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Verzaubert von diesem Tanz

Verzaubert von diesem Tanz

Titel: Verzaubert von diesem Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mcallister
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überlassen. Ab und zu habe ich die Arbeiten inspiziert, aber eigentlich war ich die letzten zwei Monate hauptsächlich in Norwegen und in Schottland. Aber warum erzählst du mir nicht von der Farm?“
    „Ich glaube, sie entstand Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Damals war sie nur mit dem Nötigsten ausgestattet. Mein Vater erzählte manchmal von den Farmern, die einst hier wohnten. Ich habe keine Ahnung, was davon wahr ist … mein Vater erfand gerne Geschichten.“ Versonnen lächelte Edie. Vor ihrem inneren Auge sah sie sich auf dem Schoß ihres Vaters sitzen und er erzählte von den alten Zeiten.
    „Kam seine Familie von hier?“
    „Nein. Mona und er haben es nach der Hochzeit gekauft. Die Farm war ziemlich heruntergekommen, aber meinem Vater ging es um das Land. Er wuchs auf einer Ranch nördlich von San Luis Obispo auf, wo sein Vater als Verwalter arbeitete. Dads Traum war es, Westernpferde zu züchten. Außerdem hat er sich im Weinanbau versucht. Der Starrummel und Hollywood waren überhaupt nicht sein Ding.“ Wieder sah sie ihren Vater vor sich. „Er bildete den Gegenpol zu Mona. Er war der Fels in der Brandung. Ruhig und verantwortungsbewusst.“ Abrupt hielt Edie inne. „Aber das willst du ja alles gar nicht wissen. Es geht ja um das Haus.“
    „Im Gegenteil. Ich bin an allem interessiert. Natürlich auch am Haus selbst, aber es ist sehr wichtig, ein Gefühl für einen Ort zu bekommen. Und das hat mit den Menschen zu tun, die dort leben … oder gelebt haben. Welche Werte sie vertraten. Was ihnen wichtig war.“
    „Die Familie“, sagte Edie entschieden. „Die Familie ging ihnen über alles. Der Tod meines Vaters veränderte Mona. Er war immer ihr Halt gewesen. Als er starb, verlor sie den Boden unter den Füßen. Sie fühlte sich unsicher und wollte unbedingt das wiederhaben, was mein Vater ihr – und uns – gegeben hatte.“
    Plötzlich sah Edie alles wieder vor sich, als wäre es gestern gewesen. Die glückliche Zeit, in der sie alle zusammen in der alten Farm gelebt hatten. Die dunklen Tage nach dem tödlichen Unfall ihres Vaters.
    Die letzten Meter bis zur Bergkuppe gingen Nick und sie schweigend nebeneinander her. Plötzlich lag sie vor ihnen – die Farm – inmitten eines Eukalyptushains. Einen Moment verharrten sie und nahmen den Anblick in sich auf.
    „Deshalb die zahlreichen Ehen?“, griff Nick das Gespräch wieder auf.
    „Das war wohl der Hauptgrund. Mona wollte einfach eine Familie, einen Mann. Und die Männer wollten Mona. Sie bekam reihenweise Heiratsanträge. Zwei der Männer fanden Gnade vor ihren Augen und sie nahm den Antrag an. Deshalb auch meine Halbgeschwister.“
    „Das muss doch für dich unheimlich schwierig gewesen sein.“
    „Ehrlich gesagt – ganz im Gegenteil. Vor allem, nachdem Mona so berühmt geworden war. Es half, nicht allein, sondern zu sechst zu sein. So konnten sich die Paparazzi nicht nur auf einen allein stürzen.“
    Sie näherten sich der Farm und der desolate Anblick des Gebäudes schockierte Edie. Sie sah es plötzlich mit Nicks Augen. Wahrscheinlich beschließt er gerade, auf der Stelle die Koffer zu packen . Zumindest ihr erschien das ganze Unternehmen hoffnungslos.
    „Es sieht viel schlimmer aus, als ich es in Erinnerung habe“, gestand sie.
    Nick blieb stehen und begutachtete wortlos das Bauwerk. Sein Blick glitt über die Struktur des einstöckigen Gebäudes, die Veranda und die tiefen Fensternischen.
    „Die Farm war schon nicht im allerbesten Zustand, als meine Eltern sie kauften. Mona meinte, sie hätten sie günstig bekommen als ‚Renovierungsobjekt‘. Mein Dad hat einiges daran repariert … aber er hatte natürlich viel um die Ohren mit dem Gestüt und so …“
    „Verständlich.“ Nick ging die letzten Meter bis zum Haus und unterzog es einer näheren Inspektion.
    Langsam folgte Edie ihm. Es entsetzte sie, wie heruntergekommen die Farm wirkte. Das Dach der Veranda sackte teilweise durch, und ein Großteil der Sparren war gebrochen. Der Putz an der Außenmauer blätterte ab, und die darunterliegende Lehmwand wies Risse auf.
    Nick begutachtete jedes Detail. Edie beobachtete ihn dabei. Er bewegte sich mit der Geschmeidigkeit eines Panthers. Es erinnerte sie an eine Raubkatze, die um ein Haus herumschlich. Er zog an einem hervorstehenden Holzbalken.
    Bei dem Geräusch des splitternden Holzes zuckte Edie zusammen. „Renovieren lohnt sich wahrscheinlich nicht, oder?“
    Sie erhielt keine Antwort, stattdessen kratzte er an dem

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