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Verzauberte Herzen

Verzauberte Herzen

Titel: Verzauberte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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genommen. Er hatte ihr die Arme um die Taille geschlungen und
seine Hüften an ihr weiches Hinterteil gepresst. Die herabhängenden
Knopfleisten seines Hemdes sagten ihr, dass er versäumt hatte, sein Hemd zu
schließen. Falls sie sich umdrehte, käme ihre Wange auf seiner nackten Brust zu
liegen, Haut an Haut.
    Das aber
würde er ja niemals zulassen. Sie brauchte einen benommenen Augenblick lang,
bis ihr wieder einfiel, dass er ebenso gefangen war wie sie.
    »Nun
scheine ich derjenige zu sein, der sich in einer misslichen Lage befindet«,
sagte er trocken.
    »Was ist,
Mylord Drache?«, fragte sie. »Haben Sie keine Augenbinde in der Tasche?«
    »Bedauerlicherweise
habe ich sie herausgenommen, um für die Handschellen und die neunschwänzige
Katze Platz zu schaffen.«
    »Vielleicht
können Sie Mr. Tuppingham überreden, Ihnen nochmals seine Krawatte zu borgen.«
    »Das werde
ich wohl tun, falls dieser verbummelte Trottel jemals hier ankommen sollte ...«
    Kurz darauf
konnten sie ihn hören, doch immer noch so weit entfernt, dass seine Flüche
dankenswerterweise nicht zu verstehen waren.
    Die Katze
nutzte die Situation, indem sie auf den Tisch sprang und sich durchs Labyrinth
der Knöchel schlängelte.
    »Ich
glaube, Toby hat einen Narren an Ihnen gefressen«, bemerkte der Drache. »Ich
habe das mürrische alte Monster noch nie zuvor schnurren hören.«
    Der Kater
rammte ihr energisch den Kopf gegen das Bein. »Bei seinem Umfang bin ich
überrascht, dass ich ihn nicht für eine Bulldogge gehalten habe«, sagte
Gwendolyn.
    Der Drache
nahm eine Hand von ihrer Taille, aber nur, um ihr damit am Schlüsselbein
entlangzustreichen. Sie schauderte in dunkler Vorahnung.
    »Ich bin
dankbar, dass es Toby war, der Ihnen Angst eingejagt hat«, murmelte er ihr ins
Ohr. »Ich fürchtete schon, Sie wollten vor mir davonlaufen.«
    »Könnten
Sie es mir verübeln, wenn es so gewesen wäre?«
    »Eigentlich nicht«, sagte er
leichthin, »aber ich hätte es trotzdem getan.«
    Gwendolyn
hatte gar nicht mehr an die altjüngferliche Nachthaube gedacht, bis er sie
sanft herunterzog. Ihr Haar ergoss sich in seidigen Kaskaden über ihre
Schultern, und der Drache grub sein Gesicht hinein. Gwendolyn musste die Augen
vor der Welle des Verlangens verschließen, die über sie hinwegflutete.
    »Wenn Sie
mich herunterlassen, Sir, verspreche ich Ihnen, nicht nach Ihrem Gesicht zu
gucken«, flüsterte sie. »Wenn es sich um eine Art Kriegsverwundung oder einen
tragischen Geburtsfehler handelt, den Sie meinen Blicken zu verbergen suchen,
dann werde ich Ihren Wunsch nach Zurückgezogenheit respektieren. Und ich
versichere Ihnen, dass ich eine Frau bin, die zu ihrem Wort steht.«
    »Und ich
hoffe, ich bin ein Mann, der zu seinem stehen kann«, murmelte er, während er
ihren Nacken entblößte.
    Gwendolyn
hätte es vielleicht gerade noch ausgehalten, wenn er sie mit den Fingern
berührt hätte. Aber es waren seine Lippen, die jetzt den verletzlichen
Hautstreifen streichelten. Sie verweilten feucht und warm, liebkosten sie
schmelzend und süß. Gwendolyn hätte sich nie träumen lassen, wie unerträglich
köstlich es war, von einem Drachen verschlungen zu werden. Am liebsten hätte
sie ihn jedes Gramm verschlingen lassen.
    Als seine
Lippen von ihrem Nacken zur Kehle wanderten, flatterten ihr die Lider. Sie
schloss die Augen und legte ihren Kopf hingebungsvoll in den Nacken.
    Mit einer
unwiderstehlichen Mischung aus Zärtlichkeit und Kraft legte ihr der Drache die
Hand ans Kinn und neigte ihr Gesicht gerade so weit dem seinen zu, dass sein
Mund den ihren berühren konnte.
    Gwendolyn
mochte noch jungfräulich sein, doch ihr Mund bald nicht mehr. Der Drache nahm
ihn in Besitz, durchbrach mit seiner wirbelnden Feuerzunge ihre weichen Lippen
und brachte jeden Nerv ihres Körpers zum Glühen. Ihre Brüste prickelten, und
ihre Brustwarzen wurden hart. Er legte seinen Arm noch fester um ihre Taille
und drückte seine Lenden gegen sie.
    Selbst wenn
er es gewagt hätte, sie zu sich zu drehen, sie hätte die Augen nicht geöffnet.
Ihre Lider waren von einem Entzücken schwer, das mächtiger wog als jeder
Zauberbann und jeder Fluch. Und doch war es weniger die Magie seiner Küsse, die
sie betörten, als seine irdische Beschaffenheit – sein rauzarter Körper, seine
süßsalzige Würze. Sobald ihre Zunge ihn kostete, stöhnte er tief in der Kehle
und zog sie noch enger an sich.
    »Ich sag's
ja, alter Knabe, komm ich etwa zu spät, um die schöne Maid
zu retten?«

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