Verzaubert fuer die Ewigkeit
nicht tun. Er brauchte Verbündete. Er brauchte eine Adlige für seinen König - er konnte keine Hexe gebrauchen.
»Ich verstehe. Vielleicht könnte ich behilflich sein?«
»Nein danke.«
»Seid Ihr sicher? Ihr scheint Euch ja bei den Falschen um Hilfe umgesehen haben.« Sie deutete mit einer eleganten Geste auf Sir Alec. »Ich wüsste zumindest, was gebraucht wird.«
Raymond fragte sich, worauf sie sich bezog, und der Gedanke, dass Fionna bei der Auswahl seiner zukünftigen Frau helfen würde, brachte ihn in Rage.
»Ich denke, das ist eine prächtige Idee«, meinte Alec aus rein selbstsüchtigen Gründen.
»Ich aber nicht!«, brummte Raymond.
»Warum seid Ihr so wütend?«, fragte sie und entfernte sich ein wenig von Alec. »Weil Ihr das bisher nicht erwähnt hattet?« Ihre Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Ist Euch das nicht eingefallen, als Ihr mich geküsst und berührt habt?«
Das Zittern in ihrer Stimme verriet ihm, wie sehr sie diese Tatsache verletzte. »Damals nicht.«
»Also seid Ihr Euren Frauen damals untreu gewesen.« Noch ehe er etwas erwidern konnte, bat sie: »Oh, wartet. Ich glaube, ich erinnere mich an einen Mann, der in Donegal alles ins Bett zerrte, was Röcke trug.«
Raymond errötete, weil er nur zu gut wusste, dass sein früherer Ruf kaum schmeichelhaft war.
»Aha, sie kennt dich, DeClare«, meinte Alec. »Du bist durchschaut worden.«
Raymond starrte Alec finster an. Der grinste, doch als Raymond ihm einen zornigen Blick zuwarf, zog sich der Ritter zurück. Raymond wandte sich wieder Fionna zu. Wie konnte er ihr sagen, dass die einzige Frau in dieser Burg, die ihm etwas bedeutete, diejenige war, die ihm verboten war? »Ich habe Euch nicht vorsätzlich betrogen.«
»Nein, Ihr habt mich nur für den Augenblick benutzt.«
»Das ist nicht wahr«, knurrte er.
»Lügner.« Sie wandte sich ab und warf sich den Umhang um. Raymond stürzte vor und legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie erstarrte und hielt inne.
»Ich habe nicht an den Befehl König Henrys gedacht, als Ihr in meinen Armen lagt, als Ihr mich berührt habt.«
Ein kleiner verzweifelter Laut blieb in ihrer Kehle stecken. »Ich hätte gedacht, dass Ihr ehrlicher seid.« Sie schaute zu ihm zurück und sah, dass seine Miene besorgt wirkte. Er konnte keine Frau auswählen, solange er ihr gegenüber etwas empfand, erkannte sie. Sie drehte sich zu ihm um, legte den Kopf in den Nacken und erwiderte seinen Blick. »Ich will zugestehen, dass unser Kuss ... angenehm war.«
»Angenehm!«
»Ja.«
»Er war weit mehr als das, und das wisst Ihr auch sehr wohl!«
Sie wusste es, sie hatte von mehr geträumt, und sie konnte es nicht über sich bringen, jetzt deswegen zu lügen. »Es war nur ein Augenblick, Raymond. Eine zufällige Begegnung und ein privates Aufeinandertreffen, das in der Höhle verbleiben muss. Euer König hat Euch befohlen, um des Friedens willen eine Frau von Adel zu heiraten, und Ihr müsst dem folgen. Ich werde nicht eure Mätresse sein, bis Ihr die richtige Braut gefunden habt.«
Er warf ihr einen finsteren Blick zu. »Ich habe nie an so etwas gedacht.«
»Wirklich? Dann fallt vor mir auf die Knie und bittet mich um meine Hand.«
Sein Gesicht verschloss sich so sehr, dass die harsche Linie seiner Narbe deutlicher hervortrat.
Sie hob eine Braue. »Ich sehe, dass Ihr jetzt versteht. Wie ich es schon immer getan habe.«
»Ihr haltet mich für so kalt, dass ich euch benutzen würde?«
»Das spielt keine große Rolle, denn ich bin ja eine Hexe, und das könnt Ihr nicht ertragen. Wir vertrauen einander nicht, DeClare, und weil das so ist, haben wir überhaupt nichts miteinander gemein.« Sie wandte sich ab und ging in Richtung der Ställe davon.
Raymond öffnete mehrmals den Mund, um sie aufzuhalten, doch dann presste er die Lippen zusammen, denn er wusste nicht, was er sagen sollte. Verdammte Frau. Sie stauchte ihn jedes Mal zusammen, wenn sie sich trafen und das setzte ihm langsam immer mehr zu.
Sie wollte ihm bei der Auswahl einer Frau helfen, pah! Wen wollte sie denn mit diesem Ansinnen täuschen? So, wie sie für ihn empfand, würde er bei einer pferdegesichtigen Kreatur landen, die so groß wie Samson war. Er rieb sich mit der Hand übers Gesicht und fühlte sich in der Burg voller Menschen völlig allein.
Raymond sah sich um und entdeckte, dass Naal O’Flynn ihn beobachtete. Isobel stand bei den anderen Frauen, doch sie sah Nikolai an. Nik ignorierte sie, stieß sich von der Wand ab und kam zu
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