Verzaubert
machen muss.«
»Gut nachgedacht«, lobte ich.
»Selbstverständlich steht uns auch die Buchhandlung zur Verfügung«, bemerkte Max, »und meine private Sammlung, die ich unten im Labor aufbewahre.«
»Sehr gut«, sagte ich. »Außerdem sollten wir online suchen.«
»Online?«, wiederholte Max.
»Ja.«
»Mit einer dieser Rechenmaschinen?«
»Einem Computer.«
»Genau. Allerdings habe ich keinen Computer mehr. Er ist vor einigen Monaten explodiert.«
»Explodiert?«, fragte ich erstaunt.
»Er fiel dem Bösen zum Opfer – womöglich war es aber auch nur ein defektes Kabel«, fügte er hinzu. »Um ehrlich zu sein, habe ich das Ding nie gemocht.«
»Kein Problem«, sagte Khyber. »Ich arbeite Teilzeit als Buchhalter und bin, was Technik angeht, ganz gut ausgerüstet. Ich werde von zu Hause aus Nachforschungen anstellen und per Telefon mit euch in Kontakt bleiben.«
»Und ich recherchiere mit Esther hier in der Buchhandlung«, sagte Satsy.
»Einverstanden«, stimmte ich zu. »Bevor ich herkam, habe ich ein paar Anrufe erledigt. Dixie Dempsey sagte, Dolly und die anderen Opfer zu finden, sei ihr wichtiger als alle Schauspiel- und Tanzstunden. Sie ist auf dem Weg hierher, um uns zu helfen. Barclay Preston-Cole kommt auch, sobald er aus dem Büro fortkann.« Ich sah auf meine Liste. »Nächster Punkt: Max, Sie müssen Barclays Requisitenkiste untersuchen.«
»Natürlich«, versicherte er.
»Und Sie sollten sich einmal mit Barclay zusammensetzen, wenn er später herkommt.«
»Unbedingt. Ferner dachte ich daran, Mr. Herlihy zu befragen«, fügte er hinzu.
»Das ist der Magier, der Golly Gee verschwinden ließ, nicht wahr?«, fragte Satsy.
»Korrekt«, antwortete Max.
»Dann stößt Herlihy also auch zu uns?«
»Nein«, erwiderte ich. »Mit ihm habe ich nicht telefoniert. Es ist besser, wenn uns einige Meilen voneinander trennen.«
»Wieso?«, hakte Satsy nach. »Gibt es ein kosmisches Zittern in der Atmosphäre, wenn ihr euch begegnet?«
Ich erinnerte mich daran, dass Satsy zu Max’ Stammkunden gehörte. Obwohl er in Hosen und einem fließenden weißen Hemd, aber ohne Perücke und Make-up, wenig Ähnlichkeit mit der Diva von letzter Nacht hatte.
»Nein«, antwortete ich seufzend. »Aber seine Gattin ist meine Produzentin, und ich bin angeblich zu krank zum Arbeiten. Wenn ich jetzt dort auftauchen würde … na ja, ich habe schon mehr als genug Probleme mit dieser Frau.« Ich sah Max an. »Sie werden Joe also ohne mich befragen müssen. Allerdings ist er so angespannt, dass er sich vermutlich zu Tode erschreckt, wenn Sie allein bei ihm aufkreuzen.« Max würde wahrscheinlich anfangen von dem allumfassenden Bösen zu erzählen, woraufhin Joe vor Angst und Schuldgefühlen vermutlich nur vor sich hin stotterte. »Außerdem bewacht Matilda ihn wie eine Glucke. Es bedarf also einer gewissen Kühnheit, um sich in die Höhle des Löwen zu wagen. Deshalb wird Cowboy Duke Sie begleiten. Er kommt zusammen mit seiner Tochter hierher.« Ich zählte auf Dukes Charme, seinen gesunden Menschenverstand und seine Frechheit.
Max ahmte Khybers Boxergesten nach. »Verstanden.«
»Letzter Punkt: vergleichen und gegenüberstellen. Ich habe in einem Geschäft für Bürobedarf ein Whiteboard bestellt, das hierhergeliefert wird. Wir müssen alle Fakten zusammentragen, die wir über das Verschwinden sammeln können. Was ist das verbindende Element? Was haben die Magier gemeinsam? Und was ist mit den Requisitenkisten?«
»In Ordnung!«, riefen alle wie aus einem Munde. Die simultan ausgeführten Boxhiebe in die Luft ließ die Gruppe wie ein Cheerleaderteam aussehen.
Ich steuerte auf die Zielgerade meiner Präsentation zu. »Macht euch nichts vor, meine Freunde. Unser Ziel ist keinesfalls, das nächste Opfer zu finden.«
»Tatsächlich nicht?«, fragte Max.
»Nein. Unser Ziel ist, dass es kein nächstes Opfer mehr geben wird!«
»Richtig!«
»Also los, Leute!«, rief ich. »Lasst uns anfangen und dem Bösen einen Tritt in den Hintern verpassen!«
»Ja!« Whoopsy sprang auf und malträtierte erneut die Luft.
»Team Pony Expressive ist im Einsatz, Mädels!« Satsy schlug auf den Tisch.
Khyber war mit einem Satz auf den Beinen. »Lasst uns loslegen!«
»Keine Gefangenen!«, schrie Max.
Wir sahen ihn an.
»Ähm, seid ihr sicher, dass ich euch nicht doch einen Kaffee machen kann?«, schlug er zaghaft vor.
»Eine Frage, Max«, sagte ich.
»Hm?«
»Wo ist Hieronymus?«
»Vermutlich unten.«
»In Ihrem
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