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Verzaubert von diesem Tanz

Verzaubert von diesem Tanz

Titel: Verzaubert von diesem Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mcallister
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„Genau so hätte ich es auch genannt. Aber immerhin zollt es der Tradition Respekt. Natürlich hassen Puristen so etwas, aber es greift eben alte Stile auf und integriert sie in unsere Zeit.“
    „Da bist du aber weitaus toleranter als mein Bruder.“ Edie wirkte überrascht. Sie hätte angenommen, ein Architekt – vor allem einer, der sich auf historische Gebäude spezialisierte, würde Häuser wie dieses vehement ablehnen.
    „Es ist, wie es ist“, sagte er achselzuckend. Er strich über das dunkle, polierte Holz des Treppengeländers, während sie zum ersten Stock hochstiegen. „Es ist ein Zitat, eine romantische Verklärung. Es soll gar nicht echt und authentisch wirken. Vielleicht meint dein Bruder ja gar nicht das Haus, sondern sein Gefühl, das er damit verbindet.“
    Wahrscheinlich trifft er damit den Nagel auf den Kopf, dachte Edie und war froh, dass Ronan nicht da war.
    „Könnte sein“, meinte sie, als sie die offene Galerie im ersten Stock betraten. „Such dir einfach ein Zimmer aus!“ Sie zeigte ihm die einzelnen Räume, auch Monas Suite, das Zimmer von Grace, ihrer jüngeren Schwester und das der Zwillinge, von dessen Fenster man einen Blick auf den Pool hatte. „Die Kinder sind mit Mona in Thailand.“
    Als sie noch zur Schule ging, hatte sie Mona in den Ferien ebenfalls begleitet, wenn diese sich auf einem Drehtermin befand. Was sie dabei erlebte, bekräftigte ihren Entschluss, nie in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten.
    „Wie wäre es mit diesem hier?“, fragte Nick, als er die Tür zu einem spartanisch eingerichteten Zimmer öffnete.
    „Mein Bruder Ronan schläft hier, wenn er mal da ist, was jedoch die nächsten Monate nicht der Fall sein wird. Du kannst also gern hier übernachten. Oder“, ein spitzbübisches Lächeln huschte über Edies Gesicht, „du kannst das Turmzimmer haben.“
    „Turmzimmer?“
    „Du hast doch wohl nicht den Turm im pseudomaurischen Stil übersehen?“ Der Turm war immerhin weithin sichtbar und unglaublich „romantisch“.
    Nick verzog amüsiert die Mundwinkel. „Den hatte ich tatsächlich vergessen! Und dort gibt es ein Gästezimmer?“
    „Sogar eine kleine Suite. Es ist Rhiannons Lieblingsplatz.“ Edie deutete auf eine enge Treppe, die steil nach oben führte.
    „Komisch, irgendwie überrascht mich das gar nicht. Bewohnt sie die Suite, wenn sie hier ist?“
    „Ja natürlich. Aber im Moment ist sie auf Reisen.“
    „Und warum wohnst du nicht darin?“
    „Ich wollte nicht.“
    „Keine Romantikerin?“
    „Nein.“ Zumindest nicht, was Wohnungen betraf. Außerdem bemühte sie sich, das Leben möglichst vernünftig und realistisch zu betrachten. Meistens wenigstens. „Das hier war mein Zimmer.“ Sie deutete mit dem Kinn auf die geöffnete Tür des Zimmers, vor dem sie standen und von dem man auf den Eukalyptushain hinaussah.
    „War? Und jetzt?“
    „Jetzt habe ich ein kleines Apartment über der Garage.“
    Früher wohnte der Gärtner in der gemütlichen Einzimmerwohnung, und später hatte Ronan sie mit Beschlag belegt, bis er sie schließlich aus beruflichen Gründen aufgab.
    Nach Bens Tod zog Edie dort ein. Für ihre Mutter zu arbeiten, bereitete ihr keinerlei Probleme, aber mit ihr unter einem Dach zu leben … Sie wollte einfach ihre Unabhängigkeit bewahren.
    „Und wer schläft jetzt in deinem Bett?“, fragte Nick.
    Edie öffnete den Mund, aber kein einziger Laut kam heraus. Sie spürte, wie ihre Wangen brannten. Dann fiel der Groschen. Er meinte dieses Bett … das in ihrem früheren Zimmer. „Niemand“, sagte sie schnell.
    „Dann nehme ich es.“ Kurz entschlossen legte Nick Seesack und Laptop auf dem Bett ab.
    „Gut. Ich gehe dann mal, damit du auspacken kannst.“
    „Wer wohnt denn sonst noch hier?“
    „Im Moment nur du. Aber keine Angst – Monas Haushälterin wird kommen und für dich kochen. Sie wohnt in Santa Barbara, und wenn Mona und die Kinder da sind, kommt sie täglich hoch. Ebenso, wenn Gäste hier sind.“
    Abwehrend schüttelte Nick den Kopf. „Völlig unnötig! Ich koche selbst. Außerdem bleibe ich vielleicht ja gar nicht. Ich muss mir die Farm ja erst mal ansehen.“
    „Ach ja! Natürlich.“
    Womöglich ist er ja heute Abend schon wieder fort! Dann ginge alles wieder seinen gewohnten Gang. Inbrünstig schickte Edie ein Stoßgebet zum Himmel.
    „Möchtest du das Haus gleich besichtigen, oder willst du dich nach der Reise erst einmal ausruhen?“
    „Ich komme nur von Los Angeles. Ich habe meinen Cousin

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