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Verzaubert

Verzaubert

Titel: Verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Resnick
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neue Show auszuarbeiten.«
    »Eine Blende?«, schlug Lysander Max vor.
    »Es klingt danach.«
    »Was ist eine Blende?«, fragte ich.
    »Der Täter, dieser Coach, hat vermutlich selbst dafür gesorgt, dass die Teilnehmer nach dem Ende der Sitzungen nicht mehr an sie denken.«
    »Wie das?«
    »Es gibt unzählige Möglichkeiten«, antwortete Lysander. »Die leichteste ist eine mystische Beeinflussung in Kombination mit hypnotischer oder hypnagoger Suggestion.«
    »Wurde bei diesen Sitzungen etwas durchgeführt, das Ähnlichkeit mit Entspannungstechniken hatte?«, fragte Max an Delilah gewandt.
    »Ja! Fast alles, was wir machten. Der Coach sagte, es würde unsere Konzentrationsfähigkeit verbessern.«
    »Wann haben die Sitzungen stattgefunden?«, fragte ich.
    »Vor etwa zwei Monaten. Danach haben wir begonnen, die neue Show zu entwickeln – zu der auch der Trick mit dem Verschwinden gehört. Im Grunde war es immer unser Wunsch, einen solchen Trick in unsere Aufführung zu integrieren. Wir hatten uns zwar schon zuvor daran probiert, aber es wirkte immer unbeholfen – bis wir diesen Coach engagierten.«
    »Garry?«, fragte Whoopsy. »Ist alles in Ordnung? Sie sehen ein bisschen blass aus.«
    Ich blickte zu Goudini. Er schaute Delilah derartig entsetzt an, dass mir sofort klarwurde, was los war. »Sie haben gelogen! Sie hatten doch einen Coach!«
    »Ähm …«
    »
Diesen
Coach!«
    Er atmete ruckartig aus. »Also gut. Ja, ich hatte einen Coach. Dabei war es keineswegs meine Absicht …« Er ließ die Schultern hängen. »Das Ganze ist mir ein wenig peinlich. Jemand wie ich: berühmt –«
    »Berühmt?«, fragte Khyber zweifelnd.
    »Versiert. Erfahren. Ich wollte niemanden, der …« Er schüttelte den Kopf. »Anfangs habe ich abgelehnt. Ich dachte, der Kerl sei ein durchgeknallter Fan oder so ein Möchtegern-Magier. Doch irgendetwas an ihm war sehr überzeugend. Er schien sich auszukennen und trat sehr selbstsicher auf.«
    »Aber er war nicht aufdringlich«, ergänzte Delilah. »Er wirkte gebildet und bescheiden.«
    »Ein intelligenter Sonderling«, sagte Goudini zusammenfassend.
    »Wann hat er sich an Sie gewandt?«, fragte Max Goudini.
    »Vor etwa drei Monaten. Er machte mir das gleiche Angebot wie Samson und Delilah: nur vier Sitzungen, annehmbarer Preis – und die erste Sitzung war gratis, falls ich das Training danach nicht fortsetzen wollte.«
    »Wo hat er Sie angesprochen?«, fragte ich.
    »Wir sind uns in dem Geschäft für Zauberzubehör begegnet, in dem ich für gewöhnlich einkaufe. Ein Typ namens Magic Magnus –«
    »Magnus?«, platzte es aus mir heraus.
    »Sapperlot!«, rief Max.
    »Kennt ihr Magnus?«, fragte Goudini.
    »Ist dieser Coach ein Freund von ihm? Ein Kollege? Ein Komplize?«
    Goudini blinzelte. »Nein. Magnus mochte ihn nicht und wollte auch keinesfalls, dass er Flyer im Laden auslegte oder Kunden belästigte. Und als der Kerl mir immer mehr auf die Pelle rückte, forderte Magnus ihn sogar auf, zu gehen.«
    »Jede Wette, dass Joe und Barclay den Burschen auch dort kennengelernt haben«, sagte ich. »Die beiden sind ebenfalls Kunden von Magnus. Mit Sicherheit war dieser Typ Joes Coach. Und Barclay … Er wollte unbedingt seine Show verbessern, er hat hart daran gearbeitet und kann sich problemlos einen Coach leisten.« Es passte alles zusammen. Sobald wir Barclay aufgetrieben hatten, würden wir ihn fragen, ob unsere Vermutung stimmte. Ich war jedoch sicher, die Antwort bereits zu kennen.
    »Aber was ist mit Duke?«, fragte Satsy. »Er kennt Magnus nicht.«
    »Duke ist ein reicher Amateur, der seinem Hobby Zeit und Geld opfert und der über viele Kontakte zu anderen Magiern verfügt«, sagte ich. »Er ist seit einigen Monaten in New York und er fällt auf. Ganz sicher wird in dem Milieu über ihn geredet.« Mein Instinkt sagte mir, dass auch Duke unsere Theorie bestätigen würde.
    »Ja«, sagte Lysander. »Er muss für unseren Schurken eine leicht aufzuspürende Beute gewesen sein.«
    »Und die Sitzungen?« Max wandte sich an Goudini. »Liefen sie in etwa so ab, wie Delilah es beschrieben hat?«
    »Ja. Auch ich habe später kaum noch an die Sitzungen gedacht, obwohl ich den Eindruck hatte, dass sich meine Arbeit durch sie verbesserte.« Er schüttelte sich. »Dieser Bursche war in meinem Kopf? Er hat mich als Vehikel benutzt?«
    »Aber wie?«, murmelte ich.
    Max stellte Goudini und Delilah noch einige Fragen. Er kam zu dem Schluss, dass der Coach die Opfer zu seinen Vehikeln machte,

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