«
»Sie hat ihr Volk für die Liebe eines Mannes verraten.«
Etwas traf Raymond in der Brust, und der Schlag war so hart, dass er dort, wo er stand, in sich zusammensackte. Sie hatte diesen Mann so sehr geliebt, dass sie sich gegen ihr eigenes Volk gestellt hatte? Liebte sie ihn noch immer? Was hatte sie getan, das die Verbannung rechtfertigte? »Ich hätte nie für möglich gehalten, dass sie so etwas tun würde«, erwiderte er flüsternd.
»Sie war kaum älter als ich, als es geschah.«
»Wer war dieser Mann?«
»Das weiß ich nicht.«
Raymond bedachte ihn mit einem skeptischen Blick.
»Wirklich nicht«, versicherte der Junge und versuchte verzweifelt, die Stimme nicht über ein Flüstern hinaus anzuheben. »Ich weiß nur, dass meine Mutter irgendwie darin verwickelt war.«
»Hat Sioban sie verbannt?«
»Nein, Fionnas Vater hat das getan.«
Lieber Himmel, dachte Raymond.
»Ihrem Clan ist es verboten, sie anzuschauen oder mit ihr zu sprechen, doch ein paar mutige Seelen haben diese Regeln gebrochen.«
Dougan, überlegte Raymond. Und diese alte Frau Hisolda.
»Sie ist hier geboren, Mylord, und auf diesem Land aufgewachsen, und es ist ihr nicht erlaubt, sich der Burg zu nähern.« Connal schaute wieder kurz zu Fionna hinüber. »Ihr Vater hat sie aus der Burg geprügelt. Mit hundert Hieben, die ihr die Kleider vom Rücken gerissen haben. Doch sie hat nicht geblutet.« »Aber ihre Mutter verblutete.«
»Meine Güte.«
»Ihr glaubt nicht, dass das möglich ist, das kann ich Euch vom Gesicht ablesen.«
»Wie kann ein Mann, verdammt noch mal, sein eigenes Kind schlagen und seine Frau unter den Konsequenzen leiden lassen?«, zischte er mit leiser Stimme.
Connal zuckte mit den Schultern. »So sind sie eben.«
Raymond runzelte die Stirn und wartete auf eine Erklärung.
»Die Hexen, Mylord.«
»Muss ich dich daran erinnern, dass jeder, der behauptet, eine Hexe zu sein, ein Lügner ist und dass es keine Magie gibt.«
Connal warf ihm einen müden Blick zu. »Ja, Mylord«, sagte er und stieß sich von der Wand ab. »Und das Feuer dort drüben wurde vom einem Blitz angezündet.«
Raymond blinzelte, sein Blick ging zum Feuer, zu Fionna und dann zu dem Jungen. Tricks, entschied er. So musste es sein.
Als Connal sich schlafen legte, schloss Fionna langsam die Augen. Der Schmerz in ihrer Brust war kaum zu ertragen. Diese Entwürdigung war ein bitteres Getränk, dachte sie, und sie fragte sich, wie sie jemals wieder fähig sein sollte, ihn anzuschauen, da er nun von ihrem Verbrechen wusste.
Fionna wachte kurz vor der Morgendämmerung auf, weil die Erinnerungen und die Sorge um das Wohlergehen ihres Kindes ihren traumlosen Schlaf unterbrochen hatten. Leise bewegte sie sich um das verlöschende Feuer, legte mehr Holz nach und ließ die Flamme mit einer wirbelnden Handbewegung wieder auflodern. Die Glut beleuchtete die Höhle, und als sie sich aufrichtete, sah sie, dass DeClare sie anschaute.
Seine Augen wanderten bedeutungsvoll zu dem Feuer herab und hoben sich, um ihren Blick zu erwidern. Fionna sprach kein Wort und ging zum Eingang hinüber. Sie hörte, dass er sich hinter ihr bewegte, und sie dachte, dass die Gefühle, die sie durchführen, sie mit Sicherheit umbringen würden. Er trat näher an sie heran, und sein starker Herzschlag hallte rhythmisch in ihrem Kopf wider, und die Wärme seines Körper hüllte sie selbst auf die Entfernung ein, die sie beide trennte. Es schmerzte, so zu fühlen, war sie doch für einen Mann unannehmbar. Welcher Mann würde sie schon berühren wollen mit all den Narben, die sich über ihren Rücken zogen? Sie sah zu ihm zurück und nahm seinen Anblick in sich auf wie einen Schluck kristallklaren Wassers.
»Wie habt Ihr das gemacht?«
Ihr Blick kehrte zu dem Land jenseits der Höhle zurück. »Magie.« Sie atmete langsam ein. »Und ich weiß, dass so etwas für Euch
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