Verzaubert von diesem Tanz
besucht.“
„Demetrios?“ Edie wusste, dass dieser und Anny dort eine Wohnung besaßen für den Fall, dass er in Hollywood zu tun hatte.
Nick schüttelte jedoch den Kopf. „Yiannis.“
Das ist Demetrios’ jüngerer Bruder, erinnerte Edie sich. Außerdem ebenso attraktiv wie die anderen Männer des Savas-Clans. „Ist er auch Schauspieler?“
Nick lachte schallend los. „Nur über seine Leiche. Yiannis arbeitet mit Holz. Er stellt Möbel her. Er hat ein paar Teile für mich angefertigt, die ich für einen Restaurierungsauftrag brauche. Er ist der reinste Künstler, was Holz betrifft.“
„Scheint ja in der Familie zu liegen.“ Edie ging zur Tür. „Komm einfach runter, sobald du fertig bist, dann zeige ich dir die Farm. Du findest mich im Büro im rückwärtigen Teil des Hauses. Solltest du dich verlaufen, folge einfach dem Geräusch des Telefons.“
Wie auf Kommando fing dieses an zu läuten. Edie winkte Nick kurz zu und lief die Treppe hinab.
Zum ersten Mal seit Wochen war sie froh, Rhiannons Stimme zu hören. Selbst als diese verkündete: „Ich habe meine Pläne geändert“, blieb sie gelassen.
„Okay. Und was hast du jetzt vor?“, fragte sie und griff nach einem Stift.
„Du kannst doch umbuchen, oder?“
„Klar. Kein Problem“, beruhigte Edie sie. Es hieß schlicht und einfach, noch einmal ganz von vorne anzufangen. Zumindest wäre sie dadurch abgelenkt und mit Aufgaben beschäftigt, die sich einfach lösen ließen.
Die Situation überrumpelte sie völlig. Edie hatte einfach nicht damit gerechnet, Nick jemals wiederzusehen. Vielleicht gehofft – zumindest ein bisschen – aber nicht wirklich. Und als er jetzt so unvermutet vor der Tür aufgetaucht war, hatte sie doch tatsächlich eine Sekunde lang gedacht, er wäre ihretwegen hier.
Und dann diese kalte Dusche! Mona hatte ihn hierher gelotst, mit der fadenscheinigsten aller Ausreden!
„Edie! Edie! Bist du noch dran?“, schallte es aus dem Telefonhörer.
„Natürlich. Dachtest du, ich hätte aufgelegt?“
„Aber du sagst ja gar nichts!“ Es klang wie ein Vorwurf.
„Ich mache mir gerade Notizen.“ Immerhin keine wirkliche Lüge. Sie hatte ja tatsächlich ein paar Stichpunkte notiert. „Ich kümmere mich jetzt sofort um die Ticketreservierungen und schicke sie dir dann per E-Mail. Okay?“
„Super! Danke! Du bist ein Schatz! Aber sag Andrew nichts davon. Ich will ihn überraschen.“
„Oh! Okay.“
„Es soll ein ganz besonderes Geschenk für ihn sein.“
Klar, unter einer dramatischen Inszenierung tut sie es nicht, dachte Edie, aber so ein Überraschungsbesuch kann auch ganz schön nach hinten losgehen.
„Noch mal vielen Dank! Bis später dann!“, trällerte Rhiannon und legte auf.
Regungslos saß Edie am Schreibtisch und versuchte, sich zu sammeln. Sie blickte auf die Uhr. Mona kann von Glück sagen, dass es in Thailand jetzt mitten in der Nacht ist, sonst würde ich ihr was erzählen, dachte sie grimmig.
Das Telefon klingelte erneut und riss sie aus ihren Gedanken. Sie zwang sich, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Umso heftiger zuckte sie zusammen, als plötzlich hinter ihr eine Stimme ertönte. „Hier ist also dein Arbeitsplatz.“
Erschreckt fuhr sie herum. Nick lehnte lässig am Türrahmen und ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Schließlich sah er sie an und bedachte sie mit seinem charmantesten Lächeln.
Er ist nur beruflich hier! rief Edie sich ins Gedächtnis zurück. Es geht nur ums Geschäft!
„Willkommen in meinem Büro!“ Mona nannte es „die Kommandozentrale“, aber eigentlich wirkte es eher wie ein gemütliches Wohn- und Arbeitszimmer. Links und rechts vom Kamin bedeckten Bücherregale die Wand, und auf dem Dielenboden lag ein handgeknüpfter Teppich. Die Sitzgruppe bestand aus zwei gemütlichen Polstersesseln und einer Couch. Edie saß an einem überdimensionierten, mit Schnitzereien verzierten Holzschreibtisch. Darauf befanden sich PC, Drucker, Scanner und Körbe für den Postein- und ausgang.
Das Beeindruckendste war jedoch der Ausblick.
Gegenüber des Schreibtisches befand sich eine Fensterfront aus einem riesigen Panoramafenster und Flügeltüren, die auf eine Terrasse führten. Diese war mit Terracottafliesen ausgelegt und wurde von einem Blätterdach aus blühenden Bougainvillea beschattet. Jenseits des Patios erstreckte sich eine samtene Rasenfläche, die an einen Pool mit olympischen Ausmaßen grenzte. Direkt danach fiel das Gelände so steil ab, dass die Baumkronen
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