Verzaubert
indem er sie in psychologischen Techniken schulte. Die Magier sollten sie anwenden – etwa bestimmte Gedanken fassen, um den Kopf freizubekommen –, bevor sie probten oder auftraten.
»Ich war schon immer misstrauisch gegenüber diesem New-Age-Mist«, bemerkte Whoopsy.
»Aber es hat funktioniert!«, protestierte Delilah.
»Und wie es funktioniert hat, Süße«, entgegnete Whoopsy. »Irgendein dämonischer Vertreter des Bösen hat dich mit einem Überschallzauber verhext.«
»Und dann hat er mit deiner Hilfe Samson verschwinden lassen«, fügte Khyber hinzu.
»Was uns zurück zu dem Warum bringt«, sagte ich.
»Stimmt.« Lysander runzelte die Stirn. »Leider hat uns das Wissen um das Wie dieser Frage nicht näher gebracht.«
»In der Tat ist das Ganze äußerst verwirrend«, räumte Max ein.
»Vielleicht hilft es, wenn wir wissen,
wer
es ist?«, schlug ich vor.
»Er stellte sich als Philip Hohenheim vor«, sagte Delilah.
Goudini schnipste mit den Fingern. »Ja, so hieß er.«
Max gab einen überraschten Laut von sich, und Lysander sagte: »So eine Frechheit!«
»Ihr kennt ihn?«, fragte ich.
Lysanders Gesichtsausdruck verriet, dass er mich für derart ungebildet hielt, dass es ihm beinahe weh tat, mit mir zu sprechen. Max erklärte: »Philippus Aureolus Theophrastus Bombast von Hohenheim lautet der richtige Name von Paracelsus.«
»Wer ist Paracelsus?«, fragte ich. »Und wie gefährlich ist er?«
»Du liebe Güte«, sagte Lysander. »Das Bildungsniveau in diesem Land ist erschreckend!«
»Paracelsus war der vermutlich bedeutendste Alchemist des 16 . Jahrhunderts«, klärte Max mich auf.
»Ach,
war,
vor fünfhundert Jahren. Er ist also nicht unser Täter«, sagte ich. »Unser Bursche macht sich nur einen kleinen Spaß damit, diesen Namen zu benutzen.«
»Und befleckt das Andenken eines großartigen Zauberers«, fügte Lysander mit finsterem Blick hinzu.
»In jedem Fall«, sagte ich an Delilah und Goudini gewandt, »können wir davon ausgehen, dass Phil nicht sein richtiger Name ist. Nennen wir ihn der Einfachheit halber trotzdem so.«
Whoopsy zog die Augenbrauen hoch. »Wir nennen diesen Verbrecher Phil?«
»Ja.«
»Phil?«
»Ich fürchte ja.«
»Das ist irgendwie enttäuschend.«
»Vielleicht kann uns Magnus Hinweise darauf geben, wer dieser Bursche ist«, grübelte ich laut.
»Wir sollten mit Magnus sprechen«, stimmte Max zu.
»Er wird bestimmt begeistert sein, wieder von uns zu hören«, sagte Lysander trocken.
»Aber erst mal, Mädels«, Satsy sah Delilah und Goudini an, »wie sah dieser Phil aus?«
Khyber nickte. »Eine Personenbeschreibung. Gute Idee.«
»Er ist ein männlicher Weißer«, begann Delilah.
»Mitte dreißig«, sagte Goudini.
»Nein«, widersprach Delilah. »Jünger.«
»Durchschnittlich groß«, fuhr Goudini fort.
»Ach was, eher klein«, entgegnete Delilah.
»Durchschnittlich schwer.«
»Nein, etwas dünner«, widersprach Delilah erneut.
»Schwarze Haare und Schnauzer.«
»Schmutzig blond mit Bart«, korrigierte Delilah.
»Na, das hilft uns ganz sicher weiter,« mischte sich Lysander ein.
»Haben wir es etwa mit zwei Phils zu tun?«, fragte Khyber.
»Nein«, sagte ich. »Er verkleidet sich.«
»Oh!« Khyber runzelte die Stirn. »Dann wird es nicht leicht werden, ihn zu identifizieren.«
»Sein Aussehen ist sowieso nicht das, was mir an ihm am meisten in Erinnerung geblieben ist«, sagte Goudini.
»Das geht mir genauso«, stimmte Delilah zu.
»Aha«, sagte Lysander. »Erinnern Sie sich vielmehr an seine Kraft, seine Gegenwart?«
»Hatte er eine Aura?«, fragte Max. »Oder Tätowierungen, die aussahen wie alte Schriftzeichen? Oder einen sonderbaren Geruch?«
»Einen sonderbaren Geruch?«, wiederholte ich.
»Zum Beispiel nach Schwefel.«
»Nein, nichts Derartiges.« Goudini schüttelte den Kopf. »Aber er hatte …« Delilahs und sein Blick trafen sich.
Sie nickte. »Ja, das war definitiv das Auffälligste an ihm.«
»Was?«, fragte Max.
»Nun, es wirkt vielleicht ein wenig boshaft, das zu erwähnen. Samson und ich haben während der Sitzungen tunlichst darauf geachtet, es zu ignorieren.«
»Was?«,
sagte ich drängend.
»Er hatte den ausgeprägtesten Sprechfehler, der mir je untergekommen ist.«
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14
M usste Lopez denn ausgerechnet jetzt irgendwo unterwegs sein, um in einem Mordfall zu ermitteln?, dachte ich wütend. »Nein!
Hohenheim
«, sagte ich laut in mein Handy.
»Wir sollten die Polizei da raushalten!«, beharrte Lysander
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